Listemo
Liebe Biggi, meine Tochter wird nächste Woche 6 Monate. Sie ist sehr aktiv, fröhlich, aber sehr fordernd, krabbelt schon und auch die ersten Zähnchen sind inzwischen zu sehen. Zahnschmerzen hat sie momentan nicht. Trotzdem kann sie nicht einschlafen. Sie ist oft völlig übermüdet und überdreht. Wenn ich sie aber ins Bett lege, dann bewegt sie sich kreuz und quer durchs Bett und sieht sich alles an. Ich habe nur die Chance sie durchs Stillen zum Schlafen zu bringen. Inzwischen stille ich sie mindestens alle 2 Stunden, nachts macht sie manchmal nur eine Stunde Pause bis sie wieder gestillt werden will. Und das auch, wenn sie vorher 30 Minuten wirklich getrunken hat. Tue ich das nicht, fängt sie an zu spielen statt weiter zu schlafen. Nachts klettert sie dann auf mich und versucht an die Brust zu kommen. Klappt das nicht, versucht sie mir in den Mund zu beißen. Herumtragen oder ähnliches funktioniert nicht. Durch das viele Trinken hat sie auch ihren Stuhlgang nachts, was sie auch wieder weckt. Tagsüber schläft sie nur draußen im Kinderwagen. Dabei hat sie ganz häufig nochmal ihren Stuhlgang, so dass sie auch da wieder wach ist und nicht mehr schlafen kann. Wenn sie völlig übermüdet ist, schläft sie mir auch tagsüber an der Brust ein, wacht aber auf sobald ich sie weglege. Das lässt sich aber leider oft nicht vermeiden. Ich habe das Zitat von Dr. Paky aus der Schreiambulanz gelesen. Ich verstehe nicht, wie es funktionieren soll, das Baby "schlafen zu lassen". Auch das Buch "Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" hat mir nicht geholfen. Meine Tochter schläft einfach nicht selbst ein, auch nicht wenn sie total müde ist. Ich verstehe auch nicht, warum Flaschenkinder anscheinend besser schlafen können, wenn meine Muttermilch sie doch angeblich auch jetzt noch satt macht. Kann es sein, dass das individuell verschieden ist oder dass meine Tochter dadurch, dass sie sehr aktiv ist, einen höheren Energiebedarf hat? Schon einmal vielen Dank für's Lesen meiner langen Beschreibung!! Liebe Grüße, Listemo
Kristina Wrede
Liebe Listemo, zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass Muttermilch innerhalb von ca. 90 verdaut ist, sie macht also nicht lange satt. Das klingt nach einem Nachteil gegenüber Folgemilch (Pre-Nahrung ist ähnlich "leicht" und wird deshalb auch nach Bedarf gefüttert), hat aber durchaus seinen Sinn, denn zum optimalen Gedeihen ist der Organismus eines (unglaublich schnell) wachsenden Menschenkindes auf häufige kleine Mahlzeiten ausgerichtet. Das häufige Aufwachen in diesem Alter hat auch nicht immer zwangsläufig mit Hunger zu tun, sondern damit, dass die Kinder die Eindrücke des Tages verarbeiten. Das ist nun aber alles kein Grund, schlimme Nächte einfach zu erdulden, denn es geht ja immer auch darum, dass es dir als Mutter gut gehen muss!! Wichtig ist: Jede Veränderung braucht gaaaanz viel Geduld. Zunächst solltest du festlegen, WAS genau sich ändern soll, und WIE die neue Situation aussehen soll, dann setzt du das um und hälst dich selbst auch an deine neue Ausrichtung, auch wenn dein Kind sich dagegen sträubt und ihr vielleicht zunächst ein paar noch unruhigere Nächte haben werdet, bis die Umstellung akzeptiert wurde (das dauert meist höchstens 4 bis 5 Tage). Vielleicht helfen dir auch die Tipps, die Elizabeth Pantley in "Schlafen statt Schreien" geschrieben hat? Du kannst es in manchen Stillgruppen ausleihen oder über den Buchhandel bzw. Amazon bestellen. Lieben Gruß, Kristina
Jule4321
Hallo, wir haben ähnliche Probleme, mein Sohn ist auch 6 Monate alt und trinkt/isst tagsüber sowie nachts alle 2 Stunden. Nachts ist das wirklich anstrengend. Was uns tagsüber sehr hilft, ist, dass ich vor einem Monat einen Tagesplan erstellt habe, wann mein Sohn essen und schlafen soll. Sprich, er isst alle 2 Stunden und das mittlerweile fast immer zur gleichen Uhrzeit. Da man nach dem Essen müde ist, soll er immer ca. 45 Minuten nach der Mahlzeit schlafen. So schläft er tagsüber 4 mal jeweils ca. 30-45 Minuten. Zum schlafen bekomme ich ihn meistens durch rumtragen und singen oder ich lege ihn nochmals kurz an, dann schläft er dabei ein. Abends soll er dann 3 Stunden wach bleiben, bevor es endgültig ins Bett geht. Nachts stille ich ihn auch immer sofort, so dass er oft wenigstens gleich weiter schläft. Mir tut es gut zu wissen, dass unsere Kinder mit ihrem Schlafverhalten relativ normal sind und sie vielleicht einfach noch ein wenig Zeit brauchen, bis sie länger am Stück schlafen können und nicht mehr soviel Zuwendung brauchen. Trotzdem sind mein Mann und ich langsam völlig übermüdet und freuen uns darauf, wenn unser Sohn länger am Stück schläft. Seit heute geben wir Abendbrei in der Hoffnung, dass er dadurch länger schläft. Also, Kopf hoch, ihr seid nicht allein in Eurer Situation. Es wird besser, auch wenn das noch länger dauert. Aber bitte keine Schlaftrainigs durchführen, die schaden mehr auf Dauer als sie helfen. Und Dein Kind verliert das Vertrauen in sich und seine Eltern, das ihr mühsam 6 Monate zusammen aufgebaut habt. Liebe Grüße, Jule
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