Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Was haltet Ihr denn davon?-viele Antworten erwünscht

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Was haltet Ihr denn davon?-viele Antworten erwünscht

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Hallo Biggi, folgendes habe ich beim stöbern bzgl. Beikost gefunden. _____________________________________ Nuckelbedürfnisse sind völlig normal bei Säuglingen. Weder Brust noch Milch- oder Teeflasche sollten als Schnuller-Ersatz dienen. Nuckeln ist wichtig, dafür gibt es das Händchen, den Schnuller oder ein kleines Schmuseteilchen. Hier beginnt bereits der Schutz vor Karies und vor sich irgendwann zuspitzenden Schrei-Aktionen wenn ein Kind nicht mehr in den Schlaf gestillt, gefüttert werden soll. oder Auch Dauernuckeln an der Brust führt zu kaputten Zähnen! Die Muttermilch ist lactosehaltig, sehr süß, und auch mit diesem sonst rundherum gesunden Naturprodukt sollte ab dem Zahnen spätestens das Dauernuckeln eingestellt werden. Die Brust ist KEIN Schnuller. oder Sollte sich eine beschwippste Situation ergeben haben, weil aus einem Gläschen viele Gläschen ... wurden, empfehle ich die Folgemahlzeit abzupumpen und weg zuschütten. Ausnahmsweise eine Fertignahrung dem Baby füttern. _______________________________________ Was hältst Du denn davon? Mal bzgl des letzten Absatzes--ich denke mal eine verantwortungsbewußte Mutter läßt es nicht auf eine "beschwippste" Situation ankommen, oder?? Ich hoffe auf viele Antworten ganz besonders gespannt bin ich auf Deine Biggi! Schönen Abend noch Käferchen


Biggi Welter

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? Liebe Käferchen, zum Thema Karies habe ich in den letzten Wochen schon so oft antworten müssen. Leider wird den stillenden Müttern hier immer wieder eine Menge Falsches erzählt. Das nächtliche Stillen leistet - entgegen der immer wieder geäußerten Meinung - dem Karies keinen Vorschub. Lange gestillte Kinder, die auch zum Einschlafen und während der Nacht gestillt werden haben nicht mehr Karies als andere Kinder, eher im Gegenteil. Beim Stillen werden die Zähne nicht ständig mit Milch umspült, da im Gegensatz zu einem mit der Flasche gefütterten Kind, die Milch erst weit hinter den Zahnleisten in den Mund gelangt und von dort geschluckt wird. Die Milch läuft aus der Brust nicht einfach aus (wie das bei der Flasche der Fall ist), das Kind muss aktiv arbeiten und schluckt dann auch. Gestillte Kinder und auch langzeitgestillte Kinder bzw. noch lange während der Nacht gestillte Kinder haben nicht mehr Karies als nicht gestillte Kinder und wenn Karies auftritt, dann nicht wegen sondern trotz des Stillens. Karies wird durch ein Bakterium verursacht (streptococcus mutans), das die meisten Erwachsenen in ihrem Mund haben. Wenn ein Baby auf die Welt kommt, ist sein Mund in aller Regel noch frei von diesem Bakterium und meist bleibt dies zumindest so lange so, bis der erste Zahn da ist, bei manchen Kindern kommt es auch erst deutlich nach dem ersten Zahn zu einer Besiedelung mit Streptococcus mutans. Ein ganz wesentlicher Übertragungsweg ist übrigens das Ablecken eines runtergefallenen Schnullers durch die Mutter (oder sonst einen Erwachsenen) und das gemeinsame Benutzen eines Löffels oder das Vorkosten des Breis mit dem gleichen Löffel, wie er zum Füttern benutzt wird. Ob ein Mensch (vermehrt) Karies bekommt oder nicht, hängt auch noch von weiteren Faktoren ab: wie gut oder schlecht hat sich die Mutter in der Schwangerschaft ernährt; waren in der Schwangerschaft Antibiotika notwendig; hatte die Mutter in der Schwangerschaft Erkrankungen, die