Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wie lange Stillen

Frage: wie lange Stillen

Mitglied inaktiv

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1) Kann ich mein Kind so lange voll stillen, bis die Milch nicht mehr reicht, oder gibt es eine Empfehlung, ab wann man zufüttern sollte, weil beispielsweise die Nährstoffe oder Vitamine nicht mehr ausreichen? 2) Meine Rechte Brust ist Morgens so stark gefüllt, dass sie so hart ist wie beim Milcheinschuß, die linke Brust ist immer deutlich leerer und keiner und das obwohl ich versuche abwechselnd zu stillen. Mein Kind trinkt meißt nur eine Brust leer. Wie schaffe ich es, dass beide Brüste gleich belastet sind? (Mein Kind ist 4 Monate) DANKE DIR FÜR DIE HILFE WAS DU MACHST IST ECHT TOLL !!!! Bibo


Biggi Welter

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? Liebe Bibo, Danke für deine anerkennenden Worte. Es ist möglich, ein Kind länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, doch sollte in diesem Fall die Initiative stets vom Kind ausgehen, sprich, das Kind muss die feste Nahrung verweigern und kein Interesse daran zeigen. Etwa mit einem halben Jahr (manchmal auch etwas früher, häufiger auch erst später) können beim Baby die folgenden Anzeichen beobachtet werden: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Wenn diese Punkte erfüllt sind, dann ist der Zeitpunkt für die Beikost gekommen, was aber nicht bedeutet, dass Du dann auf der Stelle sofort komplette Mahlzeiten in das Kind „hineinschaufeln" musst. Vielmehr kann dann langsam und allmählich ein Nahrungsmittel nach dem anderen als Ergänzung zur Muttermilch angeboten und eingeführt werden. Es ist absolut normal, dass eine Brust mehr Milch bildet als die andere. In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Es ist außerdem auch möglich mit nur einer Brust zu stillen (Zwillinge haben rechnerisch auch nur eine Brust pro Kind zur Verfügung). Das einzige Problem, das auftauchen kann, besteht darin, dass die Brüste ungleich in der Größe sein können. Doch dies ist ein eher kosmetisches Problem und nach dem Abstillen gleichen sich die Unterschiede wieder aus. Sollte deine Brust sich durch gezieltes Anlegen nicht zu einer besseren „Ausgewogenheit" gebracht werden können, kannst Du immer dann, wenn die eine Brust zu prall und voll wird und dein Kind soviel Milch gar nicht trinken kann, gerade so viel Milch vorsichtig ausstreichen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Nach einiger Zeit dürfte sich die Brust dann an den tatsächlichen Bedarf angepasst haben und die pralle Überfülle nachlassen. LLLiebe Grüße Biggi


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