Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie gelingt sukzessives Abstillen bei Brustfanatiker? :)

Frage: Wie gelingt sukzessives Abstillen bei Brustfanatiker? :)

Januar17

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Hallo, mein Sohn ist nun 7 Monate alt und wir haben seit dem 5 Monat begonnen Beikost einzuführen. Den Mittagsbrei isst er komplett (190g) den Abendmilchbrei nie ganz auf (circa 100-150g). Zum einen trifft dieser nicht ganz seinen Geschmack, da er absolut kein Obst mag und nur in kleinen Mengen untergerührt überhaupt isst und zum anderen ist er häufig schon recht müde (obwohl er den Abendbrei meist bereits um 17:30 bekommt), da er Nachmittags, wenn der große Bruder aus der Krippe kommt, einfach zu aufgeregt zum Schlafen ist. Den Nachmittags Brei habe ich erst 3 x versuchsweise angeboten, aber er schüttelt sich richtig wegen dem Obst und nur Getreide- Wasserbrei schmeckt ihm auch nicht richtig. Zum Einschlafen (also auch nach beiden Breimahlzeiten) möchte er in den Schlaf gestillt werden. Er möchte allerdings auch grundsätzlich viel gestillt werden. Morgens, vormittags und nachts stille ich ihn nach Bedarf. Wobei er nachts meist 2-3 mal trinkt (plus wie erwähnt zum Einschlafen). Da er keinen Schnuller akzeptiert, möchte er in unruhigen Nächten noch häufiger an die Brust um sich in den Schlaf zu nuckeln oder zu trösten. In "schlimmen Nächten" jede Stunde. Eigentlich sollte ja das Ziel sein, dass die Breie die Stillmahlzeit ersetzen. Ich bin aktuell etwas ratlos wie wir an diesen Punkt gelangen wollen. Zumindest Mittags sollte er eigentlich satt sein. Bis November/Dezember wollte ich eigentlich abgestillt haben, damit dies nicht mit dem Krippenstart Anfang des Jahres zusammen fällt. Aktuell ist mir allerdings schleierhaft, wie das Ausschleichen gelingen könnte... Haben Sie vielleicht eine Idee? Herzlichen Dank für eine kurze Rückmeldung und freundliche Grüße! P.S. Er ist sehr groß für sein Alter und trägt schon Kleidergröße 74/80, wächst also auch viel, ist dabei aber schlank. Wobei man vielleicht erwähnen muss, dass auch ich einen sehr schnellen Stoffwechsel habe. Vielleicht "verbrennt" er die Milch einfach zu schnell?


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Januar17, Ihr Baby ist viel zu jung für alleinige Beikost, zunächst würde ich also unbedingt noch zur Flasche hin abstillen, da Milch im ersten Jahr die Hauptnahrungsquelle ist. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Pre-MIlch kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Wenn Sie jetzt langsam abstillen möchten, sollten Sie wie gesagt noch zur Flasche hin abstillen, so wird der Druck von Ihnen genommen und Ihr Baby kann sich ganz langsam an die Beikost gewöhnen. LLLiebe Grüße Biggi


Januar17

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P.P.S. Das Einschlafstillen erstreckt sich über mehrere Runden, da er meist 1-2x nach circa 1 Stunde wieder aufwacht und noch einen Nachschlag verlangt...


zweizwerge

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Hallo, Mir fallen beim Lesen Deiner Frage mehrere Punkte auf: - geht statt Obst Gemüse? Da gibt es ja auch einiges Vitaminreiches... Das mit dem Obst-Milchbrei sollte kein Dogma sein - in anderen Ländern gibt's ganz anderen Brei. Isst Du Obst? Vielleicht geht ja später Obst in Stücken, das ist ja zumindest von der Konsistenz her ganz anders, und auch der Geschmack ist natürlich vielfältiger. - meine Kinder haben ein Gläschen Brei nie aufgegessen. Wenn sie viel Hunger hatten, zu zweit ein Gläschen. Und mit 7 Monaten erst ein paar Löffel. Dass zum Brei noch gestillt wird, ist auch nicht falsch - gut wäre aber, wenn das Kind grundsätzlich auch in irgendeiner Form Wasser (oder sonstwas) trinken kann, wenn es in die Krippe kommt. Dann wird es dort auch so zu den Mahlzeiten trinken, wenn Stillen logischerweise nicht geht. - Wenn das Kind in die Krippe kommt, ist es natürlich gut, wenn es dort essen kann. Das heißt aber nicht, dass du ganz abstillen musst. Mit meinen Kindern hat es gut geklappt, als sie mit 11 Monaten in die Krippe gegangen sind: vorher gab's nochmal Stillen, danach zur Feier des Wiedersehens auch, und währenddessen gab es am Anfang Brei und dann das, was es in der Krippe halt gab. Auch beim Schlafen dort war es kein Problem, dass sie daheim meist beim Stillen eingeschlafen sind. Umso mehr haben sie (und auch ich) das Stillen zuhause genossen. Vielleicht gönnt Ihr Euch noch etwas gemeinsame Stillzeit und nehmt den Druck raus. Viel Glück!


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