Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wachstunsschub

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wachstunsschub

Mitglied inaktiv

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hallo, heute ist wirklich ein verflixter tag. normalerweise schläft meine maus recht viel am tag. heute wird sie ständig nach 10 bis 20 min wach,weint und kommt nicht zur ruhe. nun lege ich sie auch an und sie trinkt schön fleißig. sonst hatte wir abstände von 3-4 stunden. und heute nur 1,5 bis 2 std. hat sie mit 11 tagen vlt einen wachstumsschub oder kommt sie vlt aus anderen gründen nicht zur ruhe? Viele Grüße Kathy


Biggi Welter

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Liebe Kathy, die klassischen Zeiten für einen Wachstumsschub sind: zwischen den siebten und 14. Lebenstag zwischen der vierten und sechsten Woche zwischen den dritten und vierten Monat Dabei ist die Schwankungsbreite sehr hoch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Abgesehen von einigen wenigen „Wunderbabys" sind die Mehrzahl aller Kinder auch mit wenigen Wochen bereits längere Zeitspannen wach, wollen am Leben teilnehmen und ihre Welt entdecken. Der „regelmäßige Rhythmus" ist eine Illusion, den es in der Regel nicht viel häufiger gibt als weiße Einhörner und die oft verzweifelten jungen Mütter jagen einem Ideal aus Hochglanzbroschüren hinterher, das mit der Realität wenig zu tun hat. Das klingt jetzt etwas erschreckend, doch sobald eine Mutter erkannt hat, dass ihr Baby sich ganz normal verhält und dass der Alltag mit einem Baby nur wenig mit dem Bild gemein hat, das eine idealisierte und glorifizierte Mutterschaft zeigt, kann sich die Frau entspannen, muss nicht mehr einem unerreichbaren Ideal hinterherjagen und kann sich daran machen, sich auf das Baby einzulassen und kann wieder neue Energie sammeln. LLLiebe Grüße, Biggi


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