Was kann es sein wenn das baby sich stark überstreckt bei versuch zu stillen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Was kann es sein wenn das baby sich stark überstreckt bei versuch zu stillen?

Hallo, zur Situation: mein Kind ist 6 tage alt. Wurde wegen Komplikationen mit einer Saugglocke geholt. Er war am Anfang sehr geschwächt und nahm auch direkt ab und schlief an der Brust immer wieder ein. Die Schwestern sagte das ich nun zufüttern müsste. Er erhielt die pre Nahrung mittels sonde und Spritze beim stillen. Was mir nicht passte war die Geschwindigkeit beim einführen die wir ihm verabreichen sollten. Es sollte so schnell gespritzt werden, da er ja sonst immer einschläft. Am nächsten Tag konnte ich mich durchsetzten und verlangte eine Pumpe damit ich ihn wenigstens mit meiner Milch zusätzlich füttern konnte. Es reichte zwar noch nicht komplett aber immerhin etwas weniger pre. Nun sind wir seit 3 Tagen Zuhause. Es klappt schon recht gut mit dem stillen seit 2 1/2 Tagen stille ich ausschließlich. Ich habe hier eine Pumpe und Pumpe nach dem stillen immer 5-10 min ab um den milchfluss zu fördern. Mittlerweile kommt auch recht gut die Milch. Die Brüste sind vorm stillen hart und warm und nach dem stillen etwas weicher. Nun habe ich folgendes Problem. Der kleine macht sich zeitweise steif vorm anlegen und wendet sich hin und her. Das andocken ist kaum möglich. Weint und wird ganz hysterisch. Ist er angedockt so zieht er zweimal an der Brust und dann löst er sich wieder. Und zieht an der Brustwarze und fängt wieder an zu suchen und sich zu versteifen. Und alles geht von vorne los. Ich habe recht kleine Brüste und auch Brustwarzen. Nächste Woche habe ich mir schon ein Termin beim Chiropraktiker geholt um eventuelle Blockaden auszuschließen die entstanden sind. Wir benutzen gaaanz selten und nur wenn er sich schwer beruhigen lässt einen kleinen Finger (in den Mund) um ihn runter zubringen und den schnuller nimmt er auch nicht so gut an. Er war schon auf dem Ultraschall immer an seinem Daumen in Gange und das saugen/lutschen darauf macht er auch noch immer ab und an. Es scheint ihn zu beruhigen. Wie kann ich das überstrecken verhindern und was kann es eventuell sein. Ich würde auch gerne eine stillberaterin hinzuziehen vielleicht kennen Sie eine in meiner näheren Umgebung. 21502 ist die Postleitzahl. Ich bin echt verzweifelt. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als mein Kind ausreichend und zufriedenstellend zu stillen. Ist ein Stillhütchen eine Option weil meine Brustwarzen so klein sind. Lieben Gruß Jill.

von Jilliank am 10.06.2021, 21:17



Antwort auf: Was kann es sein wenn das baby sich stark überstreckt bei versuch zu stillen?

Liebe Jill, kann es sein, dass Du einen starken Milchspendereflex hast, mit dem Dein Baby noch nicht zurecht kommt? Schluckt Dein Baby sehr hastig? Verschluckt es sich? Bitte lass den Schnuller weg, da dieser Dein Baby noch mehr verwirren kann. Auch von Stillhütchen würde ich Dir abraten, Dein Baby wird so eher verwirrt. Wichtig ist es jetzt, dass Du Hilfe vor Ort bekommst und eine Kollegin das Saugverhalten beurteilen kann. Evtl. braucht Dein Baby ein Saugtraining. Schau mal, ob Du in Deiner Nähe eine Kollegin findest. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Du kannst bis zum Termin versuchen Dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen und Du findest schnell Hilfe vor Ort. Solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für Dich da! Gute Nacht Biggi

von Biggi Welter am 10.06.2021