Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Warum verweigert mein Kind meine Brust?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Warum verweigert mein Kind meine Brust?

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Meine Tochter kam am 15.11. zur Welt. Schon im Kreissaal klappte das anlegen nicht, weil unsere Tochter nicht saugte. Im weiteren Verlauf klappte kein Versuch meine Tochter an die Brust zu bekommen. Sie nimmt zwar die Brustwarze und den Warzenhof super gut in den Mund, saugt 2-3 Mal und hört dann wieder auf. Macht dann den Mund auf und sucht wieder. Im KH hatten wir Stillberaterinnen, die es auch nicht nachvollziehen konnten. Und sie immer und immer wieder an meine Brust drandrückten, dass sie trinkt, aber sie machte es nicht und fing dann an sich steif zu machen und zu schreien. Sie bekam dann Flasche und später auch eine Magensonde, weil sie unter dem 10 % ihres Geburtsgewichtes lag, trotz zufüttern. Mittlerweile nimmt sie zwar zu. Sie bekommt nun Beba HA Start, weil ich kaum Milch habe. Ich Pumpe trotzdem noch immer wieder ab und fütter ihr das dann, auch wenn es nur ganz wenig ist. Hin und wieder probiere ich sie trotzdem noch anzulegen, aber da sucht sie nur, macht höchstens 3 Züge und sucht wieder und schreit dann gleich los, trotz das ihr die Milch in den Mund läuft. Besser geht es mit Stillhütchen, da sie da wenigstens ein paar mehr Züge macht und sie nicht schreit. Meine Frage ist, wodurch so etwas eigentlich kommt, dass ein Kind so die Brust ablehnt? Die Muttermilch aus der Flasche trinkt sie doch auch ohne Probleme, also kann es an der Milch ja nicht liegen. Die Stilberaterinnen meinten aber auch, dass meine Brustwarzen gut wären und sie die leicht fassen könnte, wenn sie nur wollte. Warum verweigert sie es dann so sehr? Es ist meine 2. Tochter, ich hatte bei meiner Großen vor 3 Jahren auch Probleme beim Stillen. Auch zu wenig Milch um sie voll zu Stillen, aber sie trank wenigstens an meiner Brust. Ich stillte 8 Monate damals. Meine Große bekam immer erst die Brust und dann bekam sie noch die Flasche mit Fertignahrung, bei jeder Mahlzeit. Ich weiß zwar nicht, wieviel sie an Muttermilch bekam, aber immerhin klappte es 8 Monate. Vielen Dank, wenn sie Zeit finden würden um mir kurz zu antworten. LG, Kerstin.


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Liebe Kerstin, der Beschreibung nach zu urteilen lag bei Ihrem Baby doch eine Saugverwirrung vor. Es zeigte das typische Verhalten eines saugverwirrten Babys. Das Saugen an der Brust unterscheidet sich von der Saugtechnik an einem künstlichen Sauger. Bei einem Neugeborenen kann sich eine Saugverwirrung entwickeln, wenn es nicht imstande ist, beide Saugarten beherrschen zu lernen. Diese Verwirrung kann zu unwirksamem Saugen an der Brust führen. Es gibt Babys, bei denen dies bereits nach einer einzigen Flasche eintreten kann, vor allem in den ersten Wochen. Der Einsatz von künstlichen Saugern (Flaschensauger, Stillhütchen und Beruhigungssauger) sollte vermieden werden bis das Baby mindestens vier bis sechs Wochen alt ist und es Zeit hatte das richtige Trinken an der Brust zu lernen und die Milchproduktion in Gang zu bringen. Muss ein Baby in diesem Alter aus irgendwelchen Gründen Zusatznahrung erhalten oder kann es nicht an der Brust trinken, sollte eine alternative Fütterungsmethode angewandt werden (z.B. Löffelfütterung, Becherfütterung, Pipette, Fingerfütterung oder Brusternährungsset). Es gibt auch Fälle, in denen ein Baby bereits durch ausgiebiges Daumenlutschen im Mutterleib saugverwirrt ist. Es kostet einige Mühe und sachkundige Unterstützung ein saugverwirrtes Baby wieder an die Brust zurückzubringen. Lehnt ein Baby die Brust schon gleich nach der Geburt ab, sollte sichergegangen werden, dass für die Ablehnung keine medizinischen Gründe bei dem Baby vorliegen. So genannte "brustscheue" Kinder gibt es nämlich nicht. Gründe für eine Ablehnung können sein: verstopfte Nase, Ohrenentzündung, ein Bruch, verschobene Halswirbel oder ein gebrochenes Schlüsselbein. Je nachdem, wie das Baby im Mutterleib gelegen ist, kann es manchmal einige Tage dauern, bis seine Halsmuskeln sich soweit gelockert haben, um den Kopf frei hin und herzubewegen. Ich hoffe damit die Frage beantwortet zu haben. LLLiebe Grüße, Biggi


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