Frage: Was tun?

Hallo! Ich stille meine Tochter (5 1/2 Monate) bis auf ein Gläschen und der Versuch mit Griesbrei noch voll. Letzten Donnerstag hat mir der Arzt wg. Krankheit gesagt ich muß Medikamente nehmen und darf nicht mehr stillen. Es kann 2-3 Wochen dauern, aber auch bis zu 8 Wochen, selten länger. Meine Tochter liebt ihren Busen, trinkt wunderschön und ist total glücklich damit. Von jetzt auf gleich bekam sie die Flasche (sie kannte sie vom Tee, von abgepumter Muttermilch und vom Zufüttern, wenn es mal nicht gereicht hat, was ich trotz dem Rat aller schon gemacht habe, was man ja nicht soll und jetzt bin ich sehr froh, daß ich es gemacht habe!). Es geht ihr damit nicht gut und sie trinkt sie widerwillig und sieht weg von mir. Es ist nicht mehr so wie vorher! Stillen war für uns beide sehr schön! Nun zur Frage: Ich habe sofort spontan beschlossen, die Milch abzupumpen und wegzuschütten und sobald ich wieder darf mit 3 Stillmahlzeiten weiterzumachen. Die Milchmenge ist jetzt 4 Tage ziemlich identisch und ich denke, sie wird nach der Zeit auch nicht weniger Gehaltvoll sein. Meine Tochter schlief nur mit Stillen ab der ca. 9 Woche zwischen 10 und 12 Stunden jede Nacht. Was empfehlen Sie? Weiter abpumpen und später wieder stillen oder gleich aufhören? Im Moment sieht es gut aus, also eher 2-3 Wochen, aber genau sagen kann das keiner! Vielen Dank für Ihre Antwort! Vlg, Eval

Mitglied inaktiv - 14.06.2010, 19:33



Antwort auf: Was tun?

Liebe Eval, eine Frau kann bei fast allen Krankheiten stillen: Erkältung, Grippe, Infektionen, Lebensmittelvergiftungen, Masern, Röteln, Lyme Krankheit (Borreliose), Windpocken, Typhus, Cholera, Parasitenbefall (wie Malaria), Lepra, Hepatitis und sogar auch bei Krebs, solange keine Chemotherapie vorgenommen wird. Viele Mütter stillen auch bei einer chronischen Krankheit wie z.B. Arthritis, Asthma, Diabetes, Lupus (Flechte bei Hauttuberkulose), Mukoviszidose, Multiple Sklerose, Epilepsie und Schilddrüsenerkrankungen. Leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Bei therapeutischen Empfehlungen oder der individuellen Beurteilung des Medikamentenrisikos während der Stillperiode sollten definitiv Handbücher zu diesen speziellen Thema (z.B. "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit") oder eine Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie wie zum Beispiel das Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin hinzugezogen werden. Ehe Sie sich und Ihrem Kind nun zusätzlichen und möglicherweise überflüssigen Stress antun und abstillten, sollte unbedingt abgeklärt werden, ob das überhaupt notwendig ist. Das geht am besten mittels einer Anfrage durch die behandelnden Ärzte bei der Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: o3o 30308111). Die Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin bietet einen kostenlosen (es fallen nur die Telefongebühren oder Emailkosten an) Informationsdienst für Ärzte und Apotheker an und verfügt immer über die neuesten Daten. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 14.06.2010