Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie kann unsere Stillbeziehung wieder harmonisch werden?

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Frage: Wie kann unsere Stillbeziehung wieder harmonisch werden?

Waldbeere

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Liebe Biggi, mein fast 14 Monate alter Sohn wird seit Januar in der Kita eingewöhnt. Bald gehe ich wieder arbeiten und dann soll er von 7-12 Uhr in die Kita gehen. Die Eingewöhnung läuft durchwachsen. Er ist öfter krank. Dann waren die letzten 2 Wochen seine eigentlichen Bezugserzieherinnen nicht da und er wurde von anderen Erzieherinnen betreut. Er hat laut Erzieherinnen mal gute, mal schlechte Tage. Wir hatten zuvor nach überwundenen anfänglichen Schwierigkeiten eine harmonische Stillbeziehung aufgebaut. Er wollte noch 1x täglich bzw. manchmal tagsüber gar nicht mehr stillen und nachts durchschnittlich 3x, wobei er beim Stillen direkt weiterschlief. Seit der Kita ist alles anders. Er will quasi durchgehend an die Brust. Ich weiß, dass die Kita ein enormer Einschnitt ist und er das Stillen als sicheren Hafen braucht. Das allein ist für mich nichtmal schlimm. Mein eigentliches Problem ist seine extreme Unruhe beim Stillen. Er windet sich wie ein Aal, zappelt hin und her, dockt immer wieder an und wieder ab. Ich kann auch einfach nicht mehr normal mit ihm kuscheln. Er fängt sofort an, mich zu befummeln und mein Shirt runter zu reißen. Zuvor hat er sich zum Mittagsschlaf immer ohne Stillen an mich gekuschelt. Das wäre jetzt nicht möglich. Überhaupt gibt es enorme Probleme beim Einschlafen, besonders abends. Er ist müde, gähnt, reibt sich die Augen. Gleichzeitig will er unbedingt an die Brust und kommt nicht zur Ruhe. Ich merke dabei, wie sein Herz rast. Deswegen haben wir vor kurzem ausprobiert, dass der Papa ihn ins Bett bringt. Das funktioniert nach kurzer kleiner Meckerei wunderbar. Er kuschelt sich dann in Papas Arme und schläft friedlich ein. Zuvor habe das gesamte erste Lebensjahr ich ihn ins Bett gebracht, weil er eigentlich das Stillen zum Einschlafen brauchte. Nachts wacht er weiterhin 2-3x auf. Manchmal schläft er mit Stillen weiter, manchmal muss ich aber den Raum verlassen, weil er mit mir keine Ruhe findet. Beim Papa schläft er dann gleich weiter. Gestern war für mich der traurige Höhepunkt. Mein Mann hat schon die 2 Tage zuvor unseren Sohn ins Bett gebracht, weil es mir nicht gelingen wollte. Da mein Mann mittwochs später nach Hause kommt, wollte ich meinen Sohn ins Bett bringen. Ich habe es 2 Stunden erfolglos versucht. Dann kam mein Mann nach Hause und hat mich abgelöst. Keine 10 Minuten später kam er aus dem Kinderzimmer - mein Sohn war eingeschlafen. Ich war psychisch und physisch so fertig, dass ich in Tränen ausgebrochen bin. Mein einziger Lichtblick ist das Wochenende. Da läuft es etwas besser, wahrscheinlich, weil er mich da den ganzen Tag hat. Mir geht es mittlerweile sehr schlecht, was das Problem natürlich nicht besser macht. Hast du einen Rat, wie es wieder besser werden kann? Schöne Grüße, Waldbeere


Biggi Welter

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Liebe Waldbeere, zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass ich deine Verzweiflung voll und ganz verstehen kann. Aber du machst nichts falsch!!!! Natürlich ist die Eingewöhnung in die Kita eine große Umstellung für dein Kind. Aber zugleich ist es auch für dich ein großer Schritt des Ablösens und wühlt dich emotional vielleicht doch auch mehr auf, als du bewusst wahrnimmst? Kinder sind so feinfühlig und nehmen solche Emotionen oftmals so genau wahr. Wenn dann auch noch das Einschlafen beim Papa auf einmal „besser“ klappt, dann schreit Deine innere Stimme vielleicht noch mehr auf?? Und das ist völlig ok und verständlich. Aber auch das spürt dein Kind und lässt es vielleicht auch wieder unruhiger werden. Vielleicht ist der Papa mit der Ablösung und Eingewöhnung in die Kita im Moment emotional stabiler und vielleicht klappt daher auch das einschlafen bei ihm „einfacher“. Hör mal in dich hinein. Wie geht es dir wirklich mit der Eingewöhnung in die Kita? Wie leicht/schwer fällt dir der Ablöseprozess? Gib dir und deinem Kind Zeit dafür. Und lass deine Emotionen zu. Von Trauer, über Wut…was auch immer. So wie du auch Deinem Kind dessen Emotionen zu lassen kannst. Sie sind alle da und brauchen ihren Raum. Ich bin mir sicher, dass ihr wieder in eine ruhige Stillbeziehung findet. Nimm dir den Druck. Wenn es eben momentan „leichter“ mit dem Papa klappt, dann schenke den beiden ihre Zeit. Auch wenn es dich schmerzt. Du hast deswegen nichts falsch gemacht, noch irgendwo versagt. Im Gegenteil. Du versuchst das beste und willst die Umstellung für dein Kind so einfach wie möglich gestalten. Das ist super. Nimm dir den Druck raus. Du bist für dein Kind da und es braucht dich genauso wie zuvor auch. Aber vor allem braucht es eine Mama, die ihm gerade zum einschlafen einen Hafen der Ruhe schenken kann. Wenn du also emotional selbst gerade etwas aufgelöst bist, kann das schwierig werden. Ich hoffe meine Antwort hilft dir etwas weiter! Du machst das großartig! Liebe Grüße Biggi


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