Netti2020
Guten Morgen, das Stillen war leider ab Tag 2 bei uns direkt schwierig. Ich hatte einen schmerzvollen Milcheinschuss und seitdem schmerzte auch das Stillen. Schnell hatte ich blutige und eitrige Brustwarzen und konnte beim Stillen kaum noch atmen vor Schmerz. Wenn mein Kleiner sich gemeldet hat mit Hunger hätte ich schon losheulen können. Ich war also unentspannt, hab keine gute Stillposition gefunden und mein kleiner war dadurch ebenso unentspannt und wurde nicht mehr satt. Seit Tag 5-6 Pumpe ich daher ab und gebe ihm die Flasche. Zunächst war es gedacht, damit die Brustwarzen heilen können. Ich hatte aber durch die Schmerzen wie eine Blockade entwickelt und mochte ihn gar nicht mehr anlegen, auch als die BW abgeheilt waren. Allerdings belastet mich das Abpumpen, Flaschen waschen, sterilisieren usw auch. Zudem hatte ich zwischenzeitlich zu viel Milch. Ständig harte und knotige Brüste, musste sehr viel abpumpen... das habe ich durch Salbeitee, Brustmassage und kühlen in den Griff bekommen. Mein Kleiner ist nun 5 Wochen alt. Seit 1 Woche etwa habe ich ihn immer mal wieder angelegt. 2-3 mal hat er von der Brust getrunken, manchmal nur genuckelt und ist dann schnell wieder eingeschlafen (es war zu Beginn auch das Problem, dass er wenige Züge getrunken hat und dann eingeschlafen ist, war nicht mehr wach zu kriegen) und meistens schreit er die BW nur an und kriegt sich kaum noch ein. Insgesamt empfinde ich das Stillen als Stress und nicht schön, auch wenn es inzwischen nicht mehr weh tut, habe ich immer noch Angst davor, dass es wieder so weh tun könnte. Soll ich das Anlegen weiterhin probieren? Oder kann es sein, dass es auch einfach an mir liegt und ich unbewusst eine Abneigung gegen das Stillen habe? Eigentlich wollte ich ihn Stillen und kämpfe mit Gewissenskonflikten. Das Abpumpen halte ich auf Dauer in dem Umfang nicht aus, auch wenn ich es schon auf 5x pro Tag Reduzieren konnte. Hast du noch einen Tipp, wie ich vorgehen könnte?
Liebe Netti2020, Dein Kind ist an die Flasche gewöhnt und verweigert deshalb wohl die Brust. Sicherlich wäre es möglich, das Kind wieder an die Brust zu gewöhnen, wenn jedoch Deine Abneigung so groß ist, ist der Erfolg fraglich. Höre in Dich hinein, ob Du stillen möchtest, es ist keine Schande, nicht zu stillen. Gerne gebe ich Dir Tipps, wenn Du es doch probieren möchtest, melde Dich dann gerne wieder! Ansonsten kannst Du das Pumpen langsam zurückfahren. Du solltest langsam und allmählich vorgehen und auch nicht gleich komplette Pumpzeiten ausfallen lassen, sondern eine Mahlzeit nach der anderen langsam immer weiter verkürzen und verringern. Pumpe anfangs zu den gewöhnlichen Pumpzeiten ab, aber immer etwas kürzer. Irgendwann kannst Du dann eine Pumpsitzung ganz auslassen. Du kannst beim Flaschegeben genau so liebevoll mit Deinem Baby umgehen wie beim Stillen. Hier noch ein paar Tipps, die Flaschenfütterung dem Stillen ähnlich machen: Füttere Dein Baby immer in Deinem Arm, nahe an Deiner Brust, die Flasche an Deinen Körper gelehnt. So hört Dein Baby Deinen Herzschlag, riecht und fühlt dich und kann Dir in die Augen sehen. Wenn Du Deinem Baby einen Schnuller gibst, damit es das über die Nahrungsaufnahme hinausgehende Saugbedürfnis befriedigen kann, dann lass es das Saugen in Deinem Arm oder dem Tragetuch genießen Trage Dein Baby am Körper (z.B. im Tragetuch oder Tragebeutel), um ihm viel Haut und Körperkontakt zu geben Achte darauf, die Flasche nicht immer von derselben Seite zu geben. Für die Entwicklung der Augen und des räumlichen Sehens ist es von Vorteil, wenn Du wie beim Stillen die Seite wechselst. Dein Baby spürt Deine Liebe und das zählt. Vielleicht nimmst Du Dir einfach öfters die Zeit und gibst ihm die Flasche nackt, den Körperkontakt lieben die Kinder und auch Du wirst Dich ihm näher fühlen. Alles alles Gute! Biggi