Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie genau stille ich entgültig ab?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie genau stille ich entgültig ab?

Carola

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Hallo, ich habe hier schon viele ähnliche Fragen gelesen, aber leider nie eine Antwort gefunden die mich konkret weiter bringt, darum frage ich hier noch einmal selber nach. Ich habe eine 7 Monate alte Tochter die ich von Anfang an gestillt habe (Mitte Juli) seit Anfang Dezember habe ich angefangen mit Gläschen...immer mal ein Löffel, bis es irgendwann jetzt ein Mittagsgläschen, ein 1/2 Nachmittagsgläschen und abends Abendbrei gibt. Vor dem schlafengehen bekommt sie schon eine 1er Milchflasche und ich stille nur noch nachts wenn sie wach wird..meißt 2x also 1x die rechte Brust und 1x die linke Brust. Allerdings ist mittlerweile wirklich kaum noch was drin. Meine Brüste werden kaum voller und ich glaube das klappt auch nur noch weil meine Tochter im Halbschlaf trinkt und nicht merkt das sie gar nicht mehr satt davon wird.. so nun meine Konkrete Frage/n : Wie kann ich nun komplett Abstillen? wenn ich ir jetzt nachts nur noch die Flsche gebe und nicht mehr die Brust..riskiere ich doch evt Milchstau da ja noch Restmilch drin ist oder? Und wenn ich sie aber evt alle 2 Tage noch mal austrinken lass kann es doch sein das die Milchproduktion wieder angeregt wird. oder? Soll ich also zusätzlich was machen wie Pfefferminztee trinken oder so ( Oder diese Phytolacca? Und was hat es mit den verschiedenen D angaben aufsich) ? und dann nur noch selber die Restmilch ausstreichen? Hätte halt gerne mal ganz konkrete Angaben wie ich mich zu verhalten habe...habe halt ansich nur angst das irgendwie restmilch zurück bleibt. Vielen Dank schon einmal! Carola


Biggi Welter

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Liebe Carola, beim Abstillen sollten Sie langsam und allmählich vorgehen und auch nicht gleich komplette Stillzeiten ausfallen lassen, sondern eine Stillzeit nach der anderen langsam immer weiter verkürzen und verringern. Sie könnten jetzt also nachts immer kürzer anlegen und dann irgendwann nur noch abpumpen, wenn die Brust spannt. Sollte die Brust also zu voll werden und zu spannen beginnen, können Sie gerade so viel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken sollten Sie Ihre Trinkmenge. Sie sollten sich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämen Sie massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps. Wenn Sie keine Probleme mit einer prallen, schmerzhaft spannenden Brust oder einem Milchstau usw. (mehr) haben, besteht kein Handlungsbedarf mehr. Ihre Brust wird ganz allmählich die Milchproduktion vollständig einstellen und noch in der Brust vorhandene Milch wird vom umgebenden Gewebe esorbiert werden. (Keine Sorge, die Milch in der Brust wird nicht „schlecht“). Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. In der Homöopathie werden Krankheitserscheinungen nicht durch Medikamente, die direkt gegen die Symptome wirken, behandelt, sondern es werden in (meist niedriger Dosierung) Substanzen eingesetzt, die in hoher Dosis den Krankheitserscheinungen ähnliche Symptome verursachen. Als grobes Beispiel: Brechnuss kann Erbrechen und Übelkeit auslösen, also kann bei diesen Symptomen das homöopathische Mittel Nux vomica in einer bestimmten Potenz gegeben werden. Allerdings funktioniert die Homöopathie nicht nach dem System „Kopfschmerzen" dann gebe ich die Globuli xy, sondern es geht bei der klassischen Homöopathie ein langes und ausführliches Anamnesegespräch voraus und es wird auch der Konstitutionstyp bestimmt. Homöopathische Mittel werden immer in einer bestimmten Potenz angewandt beginnend mit der Bezeichnung D1 aber auch C und Q Potenzen sind verfügbar. D1 bedeutet, dass 1 Teil der Ausgangssubstanz mit neun Teilen Trägersubstanz durch zehn kräftige Schüttelschläge vermischt werden. Um D2 zu erhalten wird werden ein Teil von D1 mit neun Teilen Trägersubstanz verschüttelt. So wird immer weiter verdünnt und verschüttelt, um die höheren Potenzen zu erhalten. Durch die Potenzierung ist irgendwann kaum mehr etwas von der Ausgangssubstanz stofflich nachweisbar, sondern es wird die Energie und Information der Substanz weitergegeben. In der Potenz D6 ist bereits kaum mehr etwas von der Ursprungssubstanz vorhanden, dennoch sollten auch homöopathische Mittel nicht als absolut nebenwirkungsfrei betrachtet werden. Homöopathie ist eine Sache, die genau so gelernt werden muss, wie Schulmedizin. Wenn sie sich näher mit der Wirkungsweise der Homöopathie beschäftigen wollen, dann kann Ihnen Ihre Hebamme sicher einige Bücher empfehlen. Übrigens werden auch in der Schulmedizin Gifte als Medikament eingesetzt (z.B. Digitalis bei Herzerkrankungen). Ob die Substanz giftig wirkt oder in bestimmten Situationen heilend entscheidet nicht zuletzt die Dosierung. Ich hoffe, das war jetzt einigermaßen verständlich, vor allem, da sich die Frage nicht auf mein Fachgebiet bezogen hat. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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