mit hohem Fieber einhergingen; kommen in der Familie genetisch bedingt gehäuft Schmelzdefekte vor; ist das Kind zu früh geboren ... Selbstverständlich ist auch bei einem gestillten Kind die Zahnpflege wichtig. Über das Thema „Schnuller" ließen sich ganze Abhandlungen schreiben, aber letztlich ist der Schnuller eine Brustattrappe und nicht umgekehrt und damit stimmt zumindest die Aussage „Die Brust ist kein Schnuller", wenn das der Autor des von dir zitierten Textes auch anders gemeint hat:-). Dass eine stillende Frau sich nicht betrinken sollte ist klar, doch maßvoller gelegentlicher Alkoholgenuss ist nicht gleich ein Grund zum Abpumpen und Verwerfen der Milch. Nun ja, das Thema Stillen zum Einschlafen wird und wurde hier im Forum ja schon oft genug lang und breit diskutiert und zu diesem Punkt brauche ich ja wohl nicht mehr viel zu schreiben. Insgesamt sind das halt einfach provokative Aussagen, die mit der Realität nicht sehr viel zu tun haben. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Käferchen ! Hier erstmal eine Pressemitteilung der LAGZ Baden Würtemberg: "Säuglingskaries durch spätes Abstillen? Fluoride und gründliche Mundhygiene schützen erste Zähne. Spätes Abstillen ist nicht für die Entstehung einer typischen Säuglingskaries verantwortlich. Dies belegt eine niederländische Studie. Untersucht wurden 96 Kinder im Alter von 14 bis 42 Monaten, die im Durchschnitt 21 Monate lang gestillt wurden. 85 Prozent der Kinder waren kariesfrei, 5 Kinder hatten eine gewöhnliche Karies mit durchschnittlich 2,5 geschädigten Zähnen, 9 Kinder eine typische Säuglingskaries mit durchschnittlich 11 kariösen Zähnen. Kinder, bei denen eine typische Säuglingskaries festgestellt werden konnte, zeigen, so die niederländischen Wissenschaftler, gewisse Gemeinsamkeiten: Sie wurden erheblich häufiger am Tag gestillt als kariesfreie Kinder. Zwei Drittel der Kinder verwendeten zur Zahnreinigung keine fluoridhaltige Zahnpasta und viele erhielten keine zusätzlichen Fluoridgaben. Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass fortgesetztes Stillen allein nicht zu einem vermehrten Auftreten von Karies führt. Richtig ist zwar, dass Muttermilch eine stärkere kariesauslösende Wirkung hat als Kuhmilch; um eine Säuglingskaries auszulösen, müssen jedoch - wie bei jeder anderen Karieserkrankung - mehrere Faktoren zusammenkommen: So spielen das Alter des Kindes, der Zeitpunkt des Zahndurchbruches, die Zufütterungsgewohnheiten und die Zusammensetzung der Mundflora ebenso eine Rolle wie Häufigkeit und Technik der Zahnreinigung. Die Wissenschaftler empfehlen bei einer fortgesetzten Stillperiode, das Stillen auf wenige Male pro Tag zu beschränken. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Kinder ausreichend mit Fluorid versorgt werden und ihre Zähne gründlich gereinigt werden." IME-Pressedienst 9/99 hier zitiert von Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit Baden-Würtemberg Soweit mal ein Blick in die Wissenschaft (Biggi, hast Du noch mehr ?). Tatsache ist, daß jedes Dauernuckeln, welches ständiges Umspülen der Zähne mit sich zieht (auch mit Wasser !)den Schmelz angreift und gewissermaßen auswäscht. Milchzähne sind in ihrer Konsistenz vergleichsweise "weicher" und anfälliger, als die bleibenden. Nicht das Nuckeln ist das Problem, sondern die Flüssigkeit. Das ist das einzige Argument, welches FÜR Schnuller sprechen würde. Aber wie oben zu lesen: Mit den richtigen Gegenmaßnahmen geht alles. Ich habe zwei Kinder. Der große war lange Zeit ein Dauernuckler. Er hat in der Tat Karies an den Schneidezähnen. Die rührt allerdings nachweislich