Antje F
Liebes Stillberatungsteam, meine Tochter ist 11 Wochen alt. Seit der Geburt kämpfe ich darum, genug Milch zum Stillen zu haben. Die Hebamme meinte, dass evtl. kein richtiger Milcheinschuß am Anfang da war, da meine Brust immer sehr weich ist. Das Kind schien oft unzufrieden an der Brust und somit habe ich von Beginn an etwas zugefüttert. Allerdings immer nur ca. 100 ml pro Tag - und das auch jetzt noch. Da sie immer zugenommen hat, gehe ich davon aus, inzwischen rel. genug Milch zu haben. Dann ging es einige Zeit fast ohne zufüttern und nun braucht sie anscheinend wieder mehr, oder ich habe weniger. Sie ist nicht zufrieden und reißt seit ein paar Tagen sehr sark an der Brust, was sehr schmerzhaft ist und schreit sogar. Daher füttere ich wieder zu, aber diesmal will sie immer mehr -. und ich möchte nicht, dass es ganz in Richtung Flaschennahrung kippt...
Liebe Antje F, ich denke nicht, dass es an der Milchmenge liegt, dass Ihr Kind so weint, sondern an einer Saugverwirrung. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Die Kollegin kann Ihnen dann im persönlichen Kontakt gezielte Tipps und Hinweise geben, auch zum Thema Steigerung der Milchmenge und Wachstumsschübe. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi