Mitglied inaktiv
Hallo! Ich habe meiner Tochter vor 3 Wochen auf ihren dringenden Wunsch hin Beikost gegeben. Anfangs war sie auch sehr begeistert. Sie aß sich auch schon fast satt daran und trank nachher nur noch ein paar Schlückchen. Seit einigen Tagen ißt sie aber immer weniger Brei, gestern hat sie nur noch mit den Händen gefuchtelt und heute hat sie alles nur ausgespuckt oder mir den Löffel aus der Hand geschlagen, um dann direkt zum Stillen überzugehen. Was hat sie nur? Kann es daran liegen, daß wohl bald der 2. Zahn kommt? Sollte ich nun erst mal wieder voll stillen und abwarten, bis sie erneut Interesse zeigt? Muß ich anschließend wieder mit ein paar Löffeln Gemüse anfangen oder kann ich ihr den kompletten Brei weiterfüttern? Wie lange kann ich denn noch stillen, ohne daß sie Eisenmangel bekommt? Sie ist jetzt 6 Monaten jung. VIele Grüße Sabine
Liebe Sabine, auch bei einem älteren Baby ist nichts gegen Stillen nach Bedarf einzuwenden. In den Ernährungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation heißt es für den gesamten Zeitraum der Stillzeit (und die WHO empfiehlt immerhin eine Zeit von zwei Jahren oder mehr) "Stillen so oft das Kind danach verlangt". Wenn Sie also nicht aus irgendwelchen persönlichen Gründen das Stillen einschränken wollen, können Sie Ihre Tochter selbstverständlich so oft stillen wie sie möchte. Es ist häufig so, dass ein Kind in schwierigen Situationen oder weil es krank ist oder sich nicht so ganz wohl fühlt vermehrt an die Brust möchte. Das hat (mindestens) zwei Vorteile: erstens bekommt das Kind so ganz automatisch die Geborgenheit bei der Mutter und kann sich beruhigen und zweitens bekommt es auch in einer Situation wo es vielleicht nicht mehr essen mag eine hochwertige Nahrung, die ihm zusätzlich auch noch Antikörper gibt und so die Genesung fördert. Der beste Weg, ein Kind zu einem "schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet "Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". So wie Sie es beschreiben kann sich das Essen schnell zu einem absoluten Kampfthema entwickeln und das Kind ist so weit, dass es sich nur noch mit "Totalverweigerung" wehren kann. Genau diese Situation sollte aber unbedingt vermieden werden, denn mit soviel Kampf und Druck erreichen Sie genau das Gegenteil. Das Thema Essen wird immer konfliktbeladener, das Kind erlebt essen nicht als etwas Sinnliche und Angenehmes, sondern nur als Tortur. So kann der Grundstein für eine langfristige Essstörung gelegt werden. Versuchen Sie es wirklich einmal auf einem anderen Weg. Vermeiden Sie es, Ihr Kind mit Gewaltkuren zum Essen zwingen zu wollen, ja lassen Sie das Thema ganz sein. Stillen Sie Ihr Kind wieder eine Weile, bis sich die Wogen geglättet haben und wieder Ruhe eingekehrt ist und lassen Sie es selbst fingergerechte Nahrung essen, wenn Ihre Tochter das gerne tut. Später können Sie wieder Gemüse geben, so viel wie Ihr Kind gerne mag. Es ist möglich ein Kind deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren. Die Hauptsorge, die dann in Bezug auf Mangelerscheinungen erwähnt wird, ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen. Hier auch noch ein Auszug aus einem Artikel von Dr. Alfredo Piscane anlässlich der 15.internationalen LLL Konferenz in Washington. "Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein gesunder vollgestillter Säugling seinen Zeitpunkt des ersten Zufütterns selbst bestimmen kann, ohne Bedenken dadurch einem Eisenmangel ausgesetzt zu werden. Selbst bei Kindern, die sich dem ersten Geburtstag nähern, hat der Autor keine Bedenken, wenn sie einen fitten Eindruck machen. Niedriger Eisengehalt im Blut des Kindes ist nur behandlungswürdig bei gleichzeitigen anderen Krankheitsanzeichen. Seiner Meinung nach sind die festgelegten Grenzwerte (auch in der Schwangerschaft) überholungsbedürftig und wenig gesichert. Tatsächlich erhöht sich die Gefahr einer Anämie bei zu früher Beikost, wenn sie nicht sehr eisenhaltig ist, da die optimale Eisenaufnahme der Muttermilch durch Beikost behindert wird. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber nur 5% bei Flaschennahrung! Zuviel Eisen erhöht evtl. eine mögliche Erkrankung wie z.B. Malaria und ist gefährlicher als ein Eisenmangel. Bei sechs Monaten ausschließlich muttermilchernährten Kindern liegt die Gefahr einer Anämie bei 4%. Bei den jetzt noch gültigen Grenzwerten ändern wir das, was sich seit einer halben Millionenjahre bewährt hat. Sicher ist auch für Sie das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Sie trinkt noch 5 mal tagsüber und 2-3 mal nachts. Ist das noch o.K. für ihr Alter oder zuviel?
Mitglied inaktiv
Hallo! Das Problem kenne ich. Jasmin (8 Mo), meine Tochter, hat das jedes Mal, wenn sich etwas anbahnte. Erkältung, Magen-Darm Infekt, Zähne, usw. Obwohl sie gerne gegessen hat, schrie sie plötzlich wie am Spieß, machte den Mund nicht auf und wehrte sich mit allen Kräften. Ich habe auch nach ein paar vergeblichen Versuchen, ihr dann erstmal die Brust zur Beruhigung gegeben, und es dann noch einmal versucht. Mal klappte es, mal nicht. Ich würde aber, wenn du einmal angefangen hast zuzufüttern, nicht zu lange wieder voll stillen, und es mit dem Gemüse immer wieder spielerisch probieren. Aber es stimmt schon! Zwingen kann man die Mäuse nicht. Je mehr Zwang dahintersteckt, desto härter wehren sie sich. Tja, aber essen müssen sie trotzdem. Meine ist recht schlank und will eh immer nur Miniportionen futtern. Das ist dann manchmal eine Gratwanderung, weil die Kinder ja trotz allem genug kriegen müssen! Wo Jasmin einen schweren Magen-Darm Infekt (Krankenhaus und 4 Tage am Tropf!) hatte, habe ich sie auch wieder ein paar Tage voll gestillt, weil sie nichts anderes drinbehalten konnte. Danach hat sie zum Glück wieder relativ gut gegessen. (Sorry, ich wollt dich nicht vollquatschen) Ich wünsch dir alles Gute! Vielleicht sind's wirklich nur die Zähne. Manche haben da echt was zu knacken und wollen nicht so essen. Gruß Tanja
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