Doppelmami
Liebe Frau Welter! Mein Baby ist jetzt acht Wochen alt und ich habe ständig Milchstaus. Linke und rechte Brust wechseln sich quasi ab. Bereits zum zweiten Mal habe ich ein kleines weißes Korn, das sich direkt an der Brustwarze gebildet hat, mühsam lösen können. Es ist steinhart und durch Milchpumpe nicht wegzubekommen. Babys Saugen hilft auch kaum, nur händisch drücken hat es zum Vorschein gebracht. Es bildet sich beidseits immer innen, oben, also auf der linken Brust auf ca. 11 Uhr und rechts auf ca. 1 Uhr. Fage: Ist daran ein Anlegefehler schuld? Ich stille im Wiege- als auch Rückengriff, es erscheint mir aber immer der Mundwinkel des Babys an diesen Stellen zu liegen. Ich nehme seit 3 Tagen 1EL Lecithin Pulver, Vitamin C und Mambiotic, kühle danach mit Retterspitz und Kühlbeutel, nutze Rotlichtlampe, heiße Duschen, Brustmassage und warmes Kirschkernkissen zum Lockern, achte auf meine Ernährung, was kann ich denn noch tun, damit das endlich aufhört? Ich wäre sehr dankbar für jede Hilfe... Liebe Grüße
Liebe Doppelmami, es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem sollten Sie auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Sie sollten warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen oder ausstreichen und pumpen. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys oder der Pumpe in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Die Theorien über die Entstehung solcher Bläschen sind nicht ganz einheitlich, doch es könnte sein, dass der epidermale Wachstumsfaktor eine Rolle spielt. Es gibt einen ziemlich deutlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von solchen Bläschen und Stress und deshalb ist es ganz wichtig, dass Du versuchst, Stress und Belastungen so weit wie irgend möglich zu reduzieren. Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen. Liebe Grüße Biggi
Doppelmami
Vielen Dank für die rasche Antwort! Es ist definitv ersteres, also der Pfropf, der dann wie ein Sandkorn zum Vorschein kommt. Die Nahrungsergänzungsmittel nehme ich bereits, doch sie zeigen keinerlei Wirkung bis jetzt. Es scheint nur schlimmer zu werden. Gibt es denn irgendeine Möglichkeit, den Pfropf schneller zu entfernen? Ich sehe zB bei einer Brust bereits wieder so ein kleines Pünktchen. Es tut noch nicht weh, aber das wird bestimmt kommen. Gibt es kein Mittel, Weichmacher etc. oder etwas mit dem man die Brustwarze betupfen kann, damit sich das löst? Wärme, Feuchtigkeit, Duschen, etc. mache ich, aber soll ich mit einem feuchten Waschlappen zB nur die Brust umfassen oder auch auf die Brustwarze auflegen? Danke für die Hilfe! Liebe Grüße
Liebe Doppelmami, es kann eine Weile dauern, bis das Lecithin wirkt und ich würde noch etwas abwarten. Nimmst Du das Vitamin C? Du kannst sicherlich versuchen, einen Waschlappen auf die Brust aufzulegen, pass aber bitte auf, dass er nicht zu warm ist. Probiere einfach aus, was bei Dir hilft und sprich auch einmal mit dem Arzt. Lieben Gruß Biggi
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