Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wieder anfangen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Wieder anfangen?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Spatz und ich hatten eine sehr komplizierte Traumatische Geburt in dessen Folge wir beiden kein bonding hatten und ich ihn erst nach 3 Tagen mit Schwierigkeiten stillen konnte ( er lag auf der Intensivstation nach Reanimation) Wir hatten seit dem stets Probleme beim Anlegen, er trank sehr langsam,ein Stillvorgang dauerte mit windeln fast eine Stunde, die Menge reichte nie ganz aus, obwohl ich genug Einschuss hatte. Dann versuchte ich es nach Anraten der Kinderärztin mit einer Pumpe, mir rissen die BruWa ein und begannen zu bluten, ohne Stillhütchen oder bei Blutung garnicht konnte ich meinem Schatz nicht genug Milch geben. Meine Ärztin war mit dem Gewicht meines Lieblings nicht zufrieden. Ich hatte ihn angelegt wenn er Hunger anzeigte, er schlief aber regelmässig ein oder wollte gleich garnicht trinken... eine Leidensgeschichte für uns beide. Nun ist Spatzi 5 Monate alt, meine BruWa in Ordnung und ich würd ihm so gern gute MuMi geben, er war schon ab und an krank, eitrige Ohrenentzündung Husten Schnupfen Fieber, neuerdings hat er schuppige Haut und muss sich ständig kratzen... ich glaube fest daran das ich ihm mit entsprechender MuMi einen gewissen Schutz gegen Krankheiten zu geben. Ich beginne mit 3-3-5-5-7-7 mit dem Lactatset und nehme Phytolacca C30 da meine Frauenärztin mir dies zur Milchbildung empfohlen hat. Was kann ich noch tun? Lege ich den Kleinen jetzt so an schreit er weil nicht sofort Milch kommt. Bitte helft mir.


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Kernow, es ist sicherlich nicht leicht, ein Baby mit fünf Monaten wieder an die Brust zu bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennen gelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie ihren Sohn anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Sohn sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik finden Sie in dem Info Blatt „Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Sohnes gut kontrollieren können und genau sehen, was er macht. Vermeiden Sie es, Ihren Sohn am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Sohnes legen oder ihn fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Will Ihr Sohn nicht an der Brust bleiben, nachdem er sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen Ihre Brust berühren. Er wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass er die Brust richtig fassen kann. Um ein Wundwerden (bzw. eine Verschlimmerung des Wundseins) ihrer Brustwarzen zu verhindern, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Sohn die Brust richtig erfasst und korrekt saugt. Es wäre günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihr Sohn an der Brust trinkt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.