daher, daß er, als er sich mit knapp 2 Jahren abstillte, anfing, seine Schnabeltasse für solche Zwecke zu mißbrauchen. Schnuller hat er nie genommen. Daß Schabeltassen tatsächlich für Frontzahnkaries verantwortlich sind, habe ich leider erst zu spät erfahren. Hier auch eine Quelle dazu: "Neue Gefahr für Milchzähne "Wir behandeln echte Sanierungsfälle" Von Ingrid Kupczik Gießen - Die gute Nachricht zuerst: Immer weniger Jungen und Mädchen in Deutschland leiden an Zahnfäule (Karies). Während die Zahnärzte noch vor zehn Jahren bei den Zwölfjährigen durchschnittlich 4,1 kariesbefallene Zähne pro Kind diagnostizierten, sind heute im Schnitt nur noch jeweils 1,7 Zähne angegriffen. Dagegen steht die schlechte Nachricht: Die Zahl der Kleinkinder unter fünf Jahren, deren Milchzähne durch Karies zerstört werden, nimmt dramatisch zu. Schon Zweijährige kauen auf Ruinen, wo eigentlich blitzweiße Milchzähne stehen sollten. "Wir behandeln echte Sanierungsfälle", bestätigt Dr. Reinhard Winterer, der in Göppingen eine Praxis für Kinderzahnheilkunde leitet. Oft sei eine Vollnarkose unumgänglich, um dem Kind Stress und Trauma bei der Restaurierung der Zähne zu ersparen. Eine wichtige Ursache für die wachsende Zahl schwerer Milchzahndefekte haben Forscher der Universitätsklinik Gießen ausgemacht: Schnabeltassen. Diese Trinklerngefäße mit dem harten, schnabelförmigen Aufsatz sind bei Eltern beliebt, weil sie angeblich, im Gegensatz zu Nuckelflaschen, nicht zum Dauernuckeln verführen und deshalb weniger gefährlich für die Zähne seien. "Eine irrige Annahme", sagt Professor Dr. Willi-Eckhard Wetzel, Direktor der Zahnklinik an der Uniklinik Gießen. In einer Studie, die kürzlich in der amerikanischen Fachzeitschrift "Journal of Dentistry for Children" vorgestellt wurde, untersuchten Wetzel und sein Team Trinkgewohnheiten und Karieshäufigkeit bei kleinen Kindern. Ergebnis: Viele Kinder benutzen die Schnabeltassen mehrere Jahre; Manche saugen pro Tag acht und mehr Stunden daran. "Die Kleinkinder werden regelrecht süchtig, wie wir dies bisher nur von den Saugerflaschen kannten", beobachtete Professor Wetzel. Die Folge seien "katastrophale Schäden vor allem im Bereich der oberen Schneidezähne". Ursache von Karies sind Bakterien, allen voran der Keim Streptococcus mutans.Aber auch Pilze, besonders Candida albicans, sind an der Zahnzerstörung bei Kleinkindern beteiligt. Durch Zucker, aber auch Fruchtzucker in den Obstsäften, vermehren sich die Bakterien schlagartig. Sie bilden einen zähen Belag (Plaque) und setzen darin Säure frei, die den Zahnschmelz entmineralisiert und seine Oberfläche anlöst. Bis die ersten Schäden an den Zähnen sichtbar werden, vergeht in der Regel ein Jahr. Bei fortschreitender Schädigung stirbt der Nerv; über das tote Gewebe können dann die Bakterien und Pilze in den Kieferknochen gelangen und dort eitrige Entzündungen verursachen, die manchmal auch die Zahnkeime der bleibenden Zähne schädigen. Ihr Zahnschmelz bekommt Flecken. Er ist an diesen Stellen weicher und später anfälliger für Karies. Kariesbakterien sind beim Neugeborenen noch nicht vorhanden - die Mundflora entwickelt sich erst allmählich. Häufig werden die Keime von den Eltern übertragen, zum Beispiel wenn sie den Schnuller ablecken oder das Essen abschmecken. Auch durch Küsse können die Streptokokken weitergereicht werden. Zur Vorbeugung von Karies empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, ab dem ersten Zahn das regelmäßige Putzen mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta zu beginnen. Zusätzliche Fluortabletten seien im Regelfall nicht nötig. Einer finnischen