Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, seit langer Zeit habe ich deinen Rat (zum Glück) nicht mehr benötigt. Jetzt ist es maol wieder so weit! ;o) Mein Sohn ist jetzt ziehmlich genau 6 1/2 Monate alt und ich stille ihn noch voll. Bisher klappte das (bis auf eine kleine Brustentzündung vor 3 Wochen, die aber ohne Antibiotika gut verlief) ganz prima. Uns beiden geht es sehr gut mit dem Stillen. Mein Sohn entwickelt sich Gewichtsmäßig und auch sonst prima, ist quitschfidel und äußerst aktiv (klasse, aber anstrengend). Ich würde ihn gerne noch weirter voll stillen, aber ich habe doch sehr mit meinem Umfeld zu kämpfen (außer meinem Mann, meinen Eltern und einer Freundin). Du kennst das wahrscjeinlich gut: "das Kind braucht doch was richtiges", "zu wenig Eisen und Kalorien.." und und und... Das nervt mächtig und ich wüsste gern deine Meinung. Darf ich noch ein bisschen voll weiterstillen???? Ich freue mich schon auf deine Antwort! Danke und LG Tanja mit Bruno
? Liebe Tanja, Der Zeitpunkt, zu dem die Einführung der Beikost beginnen sollte, sollte immer vom Kind abhängig gemacht werden und nicht vom Kalender. Es ist durchaus möglich, ein Baby deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass es dabei zu Mangelerscheinungen kommt, doch die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen. Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennst Du an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein) und Du kannst deinem Kind langsam zusätzliche Nahrung ergänzend zur Muttermilch anbieten. Der Beginn der Beikost bedeutet ja nicht, dass das endgültige Abstillen direkt um die Ecke lauert, ihr könnt noch eine lange schöne Stillzeit genießen. Schau dir dein Kind an und lass dich von ihm leiten, es wird dir zeigen, wann es so weit ist, dass es nicht mehr nur Mamamilch haben mag. Nochmals kurz zu den angeblichen Mangelerscheinungen. Die Hauptsorge ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen. Eine eventuelle Eisenmangelanämie lässt sich nicht am Aussehen eines Kindes festmachen. Gerade bei den eher hellhäutigen Kindern, kann die Blässe absolut normal sein. Gewissheit kann nur ein Bluttest bringen und keinesfalls der äußere Augenschein. Außerdem ist ein Eisenmangel bei gestillten Kindern eher unwahrscheinlich. Bei der LLL-Europakonferenz in Nottingham im letzten Sommer hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema „Essen" gehalten. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Lass dich wirklich von deinem Kind leiten. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
hallo tanja, ich habe jetzt mein 3. kind ( 8 monate) und ich stille noch voll. ich habe alle kinder bis ca. 10 monate voll gestillt, ja es ist äußertst schwierig mit der umwelt, aber es muss dir einfach egal sein. übrigends mein arzt hat immer meine kinder bewundert, wie toll sie gedeihen, er war leider gegen das stillen, so hat er also nie erfahren, dass ich ja nur gestillt hatte. liebe grüsse petra
Mitglied inaktiv
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