Mitglied inaktiv
Hi Biggi, meine Kleine hat noch keinen festen Plan wie lange sie an meiner Brust saugt, sie ist jetzt 2 Wochen alt und jedesmal muß ich sie sozusagen zwingen aufzuhören mit dem Trinken! Ist das normal? Sie bekommt sehr viel Milch weil es ihr zum Teil auch aus den Mundwinckeln kommt aber dennoch wird sie nie fertig; Habe jetzt von meiner Hebamme gehört das ich sie nicht länger als 10 Min. saugen lassen soll da sie sonst zuviel bekommt, weil sie auch mit Blähungen zu kämpfen hat! Was soll ich denn jetzt machen? Wenn ich sie vorzeitig wegnehme dann weint sie anschließend und saugt an ihrer Faust und wenn ich sie lasse hängt sie auch eine 1/2 Stunde dran; Hoffe ich habe mich nicht zu umständlich ausgedrückt und vielleicht könnt ihr mir helfen Danke Ariana mit Jasmin
? Liebe Ariana, kein Baby in diesem Alter hat einen „festen Plan", auch wenn ein Baby bereits deutlich älter ist, ist kein „Plan" zu erwarten und es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, dass ein Baby eine halbe Stunde lang an der Brust trinkt. Das Einschränken des Stillens auf maximal zehn Minuten kann im ungünstigsten Fall zu einer Gedeihstörung führen, wird aber keineswegs Blähungen verhindern. Durchschnittlich dürfte eine Stillzeit etwa zwischen 20 und 45 Minuten dauern, doch das ist individuell genau so unterschiedlich wie alles andere bei unseren kleinen Menschlein. Es ist auch keineswegs so, dass sich aus dem Rauslaufen von Milch aus dem Mundwinkel schließen lässt, das Baby bekäme zuviel Milch. Vielleicht fließt die Milch der Mutter sehr rasch, so dass das Kind mit dem Schlucken nicht nachkommt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Es kann aber auch zu anderen Tageszeiten zu solchen Phasen kommen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Nicht zu vergessen ist auch die Bedeutung des non-nutritiven Saugens, des Saugens, das nicht der Ernährung dient. Die Verlockung kann groß sehr groß sein, dazu einen Schnuller anzubieten, aber die Risiken, die der Schnuller mit sich bringen kann, sollten dabei nicht unterschätzt werden. Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Am besten wendest Du dich einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Ariana! Ich kann Dir nur von meiner Erfahrung berichten. Die liegt zwar jetzt schon etwas zurück, ist mir aber trotzdem in lebhafter Erinnerung. Mein Kleiner wurde kürzlich 1Jahr alt. Also, bei mir war es vor allem in den ersten Wochen ähnlich wie Du es beschreibst. Ich saß manchmal Stunden auf der Couch oder lag im Bett und habe den kleiner Nimmersatt gestillt. Mir wurde das auch mal gesagt, dass ich ihn nicht so lange an der Brust lassen soll, aber im Durchschnitt hat das Stillen in der Ersten Zeit immer ca. 30 Minuten gedauert. Ich an Deiner Stelle würde mich nur von meinen eigenen Gefühlen und Instinkten leiten lassen, auch wenn das jetzt etwas komisch klingt. Aber ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken könnte. Deine Tochter wird Dir zeigen, wie Du es am Besten machst. Vertrau´Dir! Es braucht vielleicht noch etwas Zeit bis Ihr Euren Rhythmus gefunden habt. Bei mir war es wirklich ähnlich. Hätte nie gedacht, dass ich so lange stillen werde(stille 2xtägl.). Aber mit der Zeit macht es wirklich Spass! Sorry für den langen Text, aber ich fühlte mich so zurückversetzt. Alles Gute weiterhin Melanie
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