Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wachstums- und gewichtsstop??? -auch gern an alle-

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: wachstums- und gewichtsstop??? -auch gern an alle-

Mitglied inaktiv

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hilfe! mein kleiner hatte vor ca. 3,5 monaten den noro virus und seit dem ist er keinen cm mehr gewachsen. jetzt ist er 13 monate alt und die ärzte tuen es immer als "normal" ab. das finde ich aber schon bedenklich, da er zwischenzeitlich sogar unmengen gegessen hat. ich stille ihn noch ca. 3 - 5 mal am tag und zum mittag und abend bekommt er brei und brot. könnte es an meiner milch liegen, das er nicht zunimmt und auch nicht wächst? was kann ich denn jetzt machen? ich mach mir langsam tierische sorgen. er ist so vom verhalten total prima. bitte helft mir. :´(


Biggi Welter

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Liebe 2xmami, Babys nehmen in Schüben zu und nicht linear und mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme. Die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 113 bis 227 Gramm pro Woche, bei einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt sie noch 85 bis 142 Gramm wöchentlich. Das nimmt dann immer weiter ab, was verständlich ist, denn sonst wären unsere Babys irgendwann Riesen! Das durchschnittliche Längenwachstum bewegt sich bei etwa 1,27 cm pro Monat, und die Zunahme des Kopfumfangs liegt bei etwa 6,4 mm monatlich. Du kannst also auch mal im U Heft schauen, wie es mit dem Längenwachstum und Kopfumfang ausschaut. Kann es denn sein, dass dein Kind während der Erkrankung viel abgenommen hatte und nun eigentlich doch zunimmt? Auch jetzt enthält die Muttermilch noch die gleichen Inhaltsstoffe wie vorher. Die Milch wird ab sechs Monaten keineswegs plötzlich "schlechter" oder "weniger gehaltvoll". Der Kaloriengehalt der reifen Muttermilch liegt bei etwa 68 kcal/100 ml. Reife Muttermilch enthält etwa 7,3 g/100 ml Laktose sowie kleinere Mengen anderer Kohlenhydrate (Oligo und Polysacharide, Glykoproteine, Glukosamine usw.). Der Fettgehalt der reifen Muttermilch beträgt 4,2 g/100 ml, wobei der größte Teil davon auf die Triglyceride entfällt. 57 % der Fettsäuren der Muttermilch sind ungesättigt. Der Fettanteil der Muttermilch beinhaltet auch die fettlöslichen Vitamine, Phospolipide und Cholesterin. Reife Muttermilch enthält 0,9 g/100 ml Eiweiß. Zu den Molkeneiweißen gehören die Immunglobuline, Lysozym, Laktoferrin und Alphalaktalbumin. Außerdem enthält Muttermilch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Weitere Bestandteile sind Hormone, Enzyme und Wachstumsfaktoren. Reife Muttermilch bleibt in Bezug auf Kaloriengehalt, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate usw. in ihrer Zusammensetzung während der gesamten Stillzeit gleich, lediglich bei den Antikörpern und bei einigen Vitaminen und ergeben sich Veränderungen. So steigt der Antikörpergehalt mit etwa einem halben Jahr und dann nochmals im zweiten Lebensjahr (jeweils dann, wenn das Kind mobiler wird und mehr Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt) an. In der Abstillphase kommt in Bezug auf den Salzgehalt zu Veränderungen. Es kann also gut sein, dass dein Kind wirklich nur einen kleinen "Wachstumsstop" einlegt und absolut kein Grund zur Sorge besteht. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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also mein kleiner hatte vor dem virus 9200g gewogen und war 73cm groß. bei der u untersuchung wog er 8750g und war 73cm groß. das war vor ca. 1,5 monaten und jetzt wiegt er 8700g und ist 73cm groß. da er zwischenzeitlich auch schon mal über mehrere tage hinweg mehr als 350g je mahlzeit verputzt hat mache ich mir schon sorgen. oder könnte ich eventuell doch nicht mehr ausreichend "gute" milch haben? meine ernährung ist zur zeit nicht die gesundeste und ich trinke auch nicht mehr sooo viel. allerdings macht mein kleiner auch nicht den anschein, das er nicht satt werden würde von meiner milch. ich verstehe das alles nicht mehr... :´(


Biggi Welter

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Liebe 2xmami, „zu dünne Muttermilch“ ist ein Ammenmärchen. Am Aussehen der Milch lässt sich zudem nicht festmachen, was sie enthält. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern.Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur zwei Ausnahmen, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen und bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit.Ich gehe jedoch davon aus, dass Sie weder kurz vor dem Hungertod stehen, noch sich streng vegan ernähren oder gar an Hyperlipoproteinämie leiden. Ruhe dich in den nächsten Tagen einmal oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die dich sicher bei deinem Problem im direkten Kontakt unterstützen wird. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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wegen der stillberaterin. ich wohne in 21514 klein pampau aber halte mich sehr oft in 23879 mölln auf. danke schon mal.


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Liebe 2xmami, wende dich einmal an Frau SIEHL Marion, Tel.: 045 55 - 13 12, sie kann dir sagen, wer die nächste Beraterin für dich ist. LLLiebe Grüße, Biggi


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