sara1302
Sehr geehrte Stillexpertin, gerne würde ich etwas Milch abpumpen um für den Notfall etwas da zu haben. Nächste Woche habe ich z.B. einen Arzttermin. Mein Sohn ist dann 5,5 Wochen alt. Ich wollte ihn während der Zeit bei meinen Eltern lasse, um ihn nicht mit ins Wartezimmer nehmen zu müssen. Derzeit hat unser Julian, unser Sohn, ca. alle 3 Stunden Hunger. Der Arzttermin fällt zumindest derzeit genau in einen Zeitraum, in dem ich ihn normalerweise stillen würde. Wenn ich nun einen Muttermilch-Vorrat hätte, könnten meinen Eltern ihm ja ggf. die Flasche geben. Was ich aber nicht so ganz verstehe, was dann mit der Muttermilch in meinen Brüsten passieren muss. Ich habe zwar mit meiner Hebamme darüber gesprochen, es aber immer noch nicht verstanden. Stehe irgendwie auf dem Schlauch. Also, mein Termin ist um 10 Uhr, manchmal muss man aber trotzdem etwas länger warten. Gehen wir davon aus, dass ich meinen Sohn um 07.00 Uhr zum Stillen angelegt hatte. Mit seinem jetzigen Rhythmus wäre er um 10 Uhr wieder dran. Ich bin aber gerade beim Arzt. Meinen Eltern geben ihm die abgepumpte Muttermilch. Müsste ich dann die Muttermilch aus meinen Brüsten abpumpen, sobald ich zurück bin?Meine Hebamme sagte, nach 4 Std. spätestens müsste ich meine Brüste leeren, aber was ist, wenn der Termin länger dauern sollte und ich erst nach 5 Std. nach der letzten Stillmahlzeit wieder zu Haus wäre? Für eine Antwort bedanke ich mich vielmals im Voraus. Sara1302
Liebe Sara1302 , ja, um einen Milchstau zu verhindern, solltest Du zu den üblichen Stillzeiten ausstreichen oder abpumpen. Deshalb wäre es am besten, deine Eltern begleiten dich mit dem Baby und Du legst es einfach zur gewohnten Zeit an :-). Wenn Du das nicht möchtest, kannst Du natürlich auch abpumpen. DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Du musst einfach ausprobieren, wann es bei dir am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Du musst auch keine Sorge haben, dass Du deinem Kind durch das Pumpen etwas wegnimmst. Da sich nur schwer vorhersagen lässt wie viel ein Baby bei einer Mahlzeit trinken wird, empfiehlt es sich die Milch in kleinen Portionen von etwa 60 ml einzufrieren. Diese kleinen Portionen sind schnell aufgetaut und es bleibt kein so großer Rest, der weggeworfen werden müsste. So lange das Baby trinkt, ist es auch hungrig, denn Babys haben da noch ein sehr gutes Gefühl dafür und mit Muttermilch kann ein Baby nicht überfüttert werden. Wenn ein Kind häufiger mit abgepumpter Milch gefüttert wird, lässt sich meist ein Erfahrungswert erkennen, nach dem sich der Babysitter in etwa richten kann. LLLiebe Grüße Biggi
zweizwerge
Hallo Sara, Wenn Du abpumpen/ausstreichen willst, frag doch einfach die Sprechstundenhilfe nach einem ruhigen Raum. Zur Not tut es sicher auch das Klo zum Ausstreichen... Vielleicht führt die Frage ja sogar dazu, dass Du nicht so lange warten musst. Oder Du fragst, wann Du ran kommst und gehst dann ggf. nochmal schnell zum Stillen heim. Oder Du stillst einfach etwas außerhalb des Rhythmus direkt bevor Du zum Arzt gehst? Auf die Viertelstunde wird es wohl nicht ankommen, aber wenn Du zu lange nicht stillst/ausstreichst könntest Du zum einen einen Milchstau bekommen und zum anderen verringerst Du (vor allem wenns häufiger ist) die empfängnisverhütende Wirkung (falls Du darauf baust). Viel Glück..
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