Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Vom Still zum Flaschenkind

Frage: Vom Still zum Flaschenkind

Mitglied inaktiv

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Hallo! MEin Sohn wird jetzt 6 Monate! Seit wochenende gibts mittags brei! Nach anfangsschwierigkeiten gehts nun gut. Nun möchte ich aber zum essen etwas zu trinken dazu geben! Leider lehnt er strickt alles ab. Sowohl nuckelflasche als auch Schnabeltasse. egal was drin ist, wasser, saft, tee. er nimmt nix. Nun wollt ich langsam mit dem Stillen zurück fahren. weil bin gesundheitlich dadurch angeschlagen, dolle rückenschmerzen etc. aber auch die milch nimmt er nicht aus der Flasche! Wie bekomme ich ihn dazu? Jeder Tipp wird angenommen! PS vom Papa nimmt er es auch nicht! LG Kerstin


Biggi Welter

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? Liebe Kerstin, warum denken Sie, dass Sie durch das Stillen gesundheitlich angeschlagen sind? Leider mache ich immer wieder die Erfahrung, dass für gesundheitliche Probleme bei der stillenden Mutter zunächst einmal immer das Stillen verantwortlich gemacht wird, obwohl das nicht so ist. Rückenschmerzen werden durch das Stillen nur dann ausgelöst, wenn die Frau in einer schlechten Stillhaltung stillt und dann ist Ihnen mehr geholfen, wenn Sie die Haltung korrigieren statt abzustillen. Viele Stillkinder lehnen die Flasche ab, schlicht und ergreifend deshalb, weil die Technik an der Flasche eine ganz andere ist, als an der Brust. Dazu kommt, dass sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust und so lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich nicht, zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche. Wichtig sind hier wirklich Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Sollten Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind trotz aller Bemühungen zu wenig Flüssigkeit zur Beikost aufnimmt, dann machen Sie statt Gemüsebrei Gemüsesuppe. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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