Studie zufolge können Mütter das Kariesrisiko ihres Kindes offenbar zusätzlich reduzieren, wenn sie xylithaltigen Kaugummi kauen. Der Zuckeraustauschstoff Xylit hemmt den Stoffwechsel der Streptokokken und mindert die Bakterienzahl. Bei zweijährigen Kindern, deren Mütter regelmäßig drei- bis fünfmal am Tag einen Xylit-Kaugummi gekaut hatten, fanden die Forscher in der Mundhöhle nur ein Fünftel der Bakterienzahl, verglichen mit anderen Kindern. Mit fünf Jahren hatten diese Kinder rund 70 Prozent weniger Kariesschäden." hier zitiert von “Die Welt” (I07) Für die Entstehung von Karies gibt es sehr viele Gründe. Auch wenn Du Deinem Kind nur Wasser zu trinken gibst und an nichts nuckeln läßt, ann es Karies bekommen. Die Ursachen sind vielfältig. Schreianfälle wenn das In-den-Schlaf-stillen wegfällt ? Mein Großer hat sich bis zuletzt (als er sich abstillte) in den Schlaf gestillt. Anschließend ging es problemlos, wenn ich bei ihm blieb (ohne Nuckelersatz !). Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber für mich ist nachvollziehbar, daß ein Kind, wenn es sich nicht mehr in den Schlaf stillt, wenigstens noch die Nähe seiner Mutter (vorübergehend) braucht. Inzwischen ist Momo gut 3 Jahre, kann prima alleine einschlafen, wenn es sein muß, kuschelt aber am liebsten vorher noch ausgiebig mit mir - warum nicht ? Wir genießen es beide, zumal es tagsüber recht hoch hergeht hier. Der Kleine, heute ein Jahr alt, stillt sich auch in den Schlaf. Und hat keine Probleme, danach dann durchzuschlafen (in der Regel). Und wenn ich nicht da bin, schläft er ohne Probleme von Papi ins Bett gebracht ein. Deine erste Quelle ist für mich sehr industrieorientiert. Klar müssen sie sich was ausdenken, um ihre Schnuller zu verkaufen. Diese sind ja auch ganz gut konzipiert. Aber in meinen Augen ist das natürliche Original seit Jahrtausenden ausgereift und wird schon seinen Grund haben. Zur Lage der Brust(-warze) im Mund wird sicher Biggi noch etwas schreiben. Auch kann ein Schnuller einfach nicht die gleiche Nähe und Geborgenheit geben, wie das Stillen. Und ich finde Biggis "Spruch" gut: Bedürfnisse, die gestillt werden, vergehen. Aus meiner Erfahrung hat es "geklappt". Und ich finde Kinder, die mit 3 oder 4 Jahren noch mit ihrem Schnuller z.B. in den Kindergarten gehen, einfach furchtbar (sorry, ist kein persönlicher Angriff an niemanden). Dann lieber Langzeitstillen, davon haben beide etwas. Und noch was zu dem "Schwippschen": Wer ausschließlich stillt, sollte sich dessen eigentlich bewußt sein. Aber für solche Situationen, wenn sie denn mal kommen sollten, kann man auch vorher einen kleinen Milchvorrat anlegen und dann die Milch ausstreichen und verwerfen. Für mich wäre eine ausnahmsweise Fertignahrung nie eine Lösung gewesen. Soweit mein Statement ;-) Liebe Grüße, Silke http://www.babydent.de


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Silke, Du hast mich ja jetzt fast erschlagen mit soviel text. Aber ich finde es toll wie Du darüber denkst! Genauso denk ich auch. Nur das mit den Schnabeltassen war mir neu. Hab letzte Woche erst eine gekauft in der Annahme dass diese gut sei. Allemal besser als jetzt noch mit der Flasche anzufangen,klar!! Aber ich werde den Becher nun bewußt wohl "dosieren und dann auch ohne Deckel anbieten. Ich danke Dir liebe Silke und wünsche Dir eine gute Nacht Käferchen


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Die Zahnärztin die in rundumsbaby auch Fragen beantwortet, ist entgegen der neuesten Studien ebenfalls der Meinung, das Stillen den Zähnen schadet!!! Also nicht über entsprechende Antworten von dort wundern!!!


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... für * Deine Infos * Dein Engagement und Deine Ansichten, die mir sehr entgegenkommen... und DANKE für die Quellen. Sind schon gespeichert für die ständigen dämlichen Kommentare bezüglich alles und jeden... im Ordner "schlaue Antworten auf dumme Fragen"... lg Doro


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Hallo Ihr zwei ! Wer suchet, der findet. Empfehlenswerte Links rund um Baby´s Zähne (und noch einiges mehr) findet Ihr auf www.babydent.de -> Quellenverzeichnis. Hier stehen allerdings jeweils die Zähne an erster Stelle und die Stillerei nur im Bezug dazu. Anbei noch drei Pressemeldungen, Liebe Grüße, Silke 6/2001: Die Bedeutung der Gewohnheiten beim Flaschenfüttern für die Übertragung von Streptococci mutans von der Mutter auf das Kind und ihren Kariesstatus in deutschen Familien: Ziel der Studie war es, Faktoren zu ermitteln, die bei Kindern mit der Übertragung von Streptococcus mutans und dem Kariesbefall, gemessen als DMFT, im Zusammenhang stehen könnten. An der Studie waren 85 Jungen und 70 Mädchen im Alter von 30 Monaten beteiligt. Die Ernährungsanamnese der Kinder und die Fütterungspraktiken wurden in einem Elternfragebogen erfasst. Die Zahl der kariösen Defekte der Kinder wurde ermittelt und die Speichel-MS der Kinder und ihrer Mütter mit dem Dentocult SM-Test bestimmt. Bei 34 Mutter-Kind-Paaren wurden je 2 Proben mit Spatel entnommen. Die Reinkulturen wurden mit biochemischen Methoden und über das Fettsäuremuster ihrer Membranlipide identifiziert (MIDI, Newark, USA). Für alle Isolate wurden Bakteriocine-Prints angefertigt, um die Ähnlichkeit innerhalb einer Familie und zwischen den Bakterienstämmen festzustellen. 65 % der Mütter und 24 % der Kinder wiesen hohe Speichel-MS auf (Stufen 2 und 3). Darüber hinaus konnten bei 50 % der Mütter und 9 % der Kinder eine höhere Koloniezahl festgestellt werden. 59 % der Stämme entwickelten Bakteriocine gegen Streptococcus sanguis, S. oralis, S. gordonii, S. mitis und S. salivarius. 41 % der Mutter-Kind-Paare beherbergten die aktiven Stämme, davon die Hälfte jeweils identische. Die Kariesschäden der Kinder wurden mit einer mittleren dmft von 0,6 ± 2,0 registriert. Es bestand eine direkte Korrelation zwischen der MS-Stufe und der Kariesprävalenz. Die oberen Schneidezähne waren signifikant häufiger kariös. Die Daten deuten darauf hin, dass Füttern mit der Flasche die Übertragung der MS von der Mutter zum Kind unterstützt und so zu einer höheren Kariesinzidenz beitragen kann. Das gilt insbesondere für das nächtliche Füttern. IME Wissenschaftlicher Informationsdienst, 6/2001 Urteil: Bei Nuckelkaries sind Eltern mitverantwortlich Bei Karies durch Dauernuckeln nimmt der Bundesgerichtshof (BGH) Eltern stärker in die Pflicht. Zwar müssen Hersteller von Baby-Flaschen mit Schnuller deutlich darauf hinweisen, daß der Getränkestrahl bestimmte Zahnstellen der Kleinkinder besonders gefährden kann. Bei der Frage des Schadensersatzes können sich Eltern aber nicht einfach auf einen fehlenden Warnhinweis berufen. Sie müssen sich auch ihr eigenes Verhalten anrechnen lassen, entschied der VI. BGH-Zivilsenat.. Die obersten Gerichte haben sich schon mehrfach mit dem Thema befaßt. Das Bundesverfassungsgericht hatte 1996 entschieden: Kinder, die durch Dauernuckeln von Kindertees aus Plastikflaschen an Karies erkrankten, haben in der Regel keinen Anspruch auf Schadensersatz; zumindest wenn es Warnhinweise gibt. Nach Meinung von Experten sind Eltern mit schuld an diesem "Zucker-Saugerflaschen-Syndrom": Aus Bequemlichkeit und Überlastung drückten sie den Sprößlingen die Flaschen in die Hand und überließen das ruhiggestellte Kind dann sich selbst. Quelle: Zahnärztliche Mitteilungen Nuckelflasche mit süßem Inhalt führt zu Karies - Zucker wird im Mund von Bakterien in Säure umgewandelt - In der Nacht nur Wasser ins Fläschchen. Von AP-Korrespondent Oliver Schmale Stuttgart (AP) Die Flasche im Mund - und viele Kleinkinder sind in der Nacht zufrieden. Ohne ihr geliebtes Nuckelfläschchen mit Tee, Saft