Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie lange reichen Stillmahlzeiten?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie lange reichen Stillmahlzeiten?

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Hallo, meine Tochter ist 9 Monate alt und wird bis auf zwei ersetzte Mahlzeiten (mittags und abends) noch ausschliesslich gestillt. Nun habe ich immer öfter das Gefühl, ihr "reicht" eine Stillmahlzeit nicht mehr so lange - also ich meine, sie hält nicht mehr so lange vor. Nach ihrem Mittagessen (Getreide-Gemüse-Brei) hält sie einen Schlaf und es dauert 4 oder 5 Stunden, bis sie wieder Hunger anmeldet. Dann stille ich - aber dann hält sie auch nur so gerade eben bis zum Abendessen durch (und das sind dann 2 Stunden). Ich würde sie gern noch möglichst lange weiterstillen - soll ich sie öfter anlegen (oder "verderbe" ich ihr damit den Appetit auf das Abendessen????)? Wenn sie nachts 12 Stunden durchschläft, reicht ihr dann eine Stillmahlzeit oder wäre es "fairer", ihr einen Brei anzubieten? Sorry für die vielen Fragen - und danke für die Tipps!


Biggi Welter

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Liebe happymom, eigentlich muss eine Mahlzeit gar nicht ersetzt werden, daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Auch der Appetit wird nicht verdorben und selbst wenn Ihr Baby etwas weniger Brei ist, wäre das nicht schlimm. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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