Frage: Wieder stillen

Mein Sohn ist jetzt 11 Wochen alt. Ich habe ihn 9 Wochen voll gestillt, davon die ersten 5 Wochen mit Stillhütchen, danach ohne. So ca. ab der 6-7 Woche hat er die Brust beim Stillen nach 3-4 Minuten immer losgelassen und wollte nicht mehr dran, habe dann die Seite gewechselt. da das gleiche dann nach 3-4 Minuten. Dann hat er geweint und war nie richtig satt. Gebe ihm seit 2 Wochen deshalb tagsüber die Flasche, nachts trinkt er an der Brust. Was könnte das Problem sein? Wie kann ich ihn wieder voll stillen auch tagsüber? Liegt es auch an den Stillhütchen,mit denen er gut getrunken hat?

Mitglied inaktiv - 14.11.2011, 20:26



Antwort auf: Wieder stillen

Liebe Gisy, es kann sein, dass das Kind saugverwirrt ist und deshalb tagsüber nicht mehr richtig trinkt. Manchmal ist es so, dass es dann in der Nacht unbewusst besser klappt. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Die Kollegin kann Ihnen dann im persönlichen Kontakt gezielte Tipps und Hinweise geben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Eine Möglichkeit ein Kind an die Brust zu bringen ist das Brusternährungsset. Mit dem Brusternährungsset ist es möglich, das Baby zuzufüttern, während es an der Brust der Mutter trinkt, so dass es die gesamte von ihr produzierte Milch erhält. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche - je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Auch für die korrekte Verwendung eines Brusternährungssets sollte wirklich die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort vorhanden sein, das erleichtert sehr vieles. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 14.11.2011