Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, mein Sohn Niklas kam am 29.12. als Frühchen (35. SW)zur Welt und mußte noch 2 Wochen in der Kinderklinik wegen Trinkschwäche bleiben. Ich habe Milch abgepumpt - teilweise hat er Pre-Nahrung bekommen. Seit ca. 8 Wochen stille ich - allerdings habe ich seit 2 Wochen das problem, daß bei der Nachmittags-/Abendmahlzeit die Milchmenge offensichtlich nicht ausreicht. Das ist genau seit dem Zeitpunkt wo Niklas nachts 6-7 Stunden schläft. Die einzige Nachtmahlzeit nimmt er aber dafür nicht vollständig (nur eine Brust). Ich mache mir die Mühe und pumpe die andere Seite ab - diese füttere ich dann abends nach. Aber mich nervt das ziemlich - in Summe würde die Milch ausreichen - aber eben zu dem einen Zeitpunkt nicht. Diesen widerlichen Milchbildungstee trinke ich schon (ca. 1 l. pro Tag). Was kann ich tun ? Ich möchte ´mein Frühchen so gerne voll stillen - aber es ist nur mit Hilfsmitteln möglich. Vielen Dank für die Antwort bereits im voraus. Liebe Grüße Marion + Niklas
Liebe Marion, ich bin ganz sicher, dass Du es schaffen kannst, deinen Niklas voll zu stillen, ohne Milch zusätzlich abzupumpen. Warum meinst Du denn eigentlich, dass er abends nicht satt wird? So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Lass doch deinen Kleinen am Abend einfach nach Bedarf an die Brust, ich bin sicher, dass die Milch reichen würde. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee, sonst kann es zu Blähungen kommen) sind im Allgemeinen ausreichend. Nur wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist oder Du Verstopfung bekommst, trinkst Du zu wenig Probiere es doch einmal aus und melde dich wieder. Bis dahin llliebe Grüße! Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank daß Du so schnell geantwortet hast. Es waren einige interessante Infos und Hilfestellungen für mich dabei. Ich hatte den Eindruck daß Niklas abends nicht satt wird, weil er 2-3 mal an der Brust gezogen hat und dann weinte. Das ging wechselnd über mehrere Minuten so...und er wollte einfach keine halbe Stunde mehr warten (meist bildet sich dann noch etwas Milch nach - bilde ich mir zumindest ein. Ich hab das dannn so versucht: Niklas "durfte" sein Mittagsschläfchen nicht zu Ende führen - ich hab´ihn dann einfach 1 x mehr als er freiwillig wollte - angelegt. Jetzt klappt es. Leider fange ich in zwei Wochen wieder an zu arbeiten - glücklicherweise konnte ich heute noch zu Teilzeit umschwenken - und werde teilweise abpumpen. Momentan habe ich noch die große Pumpe, die ich auch in der Klinik hatte (Ameda Elite) - ich möchte mir aber eine kleinere, handlichere Pumpe und letztendlich auch günstigere zulegen. Ich hab´in Deinem Forum schon viel gelesen - aber außer, daß die Ballonpumpen ungeeignet sind weiß´ich auch nicht weiter... Soll ich eine Handpumpe kaufen oder eine elektrische ? Welche arbeiten "ordentlich" ? Kann ich die Milchmenge erhalten indem ich 1 x mal mehr abpumpe als das ich stille ? Ich weiß´ja - am effektivsten funktioniert es wenn ich das Baby anlege... Ich freue mich, daß es das Forum mit Deiner Beratungshilfe gibt und hoffe auf Anwort (sobald Du wieder einsatzbereit bist - hoffentlich warst Du nicht allzu krank) Vielen Dank im voraus Marion und Niklas
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