Mitglied inaktiv
Hallo, können Sie oder vielleicht andere erfahrene Mütter helfen? Meine Tochter wird am 18.6. 5 Monate. Momentan stille ich sie voll. Sie ist ca. 7 kg. Ich habe in der letzten Zeit beobachtet, dass sie ihre Finger in dem Mund gesteckt hat, sogar während ich sie stille. Der Abstand zwischen jeder mahlzeit ist ca. 3 Stunden. Meine Fragen sind: 1. Soll ich ihr zusätzlich Kunstmilch geben, wenn ja wieviel am Tag? 2. Darf ich ihr weiterhin bis zum volländerten 6. Monat voll stillen? 3. Oder soll ich ihr schon Brei geben, wann ja wieviel und ab wann? Ich leide sehr stark an Heuschnupfen, daher habe ich Angst, dass sie auch bekomme. Vielen vielen Dank für die Beantwortung der Fragen im Voraus und einen schönen Tag! MfG Anna2005
? Liebe Anna2005, Nach den ersten vier Wochen ist es kein verlässliches Hungerzeichen mehr, wenn das Kind seine Finger oder Hand in den Mund zu stecken. Es beginnt dann sich selbst und seine Umgebung wahrzunehmen und zu erforschen und der Mund ist ein ganz wichtiges Organ, wenn es um das Erforschen und Begreifen geht. Das ist eine vollkommen normale und auch erwünschte Entwicklungsphase. Solange Ihr Kind gut gedeiht, braucht es sicher keinen Brei bevor es sechs Monate alt ist und jetzt auch keine künstliche Säuglingsnahrung. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Anna, das beste was du für deinen Schatz machen kannst, ist mindestens sechs Monate voll zu stillen und dann irgendwann ganz langsam mit der Beikost zu beginnen (also wirklich für jedes neue Nahrungsmittel eine Woche Zeit). Mein Sohn steckt sich auch andauernd die Finger (und alles andere :o)) in den Mund - das ist in dem Alter ganz normal - Babys erforschen so die Welt. Mein Sohn macht das auch liebend gerne beim Mittagsbrei essen, um zu sehen wie schon schön matschig sich das Essen im Mund anfühlt. Mein Sohn ist übrigens auch allergiegefährdet, wieso es in drei Wochen abends auch einen milchfreien Brei geben wird (und danach stillen). LG Melanie
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe doch noch eine Frage. Ich habe auch gelesen, dass es normal ist, wenn Kinder alles in ihrem Mund stecken. Ich habe nur Angst, dass sie dann nuckeln wird und wir dann nicht abgewöhnen können. Dazu muß ich sagen, dass wir aus der Verwandschaft solche Fälle haben. Die nuckeln sogar bis zum Erwachsenalter. Daher sind wir sehr unsicher. Den Schnuller, den wir gekauft haben, ist von Nuby. Wir haben es probiert, aber sie spuckt ihn immer wieder jedes Mal raus. Sollen wir vielleicht einen anderen Schnuller kaufen und weiterhin probieren oder sie erstmal ohne Schnuller lassen? Vielen Dank nochmals für Deine Meinung! Liebe Grüße Anna2005
? Liebe Anna, Es ist nicht das Kind, das den Schnuller braucht, sondern die Mutter. Von der Natur ist es vorgesehen, dass ein Kind sein Saugbedürfnis an der Brust befriedigt und so gleichzeitig seinen Hunger und auch sein Saugbedürfnis stillt. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Das Saugbedürfnis kann von Kind zu Kind sehr unterschiedlich ausgeprägt sein und es lässt sich für ein einzelnes Kind nicht vorhersagen, wie sehr es saugen möchte. Wenn Ihre Tochter keinen Schnuller mag, dann ist es sicher auch nicht notwendig, ihn ihr aufzudrängen und alternativ zum Schnuller bieten sich ja wirklich andere Möglichkeiten – zu denen auch der Daumen gehört – an. Die Diskussion über Schnuller und Daumenlutschen wird sehr kontrovers und teilweise sehr vehement geführt. Babys (und Kleinkinder) haben ein natürliches Saugbedürfnis. Dieses Saugbedürfnis dient dazu, dass sie die Nahrung bekommen, die sie brauchen um zu wachsen und zu gedeihen. Saugen beruhigt das Kind außerdem. Von der Natur ist es vorgesehen, dass ein Kind sein Saugbedürfnis an der Brust befriedigt und so gleichzeitig seinen Hunger und auch sein Saugbedürfnis stillt. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: o Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese so genannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. o Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. o Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. o Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. o Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. o Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein "schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Im Gegensatz zum Daumen, kann der Schnuller fast ununterbrochen im Mund bleiben. Das Kind muss ihn nicht heraus nehmen, wenn es beim Spielen seine Hände braucht. Der Daumen wird daher schon aus praktischen Gründen weniger oft genommen werden. Interessante Informationen bieten die Veröffentlichungen von Gudrun von der Ohe, einer Ärztin und Still und Laktationsberaterin IBCLC "Der Schnuller und seine Auswirkungen" (in Laktation und Stillen Heft 3/1999) und "Schnuller und plötzlicher Kindstod" (in Laktation und Stillen Heft 4/2000) sowie die Facharbeit der Logopädin Caroline Schallhammer, IBCLC "Stillen als Prävention in der Logopädie" die sich ebenfalls ausführlich mit dem Schnuller beschäftigt. Wird ein Kind nach Bedarf gestillt, braucht es nur in den seltensten Fällen Schnuller oder Daumen, da es sein Saugbedürfnis vollständig an der Brust gestillt wird. Ein gestilltes Bedürfnis verschwindet. Häufig wird als Gegenargument für Schnuller oder Daumen eine mögliche Verformung des Gaumens ins Feld geführt. Ein mit uns gut bekannter Kinderarzt und Psychotherapeut sagt dazu "lieber ein verbogener Gaumen, als eine verbogene Seele". Wobei auch ein Schnuller zu Verformungen führen kann, auch wenn die Werbung vom „kiefergerechten Schnuller“ spricht.
Die letzten 10 Beiträge
- Nicht stillen aufgrund von großer Brust?!
- Plötzliches Stillenende nach Krankheit?
- Schlafzyklen nicht alleine verbinden
- Abends immer Stillprobleme
- 8 Wochen Baby stillt nicht
- Milchbildung und Stillen
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen