Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wann abstillen?

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Frage: Wann abstillen?

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, zu folgendem Beitrag habe ich noch eine Frage eingestellt, die jetzt weg ist?!?! --> http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=82384&forum=129 Also nochmal :-) Mir geht es weniger ums Schwanger-Werden. Wir wollen zwar evtl. im Sommer beginnen, aber ein Jahr hin oder her ist auch egal. Wichtiger wäre mir, meinen Körper (und mein Leben mit div. Freiheiten) irgendwann wieder für mich zu haben. Jeder sagt, das Kind stillt sich selbst ab, aus diesem Grund habe ich nie etwas unternommen. Meine Tochter aber auch nicht :-) Vom GVK bin ich noch die einzige, die stillt. Manchmal habe ich keine kraft oder traue mich nicht, das Stillen zu verteidigen bzw. meine Unflexibilität zuzugeben. Nun ja, bisher komme ich gut klar damit, nur frage ich mich, wie lange noch. Und für den Fall der Fälle wüsste ich gern, was zu tun ist. Liebe Grüße Dana


Biggi Welter

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Liebe Dana, jedes Kind stillt sich irgendwann von selbst ab. Der Abstillprozess gehört zur Entwicklung eines Kindes wie Krabbeln Lernen, Laufen Lernen oder Sprechen Lernen. Wird es dem Kind überlassen, wann es sich abstillt, so geschieht dies selten vor dem zweiten Geburtstag in vielen Fällen etwa mit drei Jahren, es gibt aber auch Kinder, die sich länger Zeit lassen. Das durchschnittliche weltweite Abstillalter wurde lange Zeit mit vier Jahren und drei Monaten angegeben, durch die aber leider sinkenden Stillzahlen ist auch diese Zahl inzwischen gesunken. Es ist sicher schwieriger ein Kleinkind, das sich mitten in seiner Ich findungsphase oder einem Entwicklungsschub befindet abzustillen, als ein Baby, das sich noch nicht so gut ausdrücken und wehren kann. Du musst dich nicht rechtfertigen, denn Du gibst mit deiner Milch nach wie vor wertvolle Nährstoffe und eine Extraportion Geborgenheit. So lange es für DICH in Ordnung ist, dein Kind zu stillen, solltest Du dich nicht drängen lassen! Die WHO empfiehlt ausdrücklich für ALLE Kinder eine Stillzeit von bis zu zwei Jahren und darüber hinaus. Die Ernährungsempfehlungen der WHO sind (in englisch) nachzulesen unter www.who.int/chd/publications/newslet/diaglog/9/feeding_young_children.htm . Es steht in der Innocenti Deklaration ausdrücklich, dass diese Empfehlungen für alle Kinder und nicht nur für Kinder in Drittweltländern Anwendung finden. Die amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) empfiehlt ebenfalls eine mindestens einjährige Stillzeit für alle Kinder und darüber hinaus solange Mutter und Kind es wollen. Die neueste Verlautbarung der American Academy of Pediatrics ist übrigens seh eindeutig. Dort steht nämlich "There is no upper limit to the duration of breastfeeding and no evidence of psychologic or developmental harm from breastfeeding into the third year of life or longer". (Es gibt keine Obergrenze für die Stilldauer und keinen Beleg für Schädigungen hinsichtlich der Psyche oder der Entwicklung, wenn bis in das dritte Lebensjahr oder länger gestillt wird) Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Kleinkind nachts aufwacht. Wäre es übrigens sooo außergewöhnlich, dass ein Baby oder Kleinkind nachts aufwacht, dann gäbe es wohl kaum eine solche Flut von Ratgeberbüchern, was zu tun sei, um das Kind zum Durchschlafen zu bringen. Allein die Tatsache, dass Bücher zu diesem Thema in riesigen Mengen verkauft werden zeigt, dass es wohl der "Normalzustand" ist, dass kleine Kinder nun einmal nicht durchschlafen. Für ein Kind ist das Stillen viel, viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Das Abstillen bedeutet daher auch mehr als das reine Ersetzen einer Nahrung durch eine andere. Im Alter deines Kindes ist es dem Kind auch sehr bewusst, dass Stillen mehr als nur Trinken bedeutet. Ich werde dir jetzt ein paar Möglichkeiten aufzählen, ein älteres Stillkind von der Brust zu entwöhnen. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt "biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du deinem Kind die Brust nicht von dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt dich hinzulegen, wenn Du dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Außerdem möchte ich dir das Buch "Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga Stillberaterin (also auch bei uns) und im Buchhandel erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Ich kann Deine Frage unten sehen! Zu diener Frage, ob Kinder sichnie selberabstillen: Doch, se tun es. Ich habe mittlerweile vier Kinder und bei den beiden ersten auch nicht geglaubt, daß sie irgendwann von selber aufhören. Nr. 3 hat seeeeeeeehr lange gestillt, aber irgendwann nicht mehr zum Einschlafen. Auch wenn Du jetzt nicht glauben willst: Die meisten Kinder schlafen irgendwann zwischen dem 1. und dem 2. Geburtstag alleine ein. Meine Nr. 4 ist jetzt 19 Monate und schläft zwar abends öfters an der Brust ein. Ist er aber noch nicht müde oder zu aufgekratzt, zappelt er mir an der Brust zu sehr herum und ich docke ihn irgendwann ab. Dann tobt er noch ein Weilchen durch unser Bett, legt sich irgendwann selber neben mich und schläft ein. Martina A.


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