Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, wieder mal häufen sich bei uns Fragen. Jana ist nun 10 Monate alt. Seit dem 7 Monat bekommt sie zunehmend Beikost und hat zwischen 4 und 7 Stillmahlzeiten am Tag. Sie hat noch keine Zähne und würgt wenn sie Breie bekommt die etwas stückiger sind. Sie akzeptiert nur absolut fein püriertes oder gleich Fingerfood. Babykekse, Zwiebäcke, alles wird mehr oder weniger gut zerlutscht und gegessen. Nun frage ich mich wie ich sie weiter in Richtung Familientisch bringe. Sollte ich damit warten bis sie stückigeren Brei akzeptiert oder soll ich den gleich vergessen und zu fester Kost übergehen? Was bietet sich da an? Toast? Weiß oder lieber Vollkorn? Oder doch besser Brot? Was darf drauf? Kuhmilch soll doch im ersten Jahr nicht gegeben werden. Wie ist es mit KÄse? Joghurt? Alles bis zum Geburtstag warten oder mit kleinen Mengen schon mal probieren? Ich möchte auch gerne davon weg kommen, dass sie nach den Mahlzeiten gerne noch mal einen Schluck Mumi nimmt. Wasser trinkt sie eher mäßig bis gar nicht. Mit Geschmack soll sie nichts bekommen, auch keinen Tee wenn möglich. Dann habe ich noch das problem dass sie beim Fingerfood natürlich kaum satt wird und dann arg böse. Sollte ich sie doch noch mal stillen ehe es an den Tisch geht damit sie nicht rappelig wird wenn es nicht schnell genug klappt? Oder bin ich mit den Fragen hier eh völlig falsch? Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel und sage schon mal lieben Dank für deine Mühen. Gruß, Melanie
Liebe Melanie, mit zehn Monaten ist ein Baby noch recht jung (auch wenn es im Verhältnis zu einem Neugeborenen schon fast "erwachsen" wirkt). Beikost plus Stillen ist absolut in Ordnung, es muss noch nicht zwingend mehr sein. Wie ich schon häufiger erklärt habe, sollte Muttermilch im gesamten ersten Jahr die Hauptnahrungsquelle für das Baby sein. Die Beikost sollte zunächst ergänzen und nicht ersetzen. Mit zunehmendem Alter werden die Mengen an Beikost von alleine größer und die Muttermilch tritt zunehmend zurück. Im Idealfall ist dies ein allmählich verlaufender Prozess, der nicht viel Steuerung braucht. Kein Kind muss Brei essen und Milchbrei ist bei einem Kind, das häufig genug gestillt wird absolut überflüssig. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Ein zehn Monate altes Kind kann in der Regel schon fast alles vom Familientisch mitessen und kann genau so wie ein Erwachsener auch Brot zum Frühstück essen. Weizen ist ein Getreide, das relativ allergen wirkt und gerade von jüngeren Babys oft nicht vertragen wird. Die anderen Brotgetreide sind in aller Regel kein Problem. Babys sollten kein rohes Vollkorngetreide erhalten, da sie dies nicht verwerten können. Das Getreide sollte immer gekocht (oder gebacken) sein. Generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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