Mitglied inaktiv
Hallo, erst einmal vielen Dank für die ausführliche Beantwortung meiner letzten Frage. Jetzt habe ich eine weitere: Wie erkenne ich, ob mein Kind fertig ist? Manchmal schläft es ein und lässt die Warze los, nachdem es an beiden Seiten getrunken hat und scheint dann ganz zufrieden. Wenn ich dann aufstehe, wird es wieder wach und beginnt manchmal zu weinen, auch noch nach dem Bäuerchen. Heißt das dann, dass es noch mehr möchte? Außerdem ist mir aufgefallen, dass es manchmal selbst nach längerem Stillen, wenn ich eigentlich den Eindruck habe, es müsste genug getrunken haben, noch die Zunge nach vorne schiebt - das ist doch auch ein Hungerzeichen? Vielen Dank, Celeria
Liebe Celeria, so kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wenn Ihr Baby also nach kurzer Zeit wieder trinkt, hat es wahrscheinlich auch Hunger. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extermfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Stillen nach Bedarf ist die optimale Art ein Baby zu ernähren. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass ein Baby die Nahrung, die es braucht genau dann bekommt, wenn es sie braucht. Das ist eine gute Basis für eine optimale Entwicklung des Kindes. Ich werde Ihnen jetzt einmal die Hungerzeichen eines Babys aufzählen: o saugende Bewegungen o Sauggeräusche o Lecken an den Lippen o die Zunge herausstrecken o Schnelle Bewegungen der Augen o Hin- und Herdrehen des Kopfes (Suchbewegungen) o Ruhelosigkeit bei Neugeborenen ist es auch ein Hungerzeichen, wenn es die Hand an den Mund führt, später ist dies jedoch kein Hungerzeichen mehr, da dann die Koordination von Auge und Hand geübt wird. Versuchen Sie Ihr Kind anzulegen BEVOR es vor Hunger schreit. Weinen ist ein sehr spätes Hungerzeichen und wenn ein Baby erst einmal weint, dann ist es bereits aufgeregt und manchmal schon erschöpft und das Trinken an der Brust geht viel schlechter. Keine Sorge, Sie werden bald heraushaben, was Ihnen Ihr Baby sagen will. LLLiebe Grüße Biggi
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