Frage: Vom BES zum Stillen

Hallo Frau Welter, unsere Tochter ist jetzt sieben Wochen alt. Da sie im Krankenhaus ein kleines bisschen zu viel abgenommen hatte und wohl zu wenig Muttermilch da war, wurde sie von Anfang an zugefüttert; seit ihrem fünften Lebenstag mit dem Brusternährungsset. Ich pumpe zusätzlich ab und die Milchmenge hat sich wohl gesteigert. Mittelfristig würde ich gerne vom Brusternährungsset wegkommen und unsere Tochter stillen; sollte sie dann noch Bedarf haben, mit dem Fläschchen zufüttern. Wenn ich unsere Tochter ohne BES an die Brust lege, saugt sie sehr gut; sie hält mittlerweile je nach Laune 10, 15 oder auch mal 30 Minuten durch. Ich lasse sie am Anfang jeder Mahlzeit nur an der Brust saugen und nehme dann das Brusternährungsset dazu. Daraus trinkt sie dann meistens noch 10-30 ml. Wenn ich den Eindruck habe, dass sie frustriert oder gestresst ist, lasse ich sie manchmal auch direkt an der Brusternährungsset. Das Zungenbändchen ist laut Kinderärztin kein Problem, wir haben vielmehr den Eindruck, dass unserer Tochter teilweise die Ausdauer fehlt. Meine Frage ist: wie kann ich es schaffen, unsere Tochter daran zu gewöhnen, einzelne Mahlzeiten komplett von der Brust zu nehmen? Und was noch viel wichtiger ist: woher weiß ich, ob ihr die Milch, die sie aus der Brust bekommen hat, genügt oder ob sie noch was aus dem BES dazu braucht? Momentan traue ich mich nicht, das BES wegzulassen, weil sie ja satt werden soll. Ich wäre sehr froh, wenn Sie mir einen Tipp geben könnten, wie ich das BES komplett weglassen und unsere Tochter nur noch aus Brust und Fläschchen füttern kann. Vielen Dank und viele Grüße! Claudia

von Casy123 am 15.09.2022, 15:05



Antwort auf: Vom BES zum Stillen

Liebe Claudia, die Flasche würde ich in dieser Situation gar nicht anbieten, denn sie kann zu einer Saugverwirrung führen. Du brauchst jetzt dringend eine kompetente Stillberatung vor Ort, gemeinsam könnt ihr das schaffen! Je häufiger du dein Baby anlegst, umso mehr Milch wird gebildet, allerdings muss das Baby auch korrekt und effektiv trinken und das kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Falls du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Sie kann dir auch zeigen, wie du zusätzlich noch Abpumpen kannst und die Milchmenge gesteigert wird und welche Menge dein Baby braucht (ich kann ohne weitere Daten nichts dazu sagen). Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Kopf hoch, das schaffst du mit kompetenter Unterstützung! Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 15.09.2022