Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie kann ich meiner Frau während des Milcheinschusses helfen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Wie kann ich meiner Frau während des Milcheinschusses helfen?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Letzte Nacht hatte meine Frau ihren Milcheinschuss. Als ich sie heute im Krankenhaus besuchte und sie mit Umschlägen auf der Brust im Bett lag, traute ich mich kaum in Richtung ihrer Brust zu schauen. Sie sagte nur, dass sie wahnsinnige Schmerzen hätte und das Baby die Brustwarzen nicht zu fassen bekäme. Vor der Schwangerschaft hatte ich befürchtet, es würde mich sexuell erregen, ihre riesigen Brüste zu sehen. "Glücklicherweise" ist das nicht Fall. Eher fühle ich mich eher hilflos meiner Frau gegenüber, sie in diesem Zustand sich selber überlassen zu müssen. Leider ist das Krankenhauspersonal sehr unfreundlich. Da sie das Zimmer mit anderen Müttern teilen muss, wird sie durch die "Babyblues"-Depressionen der anderen Frauen ziemlich stark beeinflusst. Soll ich sie vielleicht eher nach Hause holen als geplant? Ich habe mit ihr schon drüber gesprochen, aber sie hat Bedenken, dass es noch zu früh sei. Ich versuche sie mit Worten zu trösten, aber ich habe eher das Gefühl, dass ich damit nicht viel ausrichten kann. Für die ersten zwei Wochen habe ich Urlaub genommen und habe schon während ihrer Schwangerschaft die meisten Hausarbeiten für mich reserviert. Aber reicht das aus? Ich will eigentlich, dass sie mir nicht immer sagen muss, was ich tun muss, sondern selber erkennen können, was sie braucht und was sie nicht mag. Für mich ist es keine Frage, dass ich meine sexuellen Bedürfnisse unterbinde, das ist mir bereits während der Schwangerschaft gelungen. Hat jemand Tipps? Ich habe vor allem Angst, selber in eine Depression zu geraten und meiner Frau dann nicht ausreichend seelisch und moralisch unterstützen zu können. Gruß, Frank


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Frank, kein Mensch kann die Gedanken eines anderen lesen und deshalb kann auch kein Mann seiner Frau „von den Augen ablesen" was sie braucht und möchte. So ist es sicher der beste Weg, dass Sie mit Ihrer Frau reden und sie fragen, was sie jetzt mag und wie Sie sie unterstützen können. Das schließt übrigens auch das Thema Sexualität mit ein. Eine Frau ist weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit automatisch zu einem asexuellen Wesen mutiert. Hier sollten beide Partner unbedingt offen miteinander sein. Um Ihrer Frau nun beim Stillen zu helfen können Sie zwei Dinge tun: erstens bestärken Sie sie in ihrem Stillwunsch und helfen Sie ihr im Alltag und zweitens suchen Sie ihr die Adresse der nächstgelegenen Stillberaterin, die Ihrer Frau dann mit Rat und Tat zur Seite stehen wird und ihr alle ihre Fragen kompetent beantworten kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Wenn Ihre Frau nach Hause möchte, mit ihr und dem Kind alles in Ordnung ist und die Nachbetreuung durch eine Hebamme gesichert ist, dann spricht auch nichts dagegen, dass sie nach Hause geht. Oftmals ist es in der vertrauten Umgebung sehr viel einfacher sich an das Mutter/Eltern-Sein zu gewöhnen. Achten Sie dann darauf, dass sich nicht die Besucher die Klinke in die Hand geben, so dass Sie beide und Ihr Baby viel Ruhe und Zeit zum Ausruhen und Kennenlernen haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Ihr solltet Euch auf alle Fälle eine Nachsorgehebamme holen und Kontakt zu einer Stillberaterin in Eurer Nähe suchen - damit habt Ihr schonmal viel fachliche Unterstützung. Wenn Deiner Frau das Krankenhaus sellisch nciht gut tut und es ihr körperlich gut geht, würde ich sie eher als geplant heim holen. Zu Hause ist vieles entspannter, weil es eine vertraute Umgebung ist und mit der richtigen fachelichen Hilfe, werdet Ihr schnell Euren Rhythmus finden. Wenn die Brüste Deiner Frau schmerzen, soll sie zwischen den Mahlzeiten die Brüste kühlen und kurz bevor sie stillt, soll sie warme Umschläge machen - das lässt die Milch besser laufen. Aber dieses extreme Spannungsgefühl lässt auch einiger Zeit nach... Wie gesagt, schaut Euch nach einer Hebamme und einer Stillberaterin um - das wird schon :-) Wenn Du noch mehr wissen magst, kannst Du mich auch privat anmailen Liebe Grüße Manu P.S. Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs :-)


