Ylva83
Guten Tag, werden die zeitabstände beim Stillen irgendwann größer? Im Moment stille ich vom Zeitpunkt wo wir aufstehen (9 Uhr) bis Abends wo der Kleine ins Bett geht fast stündlich (zwischen 22 und 24 Uhr). Und wenn er Hunger hat (egal wo) ist er am weinen und hört nicht auf eher er die Brust bekommt, dann trinkt er meistens beide Brüste leer (dauert 40 Minuten) und hat dann nach 30-60 Minuten wieder hunger. Ganz schlimm ist es abends gegen 20 Uhr dann wird er an der Brust auch immer Brutal (reißt an dem Hüttchen (ohne geht leider noch nicht), hat seine Hände zur Faust geballt und macht sehr wütdende Geräusche, grabscht nach allem (BH, Brust und alles was so im Weg ist) und reißt doll daran. Das geht so ca 30 Minuten und dann wirds besser. Wir können nie richtig mit ihm raus gehen, weiler immer sofort wieder Hunger hat und ich habe schon Angst wenn ich mit ihm zum Rückbildungskurs gehe, dass er dann auch nur am weinen ist vor Hunger oder ich da die Zeit mit Stillen verbringe. Gibt es einen Tipp, bzw. wird es irgendwann besser? Achso mein Sohn ist 7 Wochen alt und in der Nacht bekommt er 1 Flaschen 130 ml abgepumpte Milch über Flaschen, sonst würde das Spiel in der Nacht so weiter gehen. Danke Ylva
Liebe Ylva, so kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Ihr Kind nicht pausenlos schlafen will und ständigen Körperkontakt sucht. Wenn Du in den nächsten Tagen übst (vielleicht vor dem Spiegel) wie Du diskret stillen kannst und dich entsprechend geschickt anziehst, muss niemand (außer einer Mutter, die selbst Stillerfahrung hat) bemerken, dass Du dein Baby stillst. Zum Stillen musst Du dich ja schließlich nicht ausziehen oder dich übermäßig entblößen, es geht auch absolut unauffällig. Mit etwas Geschick kannst Du stillen und dich weiter unterhalten und die meisten Leute werden sich lobend über dein so friedliches Baby äußern. Eine andere Möglichkeit ist, dass Du dich zum Stillen in eine ruhige Ecke oder einen anderen Raum zurück ziehst, wenn Du nicht „vor allen Leuten“ stillen magst. Es ist sicher einfacher und angenehmer sich mit dem Baby zum Stillen zurückzuziehen als mit einer Pumpe auf die Toilette zum Abpumpen zu gehen. Kopf hoch, es wird besser werden! LLLiebe Grüße Biggi