Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Welche Verhütungsmethode während des Stillens?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Welche Verhütungsmethode während des Stillens?

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Mein Frauenarzt hat mir gesagt, dass ich mit der Minipille oder Spirale (Kupfer) verhüten könnte.Nun mache ich mir darüber viele Gedanken...die Pille, auch wenn Mini, enthält doch Hormone... Was meinst du dazu und welche Erfahrungen hast du? Vielen lieben Dank für Deine Antwort! Madlen mit Sarah Lena (18 Wochen) und Felix Marcio (21 Monate)


Mitglied inaktiv

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Liebe Madlen, die Spirale sollte erst nach etwa sechs bis acht Wochen nach der Geburt eingesetzt werden. Wenn die Rückbildung der Gebärmutter erfolgt ist. Bis dahin ist die Gebärmutter dann in der Regel wieder klein und auch die Kontraktionen, die es während des Stillens in der ersten Zeit nach der Geburt gibt, sind nicht mehr so ausgeprägt (falls sie überhaupt noch stattfinden), so dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Spirale ausgestoßen wird oder verrutscht recht gering sein dürfte. Auf alle Fälle sollte der Sitz der Spirale gleich ob gestillt wird oder nicht - regelmmäßig überprüft werden. Was nun den eventuellen Übertritt von Hormonen aus Verhütungsmitteln wie der Antibabypille betrifft, zitiere ich dir aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: "Gestagene (Novethisteron, Levonogestrel, Medroxyprogesteron) als Bestandteil einer Mini oder Kombipille oder eines Depotpräparates beeinträchtigen die Milchmenge kaum und haben wenn überhaupt nur einen sehr geringen Einfluss auf die Zusammensetzung. Manche Untersucher beobachteten sogar eine längere Stillperiode unter Depot Medroxyprogesteron gegenüber Müttern ohne hormonale Kontrazeption (Übersicht in Bennett 1996). ... Die Gestagenaufnahme des Säuglings liegt zwischen 1 und 2 % der gewichtsbezogenen mütterlichen Dosis kontrazeptiver Zubereitungen. ... ... Empfehlung für die Praxis: Reine Gestagenmonopräparate (Minipille) sind in der Stillzeit die oralen Kontrazeptiva der ersten Wahl. Verträgt die Mutter diese nicht, sind auch die heute üblichen, niedrigdosierten Kombinationspräparate (aus 0,035 mg Ethinylestradiol plus Gestagen) oder Gestagendepot akzeptabel. Etwa 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung kann, falls erforderlich, mit der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva begonnen werden." LLLiebe Grüße Biggi


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jetzt nerv ich wohl schon wieder ;-) aber dein argument von wegen solange das kind noch an die brust möchte, ist es nicht bereit für ein geschwisterkind, leuchtet mir ein. danke dir für die antwort liebe grüße