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, ich würde auch versuchen, sie zu überzeugen, dass es zu Hause besser sein könnte. Aber - Du solltest dann schon eine gute Hebamme haben und - weil sie oft wenig Ahnung vom Stillen haben, auch wenn sie selbst das anders sehen ;-) - die Nummer einer Stillberaterin zur Hand haben bzw. sie schon mal angerufen haben. Mir hat es einfach sehr geholfen, dass mein Liebster mir die Kleine zum Stillen brachte, aber in den ersten Wochen erstmal alles andere übernahm - Wickeln, Waschen usw. Bei uns dauerten die ersten Stillmahlzeiten endlos lange und so war es echt gut, dass ich mich wenigstens dazwischen ausruhen konnte. Ausserdem hat er mit immer was Schönes zu trinken gemacht beim Stillen bzw. mich überhaupt oft daran erinnert, dass ich trinken muss, mir was zu essen gemacht usw. Ich wäre völlig aufgeschmissen gewesen ohne ihn, echt. Den Haushalt könnt ihr getrost mit halber Kraft fahren die ersten Monate, dass es Mutter und Kind gut geht ist jetzt das Allerwichtigste. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute! Christiane


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo. Ich hatte am Anfang auch so Probleme,ich hatte zuviel Milch und jeder Einschuss tat höllisch weh.Ich lag dann auch immer mit Eisbeutel im Bett,die man direkt nach dem Stillen auflegen soll. Anschliessend hab ich ein homeopathisches mittel bekommen,ich sollte diese kügelchen nehmen immer im abstand von ein paar stunden(weiss nicht mehr wieviele)und sie solange nehmen bis ich besserung spürte.Ich denke mal es waren so eine art abstill-kügelchen. Und Ruhr braucht sie aufjedenfall.Kann sie nicht verlegt werden?? Liebe Grüsse und gute Besserung. Silke mit Nils*25.09.01 die knapp 16Monate gestillt hat.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Frank, hol Deine Frau bloß nach Hause. Ich selbst habe nach drei Tagen das Krankenhaus verlassen weil es mir dort zu stressig war. Die Schwestern waren zwar nett aber die Station war total überfüllt. Das mit der Milchmenge reguliert sich bestimmt noch von allein. Als ich den Milcheinschuß hatte, habe ich auch gedacht, mein Busen platzt gleich. Beim Anlegen muß Deine Frau eurem Baby eben etwas helfen. Und wenn ihr nicht mehr weiter wisst könnt ihr immer noch eure Hebamme befragen. Gruß Lillith


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Frank! Bei mir war es auch so, dass meine Tochter nach dem Milcheinschuss die Brust nicht mehr zu fassen bekam. Die Folge war ein Milchstau, den meine Hebamme zum Glück gut "behandelt" und so einer Brustentzündung vorbeugen konnte. Was mir beim Stillen geholfen hat waren Stillhütchen (gibts in der Abotheke z.B. von AVENT). Allerdings sollte man sie so bald wie möglich auch wieder weglassen, sonst gewöhnt sich das Kind daran.Ich konnte nach 2 Tagen wieder ohne Stillen. Ansonsten würde ic euch auch anraten, Kontakt zu einer Stillberaterin aufzunehmen oder/und eine Hebamme zur Nachsorge zu suchen. Ich bin direkt nach der GEburt nach Hause gegangen und fand es wunderbar. Es kommt mir so vor, als seist du deiner Frau eine große Unterstützung, daher denke ich, könnte sie auch nach Hause. Lasst euch nicht entmutigen! Aller Anfang ist schwer! Liebe Grüße Sylvia


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.