Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

weniger stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: weniger stillen

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meine tochter (9 monate) bekommt bis auf morgens zu allen mahlzeiten brei. eine große esserin ist sie nicht. ein ganzes glas hat sie noch nie geschafft. ich biete ihr dazu immer etwas zu trinken an (tee, wasser, leichte apfelschorle), welches sie verweigert. wir haben verschiedene trinklerntassen ausprobiert. sie kaut einfach nur darauf herum, anstatt zu saugen. mittlerweile "trinkt" sie aus einem kleinen becher ein paar schlucke am tag (10-20 ml). aus diesem grund stille ich noch nach jeder mahlzeit!!! ist das richtig so? oder kann ich eine mahlzeit mit stillen aussetzen? was soll ich machen? ich stille weiterhin 6-8 mal am tag. denn auch nachts kommt sie (pünktlich wie die eisenbahn) alle 3 stunden, um zu trinken. ist es sinnvoll, ihr nachts nichts mehr zu geben? soll ich erst nur noch einmal nachts stillen oder von heute auf morgen das stillen einstellen? es geht mir nicht ums abstillen, aber so langsam würde ich doch gerne weniger stillen. vorallem tagsüber, aber ich habe angst, dass sie zu wenig flüssigkeit bekommt. viele grüße mamafinaj


Biggi Welter

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Liebe mamafinja, die Beikost sollte als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachtet werden. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Lassen Sie Ihr Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setzen Sie auf seinen Nachahmungstrieb und versuchen Sie es nicht mit Druck. Ihr Kind wird nicht verdursten, vor allem nicht, wenn es weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Kindes über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt es wird nach Bedarf gestillt. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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