rodami
Bisher hatte ich keine Probleme beim Stillen. Seit ein paar Tagen habe ich einen leichten stechenden Schmerz in der rechten Brust, wenn meine kleine trinkt. Es ist nicht die Brustwarze. Hinzu kommt, dass meine Kleine nach einer Weile total ungehalten wird und sich am Ohr herum zieht, sich windet und im Gesicht kratzt. Sie zieht extrem heftig, als ob sie nicht an die Milch kommt.Irgendwann gibt sie auf und weint. Anzeichen für einen Milchstau gibts nicht. Ab und an merke ich dieses Stechen auch ohne das Sie trinkt.
Kristina Wrede
Liebe rodami, als erstes solltest Du deine Anlegetechnik und das Ansaugen deines Babys überprüfen. Anhaltend schmerzende Brustwarzen deuten fast immer auf eine falsche Anlegetechnik oder ein falsches Saugverhalten des Babys hin. Wenn die Anlegetechnik und das Saugen deines Kindes in Ordnung sind (vielleicht lässt Du es vorsichtshalber noch von deiner Hebamme oder einer Stillberaterin vor Ort beobachten), dann besteht die Möglichkeit einer Soorinfektion. Eine Soorinfektion muss vom Arzt behandelt werden und es ist ganz wichtig, dass dein Kind mit behandelt wird (auch wenn es keine Symptome zeigt), um zu verhindern, dass ihr euch gegenseitig wieder ansteckt. Mögliche Symptome für eine Soorinfektion bei der Mutter sind: starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können, plötzlich einsetzenden Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode, juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einen Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind, offene Brustwarzen, stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen, schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe, Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monilia). Mögliche Symptome für eine Soorinfektion beim Baby sind: Windelausschlag, cremige, weiße Ablagerungen auf der Innenseite des Munds, der Wangen oder der Zunge des Babys, das Baby wendet sich wiederholt von der Brust ab, ein klickendes Geräusch beim Stillen oder Brustverweigerung (weil es einen schmerzempfindlichen Mund hat), Blähungen und Quengeln in seltenen Fällen kann Soor mit zu einer langsamen Gewichtszunahme beitragen. Das Baby muss keine sichtbaren Symptome haben. Ansonsten könnten die Schmerzen auch von einem verzögerten oder behinderten MSR herrühren: "Ein verzögerter oder behinderter Milchspendereflex wird meist als Schmerz während des Stillens in einer oder beiden Brüsten empfunden. Er kann durch eine Brustdrüsenschwellung während der ersten Tage oder Wochen oder durch Überbelastung während einer emotional schwierigen Zeit hervorgerufen werden. Neben extremer Überbelastung können die folgenden Faktoren den Milchspendereflex der Mutter beeinflussen: wunde Brustwarzen (dadurch kann sich die Mutter verspannen, wenn sie das Baby an die Brust nimmt), zu viel Koffein, Rauchen und bestimmte Medikamente". Dann gäbe es noch eine dritte Ursache für die Schmerzen: "Das plötzliche Füllen der Milchgänge kann einen starken, von manchen Frauen als stechend beschriebenen Schmerz tief in der Brust verursachen, der meist zwischen den Mahlzeiten, häufig kurz nach dem Stillen, auftritt. Dieser Schmerz kann während der ersten Wochen periodisch auftreten und verschwindet üblicherweise, sobald sich das Stillen eingespielt hat." Gegen die Schmerzen kann es hilfreich sein, Entspannungstechniken, wie wir sie etwa in den Geburtsvorbereitungskursen lernen, anzuwenden. Lieben Gruß, Kristina