Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Was kann ich tun!

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Was kann ich tun!

Mitglied inaktiv

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Hallo! Meine Tochter ist heute 14 Wochen alt, sie ist 19 Tage zu früh gekommen und wog nur 2095g. Inzwischen hat sie sich prächtig entwickelt, wiegt jetzt 4600g und ist schon 10cm gewachsen. Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten mit dem Stillen ,aber meine Hebamme hat mir großen Mut gemacht, es weiter zu versuchen. Habe ich auch Gott sei Dank getan und konnte bisher meine kleine Maus voll stillen. Jetzt habe ich aber seit zwei Tagen Probleme. Sie will einfach nicht an der Brust trinken. Ich trinke viel und halte mich auch sonst an die Eßgewohnheiten, damit meine kleine Maus keine Beschwerden bekommt. Milch habe ich auch genügend, aber sie wehrt sich wie wild an mir zu trinken. Gestern und vorgestern habe ich ihr dann eine Flasche kochen müssen, ich kann sie ja nicht hungern lassen. Sie ist zwar erkältet und die Nase ist verstopft, aber ich mversuche sie vorm Stillen frei zu bekommen. Nun weiß ich nicht was ich tun kann, die eine Seite trinkt sie gar nicht und die andere nur wenig.Ist sie nun satt oder muß ich die Flasche jedesmal zu geben? Ich weiß mir keinen Rat mehr und ich möchte so gern weiter stillen.Bitte helfen Sie mir! Danke im voraus! Tschüß Paula


Biggi Welter

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? Liebe Paula, nun mal ganz langsam. Bei der bisherigen Gewichtszunahme steht nicht zu befürchten, dass Ihre Kleine gleich Schaden leiden wird, weil sie ein paar Tage nicht so gut trinkt. Auch ist es die Frage, ob sie wirklich „schlecht" trinkt oder nicht doch einfach nur ihr Trinkverhalten verändert hat, was Babys immer wieder mal tun. Gerade wenn ein Baby erkältet ist, dann kann es massive Probleme beim Trinken an der Brust haben, ja manchmal sogar die Brust ganz verweigern. Lassen Sie Ihre Tochter deshalb unbedingt von der Kinderärztin/arzt anschauen, um sicher zu sein, dass ihr nichts beim Trinken weh tut. Verschnupfte Kinder können sehr leicht Ohrenschmerzen bekommen und die sind beim Trinken in der üblicherweise verbreiteten liegenden Position noch schlimmer. Außer Muttermilch als Nasentropfen und eventuell gelegentlich abschwellenden Nasentropfen in Absprache mit dem Kinderarzt zu geben hat es sich bei erkälteten und verschnupften Kindern bewährt, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen und das Baby in einer eher aufrechten Position zu stillen. In liegender Position ist der Druck auf die Ohren höher und außerdem läuft der Schleim schlechter ab. Viel frische Luft und aufrechtes Tragen im Tragetuch können einem erkälteten Kind das Leben ebenfalls erleichtern. Statt dem Kind eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung anzubieten, ist es ratsamer, dass Sie - falls Ihr Kind die Brust wirklich absolut verweigert - Ihre Milch abpumpen und dann zum Beispiel mit einem Becher anbieten. Durch das Abpumpen verringern Sie einerseits die Gefahr eines Milchstaus und erhalten andererseits Ihre Milchbildung aufrecht. Setzen Sie sich am besten mit einer Kollegin vor Ort in Verbindung, die Ihnen verschiedene Anlegepositionen zeigen kann und Ihnen auch zeigen und erklären kann, wie Sie Ihr Kind bei Bedarf mit dem Becher füttern können. Die Flasche kann zu neuen Problemen führen und ist in Ihrer Situation nicht unbedingt empfehlenswert. Die Kollegin kann Ihnen dann auch für den Fall der Fälle den Umgang mit der Pumpe erklären. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Achten Sie jetzt auf die Zahl der nassen Windeln, damit Sie wissen, ob Ihre Kleine genügend trinkt. Es sollten mindestens fünf bis sechs nasse Windeln innerhalb von 24 Stunden sein. Sie selbst müssen keineswegs literweise Flüssigkeit in sich hineinzwingen. Eine stillende Frau soll nicht „viel" trinken, sondern entsprechend ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkt die Frau zu wenig. Auch wird der Einfluss der Ernährung der Mutter allgemein überschätzt. Sie müssen die Stillzeit nicht als Zeit der Entbehrung erleben. Fast alle stillenden Frauen können so gut wie alles Essen, ohne dass das Kind deshalb Bauchprobleme oder einen wunden Po bekommt. Ich wünsche Ihrer Kleinen eine rasche Besserung. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich denke, deine Kleine kriegt schlecht Luft und dadurch trinkt sie auch schlecht. von der Flasche rate ich dir jedoch dringend ab, da du sie damit abstillst, was du ja anscheinend nicht möchtest. Versuch sie doch mal im Halbschlaf zu stillen, das hat bei meiner kleinen gut geklappt. Es ist auch möglich, das sie einfach weniger hunger hat, geht einem ja selbst auch so, wenn man sich nicht so gut fühlt. ich hoffe, es geht euch bald besser. lg mandy


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Danke für Deine Ratschläge! Meine kleine Maus hat wie gesagt ganz sehr den Schnupfen! Ich war schon am Montag beim Kinderarzt und der meinte, es dauert ca. 2 Wochen bis die Erkältung vorüber ist! Hoffentlich!!! Trinken tut sie tagsüber auch an meiner Brust, nur am Abend macht sie Schwierigkeiten. Ich stelle sie auch sooft wie möglich an die frische Luft raus, versuche den Schlafraum gut zu befeuchten, damit sie besser atmen kann. Ich habe mir jetzt extra noch einen elekt.Luftbefeuchter bestellt. Heute habe ich noch einen Inhalation-Schnuller gekauft. Sie tut mir so leid, wenn sie so schnieft.Meine Kinderärztin sagte, es ist eine Erkältung, Fieber hatte sie nur einen Tag 38,5°! Ich versuche sie immer wieder anzulegen, sooft wie sie Hunger hat. Mit Muttermilch und Salzlösung versuche die Nase vorm Stillen frei zu bekommen. Kann das wirklich nur an der Erkältung liegen oder kann es sein, daß sie nicht an mir trinken will? Die restlichen Malzeiten trinkt sie ja an mir! Ich möchte meine kleine Maus solange stiilen wie es geht! Muß man eigentlich nach dem 4.Monat mit Brei anfangen, auch wenn die Milch noch reicht oder man Flaschennahrung gibt? Danke im vorraus! Tschüß Paula


Biggi Welter

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? Liebe Paula, eine Erkältung und vor allem eine verstopfte Nase, machen dem Baby das Leben oft sehr schwer und da Baby nur beim Weinen durch den Mund atmen können, kannst Du dir vorstellen, wie schwierig das Trinken sein kann. Bestimmt wird es wieder besser mit dem Trinken, wenn die kleine Maus wieder gesund ist. Für die gesamten ersten sechs Monate wird das ausschließliche Stillen ohne Brei oder andere Nahrung empfohlen. Sollte das Kind nicht oder nicht mehr voll gestillt werden, dann wird bis zu einem halben Jahr künstliche Säuglingsnahrung als Ersatz für die Muttermilch angeraten. Ich wünsche euch eine ganz schnelle Besserung. LLLiebe Grüße Biggi


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