oder Limonade können viele nicht einschlafen. Eine trügerische Idylle: Zahnärzte warnen immer wieder vor den Gefahren solcher «Hilfen» für die Nacht. «Drei Prozent aller Kinder im Alter zwischen einem und fünf Jahren in Deutschland leiden unter massiven kariösen Milchzahnstörungen», erklärt Johannes Einwag, Chef des Zahnmedizinischen Fortbildungszentrum in Stuttgart. Fachleute sprechen vom so genannten Saugflaschensyndrom. Das Nuckeln in der Nacht an gezuckerten oder säurehaltigen Getränken verwandelt manches Gebiss in eine Ruine, bei der manchmal nur noch Stummel zu erkennen sind. Auch Milch ist gefährlich. Alle diese Getränke enthalten nämlich Kohlehydrate. «Diese werden im Mund von Bakterien in Säure umgewandelt und greifen dann den Zahn an», erläutert Einwag. Deshalb empfiehlt der Professor dringend, in der Nacht nur Wasser ins Fläschchen zu füllen. «Alles andere ist ein Risiko.» Die Patienten von Einwag sind oft noch nicht einmal ein Jahr alt. Die Eltern könnten helfen, vorzubeugen und Schlimmeres zu vermeiden, indem sie ihren Kleinen öfter mal in den Mund schauen. Sobald sie auf den Zähnen ihrer Kinder kleine weiße oder braune Flecken auf der Oberfläche oder Striche auf der Kaufläche sehen, sollten sie zum Zahnarzt gehen. «Das sind Anzeichen für die Entkalkung des Zahnes», erklärt der Zahnmediziner. In diesem Stadium könne Fläschchenkaries noch gestoppt werden. Die Zähne könnten in diesem Fall noch mit speziellem Lack gegen die Bakterien geschützt werden. Oft kommen die Eltern aber erst später mit ihren Kindern zum Zahnarzt. Oberkiefer immer zuerst betroffen Karies beginnt immer im Oberkiefer. Das liegt laut Einwag an der Lage der Öffnung des Babysaugers, die immer oben liegt. Deshalb komme das Getränk zuerst an die oberen Zähne. Bei der Behandlung setzt der Arzt auf die Erhaltung der Zähne, nur im Notfall wird einer gezogen. Eine Totalsanierung muss in der Regel in Vollnarkose stattfinden, weil man kleinen Kindern ja keine Spritze für eine örtliche Betäubung geben kann. Dabei geht es darum, mit Kronen und Füllungen das Gebiss zu erhalten. Unterbleibt dies, kann es schlimme Folgen haben. Die Kleinen haben laut Einwag nicht nur Probleme beim Kauen, sondern es besteht auch die Gefahr von Infektionen, wenn sich in der Mundhöhle Bakterienherde bilden. Es kann aber auch zu Problemen bei der Lautbildung oder bei der Entwicklung des Kiefers kommen. Die Behandlungskosten für die Kinder werden von den Krankenkassen übernommen. Einwag empfiehlt, schon nach dem Durchbrechen der ersten Zähne beim Kind mit der Zahnpflege zu beginnen, um die Kleinen frühzeitig daran zu gewöhnen: «Die Zahnbürste etwas feucht machen reicht am Anfang völlig aus.» Optimal ist es, wenn die Kinder mit rund eineinhalb Jahren anfangen, aus dem Becher oder einer Tasse zu trinken. Die ersten Zähne sind auch wichtig für die richtige Entwicklung des Kiefers. Gehen sie zu früh verloren, können die zweiten schief nachwachsen. Und ist dies der Fall, ist oft eine aufwendige kieferorthopädische Behandlung die Folge.


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Die Frage ist nicht, OB Stillen den Zähnen schadet, sondern WIE es in Relation zu Flasche / Becher / Beruhigungssauger schadet und wie ich mit dem Risiko umgehe. Letztlich ist jede Art von Essen und Trinken in gewisser Weise "riskant" für die Gesundheit der Zähne. Wenn ich die Zähne nicht pflege (und vor allem auch die Milchzähne, die in Ihrer "Konsistenz" kariesanfälliger sind, als die bleibenden), sei es durch Putzen, Fluoridierung (wie auch immer) und zahnschonende Eß- und Trinkgewohnheiten, dann kann ALLES Karies verursachen und es nutzt nix, z.B. nur Wasser und Schwarzbrot zu sich zu nehmen. - Wie gesagt: Alles eine Frage der Relation !! Ab davon und ohne Frau Dr. Freundorfer zu nahe treten zu wollen, die auch noch genug anderes um die Ohren hat: Es hat auch eine ganze Weile gedauert, bis die neue Empfehlung zur Fluoridierung aus ihren Postings rauszulesen war ;-) LG, Silke http://www.babydent.de


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