Frage: Was soll ich machen?

Hallo, mein Sohn ist jetzt 17 Monate alt und bereitet mir grosse sorgen was das essen angeht.Ich habe gedacht wenn ich ihm aktiv etwas öfter anbiete und er trotzdem weiterhin an die Brust darf dann wird er sicher alles bekommen was er an Naehrstoffen braucht. Jetzt folgendes. Er isst sehr sehr wenig , nur manchmal etwas mehr im Verhaeltnis 2 Tage ok und dann 5 Tagewieder sehr wenig. Ich bin mit meinen Nerven am Ende und mache mir sorgen. Eigentlich moechte ich das er Tagsueber isst und Abends . Nachts , morgens stillen waere ok. Kann ich ihm Tagsueber die Brust verweigern und ihm sagen das er etwas essen kann? Ich habe Angst etwas falsch zu machen aber er ist heute so unruhig und anhaenglich gewesen ich bin mir sicher das er noch hunger hatte. Aber warum verneint er feste Nahrung obwohl aus der Brust auch nicht mehr so viel zu bekommen ist. Ich weiss einfach nicht mehr weiter. Habe schoneiniges versucht damit der kleineWurm genug bekommt aber er mag weder Breie noch irgendwelche MIlch aus der Packung. Das einzige was er seit kurzem zum Fruehstueck am Tisch trinkt ist Hipp PreCombiotik und das wenig. Danke fuer ihre Hilfe. PS. Ich hatte mir nicht vorgestellt ueberhaupt so lange zu stillen und dachte na er wird schon mehr essen nach ner Weile aber es wird eher immer weniger???

von Photonenhexe am 26.04.2012, 20:34



Antwort auf: Was soll ich machen?

Liebe Photonenhexe, es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass ein 17 Monate altes Kind noch sehr viel gestillt werden will. Häufig sieht es so aus, als esse das Kind sonst kaum etwas, was sich allerdings bei näherer Betrachtung meist als nicht richtig erweist. Vielfach will das Kind umso mehr an die Brust, je mehr die Mutter (oder die Eltern) versuchen es davon wegzubringen. Wichtig ist, dass das Thema Essen nicht in Kampf ausartet, sonst kommt ihr rasch in einen Teufelskreis, aus dem ihr schwer wieder herauskommt. Wenn es um das Essen geht, sind wir Eltern bei einem Machtkampf schnell die Verlierer. Abstillen wird Euch höchstwahrscheinlich keine Verbesserung vom Essverhalten Eures Kindes bringen und solange er noch gestillt wird habt ihr die Garantie, dass Euer Sohn gut ernährt wird. Wurde denn einmal der Eisenwert des Kindes kontrolliert? Kann dein Kind eventuell einen Zinkmangel haben? Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes und schlecht gedeihendes Kind (wie ist denn das Gewicht?)sein. Gleichzeitig solltest Du versuchen, deinem Kind feste Nahrung anzubieten. Nicht nur Brei, denn sehr oft liegt das zögernde Essverhalten einfach daran, dass das Kind keinen Brei mag und/oder nicht gefüttert werden will. Es gibt Kinder gibt, die es geradezu hassen, wenn ihnen etwas in den Mund gesteckt wird und schon fast panisch darauf reagieren , wenn der Löffel kommt. Diese Kinder essen aber oft sehr gut, wenn man sie selbst essen lässt. Das gibt zwar am Anfang einiges Geschmiere, doch die Kinder lernen erstaunlich schnell selbstständig zu essen. Versuch es deshalb auch einmal mit fingergerechter Nahrung. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen. Lass dich bitte nicht auf einen Kampf ein, denn den haben die Eltern sehr schnell verloren und ihr erreicht nur das Gegenteil dessen, war ihr wolltet. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 26.04.2012