Ivenhoe
Liebe Biggi Ich werde Anfang Februar wieder mit arbeiten anfangen. Das heisst ich bin am Montag und am Donnerstag von ca. 14.30-20 abwesend. Meine Mutter wird meinen Sohn hüten. Ich denke, dass Marius (geboren am 22. Juli 2011) während meiner Abwesenheit 2-3 Mal gefüttert werden muss. Normalerweise stille ich ihn tagsüber ca. alle 2 Stunden. Er wird vollgestillt und erhält noch keine Beikost (es interessiert ihn noch nicht). Ich möchte unsere Stillbeziehung nicht gefährden. Am Anfang mussten wir arg kämpfen, damit es überhaupt klappt (Brusternährungsset, Abpumpen, Brustentzündung...) und abstillen wäre mir noch viel zu früh. Ich bin ziemlich verunsichert, wie ich das machen soll. Ich habe mir vorgenommen abzupumpen. Dazu muss ich sagen, dass im Moment beim Abpumpen kaum was kommt (habe es erst ein paar mal versucht). Es ist mir aber klar, dass das an der Übung liegt (im Moment kann ich den Milchspendereflex fast nie auslösen). Am Anfang der Stillzeit musste ich auch Abpumpen, da habe ich es auf ca. 50ml gebracht (allerdings mit einer anderen Pumpe). Ich denke, dass ich einfach täglich evt. morgens und abends abpumpen werde. Aber was mache ich während der Arbeit? Leider habe ich während der Arbeit keine Möglichkeit um abzupumpen. Und wie mache ich es an den anderen Tagen während der Zeit, in der ich sonst arbeite? Ganz normal stillen? "Kapiert" das meine Brust, dass es mal so und mal anders ist? Vielleicht hast du mir ein paar Tipps. Bin gerade etwas ratlos. liebe Grüsse ivenhoe
Liebe ivenhoe, ja, deine Brust wird das kapieren und die Abpumpzeit während der Arbeitszeit steht dir zu!!!! Ich zitiere dir einmal aus dem deutschen Mutterschutzgesetz, in dem auch die Stillpausen geregelt sind: "Stillende Frauen haben auf Verlangen Anspruch auf die zum Stillen erforderliche Zeit, mindestens aber zweimal täglich eine halbe Stunde oder einmal täglich eine Stunde. Bei einer zusammenhängenden Arbeitszeit von mehr als acht Stunden soll auf Verlangen zweimal eine Stillzeit von mindestens 45 Minuten oder, wenn in der Nähe der Arbeitstätte keine Stillgelegenheit vorhanden ist, einmal eine Stillzeit von mindestens 90 Minuten gewährt werden. Die Arbeitszeit gilt als zusammenhängend, soweit sie nicht durch eine Ruhepause von mindestens zwei Stunden unterbrochen wird. Durch die Gewährung der Stillzeit darf ein Verdienstausfall nicht eintreten. Die Stillzeit darf von stillenden Müttern nicht vor oder nachgearbeitet und nicht auf die in dem Arbeitsgesetz oder anderen Vorschriften festgesetzten Ruhepausen angerechnet werden. Werdende und stillende Mütter dürfen nicht mit Mehrarbeit, nicht in der Nacht zwischen 20 und 6 Uhr und nicht an Sonn und Feiertagen beschäftigt werden. Ausnahmen (z.B. für Landwirtschaft, Gastronomie und Künstlerinnen) werden im §8 Absatz 3 geregelt. Außerdem dürfen stillende Mütter nicht mit schweren körperlichen Arbeiten und nicht mit Arbeiten beschäftigt werden, bei denen sie besonderen Gesundheitsgefahren ausgesetzt sind, zum Beispiel durch Strahlen, Staub, Hitze, Nässe, Erschütterungen oder Lärm. Verboten sind körperlich schwere Arbeiten wie Akkordarbeit am Fließband und Heben und Fortbewegen von schweren Lasten (mehr als 5 Kilo). Muss die Arbeitnehmerin ggf. aufgrund der arbeitsplatzbedingten Schutzmassnahmen vorübergehend versetzt werden, darf sie finanziell nicht schlechter gestellt werden: Lohn und Gehaltsminderungen sind verboten." Manche Mütter nehmen diese Pausen zum Abpumpen, andere als zusammenhängende Zeit um später anzufangen oder früher zu gehen. Sobald dein Kind dann Beikost isst, kannst Du weniger pumpen und schließlich könnt ihr Beikost und Stillen so kombinieren, dass Du gar nicht mehr abpumpen musst. DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Du musst einfach ausprobieren, wann es bei dir am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Du musst auch keine Sorge haben, dass Du deinem Kind durch das Pumpen etwas wegnimmst. Falls Du kannst, lege deinen Berufstart auf einen Donnerstag, dann habt ihr nicht gleich eine ganze Arbeitwoche vor euch, sondern könnt nach zwei bis drei Tagen erst einmal verschnaufen. Rechne damit, dass dein Kind sich nach deiner Rückkehr auf dich "stürzen" wird und die Nächte zunächst einmal deutlich unruhiger werden. Viele berufstätige Mütter erleben, dass ihr Kind nachts Mama "tanken" muss. Fange jetzt einfach mal an, regelmäßig zu pumpen, dann wirst Du sicherer und hast bald einen Vorrat! LLLiebe Grüße, Biggi
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