Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Was tun?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Was tun?

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Mein Sohn (11 Monate) wird morgens und abends gestillt. Er trinkt auch gerne nachts an der Brust. Im Moment will er aber nicht trinken und die Milch geht zurück. Heute morgen z.B. hat er gar nicht getrunken. Morgens isst er auch schon mal etwas Brot oder Brötchen, aber auch das wollte er nicht. Zu Trinken bekommt er ansonsten Wasser oder Tee aus einer Trinklerntasse. Hat jemand von Euch auch lange gestillt? Was soll ich jetzt machen? Möchte er nicht mehr gestillt werden? Muss ich ihm jetzt Fläschchen geben? Ich habe jetzt gar keinen Plan. Habe mich immer auf meine Brust verlassen und er ist allergiegefährdet.


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Liebe kasiline, ein Kind unter einem Jahr stillt sich nicht selten selbst ab, es streikt eventuell an der Brust oder es ist saugverwirrt. Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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