Frage: Wieviel Muttermilch darf sein?

Hallo Biggi, ich hoffe ich bin nicht im falschen Forum. Meine Tochter ist jetzt 7 Monate alt und bis vor einem Monat hat sie seit sie 13 Wochen alt war Nachts durchgeschlafen (von ca 22.30-7:30). Seit vor einem Monat ist sie oft total unruhig Nachts. Sie läßt sich dann nur durch stillen beruhigen. Sie wird auch abends zum einschlafen gestillt,das dauert meist bis zu 2 Stunden. Nun meine Frage: Kriegt sie davon nicht zuviel Milch? Mit zunehmenden Alter sollen die Kinder doch nicht mehr soviel Milch bekommen weils für die Nieren schädlich ist. Und warum schläft sie auf einmal nicht mehr durch? Es heißt doch immer die Kinder schlafen durch wenn sie neurologisch dafür reif sind, ist sie dann auf einmal nicht mehr reif?

Mitglied inaktiv - 14.09.2010, 11:37



Antwort auf: Wieviel Muttermilch darf sein?

Liebe malis, dein Kind kann Muttermilch bekommen, soviel es möchte, Muttermilch ist nicht mit Kuhmilch zu vergleichen und die Nieren werden durch sie sicherlich nicht geschädigt! Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa sechs Monaten wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. Ich möchte dir außerdem noch ein neues, wunderbares Buch empfehlen von Sibylle Lüpold: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 14.09.2010