FrozenJoghurt
Hallo, mein Sohn ist demnächst 10 Wochen alt. Seit der Geburt nahm er die Brust erst dann, wenn er vor Hunger schon geschrien hat, obwohl ich ihm immer schon vorher die Brust angeboten habe! Momentan ist es so, dass er tagsüber fast nicht mehr schlafen will (nur, wenn ich mich mit ihm hinlege). Trinken tut er nur noch so halbherzig, zumindest kommt es mir so vor. Vorhin war es richtig schlimm. Er hat bestimmt eine Stunde lang geschrien. Habe ihm immer wieder die Brust angeboten. Er hat sie weiter angeschrien, wollte nicht trinken! Sonst hat er dann angefangen wie wild zu saugen! Hat er dann einfach keinen Hunger? Oder kann es eine Stillkrise oder ein Stillstreik sein? Ich muss dazu sagen, dass er immer mal wieder einen Schnuller bekommt! Hatte aber bis jetzt nicht das Gefühl, dass er unter einer Saugverwirrung leidet! Abstillen will ich auf keinen Fall! War heute auch beim Arzt, aber der hat organisch keine Ursache gefunden! Er ist aber seit ungefähr 4 Tagen einfach total quengelig! Es wäre toll, wenn ich einen Rat bekommen könnte, mache mir große Sorgen! LG
Liebe FrozenJoghurt, das hört sich leider schon nach einer klassischen Saugverwirrung an :-(. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Am besten bespichst Du mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter LLLiebe Grüße Biggi Welter