Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Viele Fragen!!!!!!!!!!!!!!!

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Viele Fragen!!!!!!!!!!!!!!!

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Hallo! Könnt ihr mir einen Still- bzw. Milchbildungstee empfehlen? Ich entbinde wenn alles gut geht in ca. 8 Wochen. Bei meiner Tochter hatte ich damals Milch ohne Ende, aber gestillt habe ich leider nicht. Ich hatte es mir so fest vorgenommen. Sie wollte einfach nicht so richtig an die Brust (hatte starke Gelbsucht) und im Krankenhaus wurde ich nicht wirklich unterstützt. Habe eigentlich von Anfang an nur abgepumpt und ihr die Milch aus der Flasche gegeben. Zu Hause hat es dann meine Habamme noch mal mit mir versucht, aber die Kleine war wohl schon zu sehr an die flasche gewöhnt. Und dann bekam ich auch noch eine Brustentzündung. Musste Antibiotika und Abstilltabletten nehmen, Oobwohl wir erstmal alle Hausmittel versucht haben. Könnt ihr mir ein paar Tipps geben, wie ich es diesmal vielleicht etwas besser anstelle, denn im Krankenhaus bin ich bestimmt wieder auf mich alleine gestellt. Und was kann ich machen, falls ich wieder eine Brustentzündung bekomme, ohne vielleicht gleich abstillen zu müssen. LG Cora


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Liebe Cora, mach dir keine Sorgen, denn du brauchst keinen Milchbildungstee, um Stillen zu können. Und bei Brustentzündung muss frau tatsächlich nicht abstillen, du findest ganz viel Informationen dazu, wenn du "Brustentzündung" in der Suchfunktion eingibst. Die beste Vorbereitung auf das Stillen besteht darin sich so gut wie möglich zu informieren. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen kannst Du am besten dadurch vorbeugen, dass Du dich informierst. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen. Deshalb ist es entscheidend, dass Du dich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informierst. Ganz wichtig ist dass Du weißt, wie korrekt angelegt ist und woran Du erkennst, dass dein Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. "Stillen - So versorgen Sie Ihr Baby rundum gut" von Marta Guoth Gumberger und Elizabeth Hormann, "Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, "Stillen einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommst Du im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe triffst Du nicht nur andere stillende Mütter, sondern Du lernst auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ganz kurz hier die Zusammenfassung der "Grundlagen des korrekten Anlegens": Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurück gebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen kannst. Ansonsten sollte darauf geachtet werden, dass die Brustwarzen und der Brustwarzenhof beim Waschen nur mit klarem Wasser abgespült wird. Seife oder gar Alkohol (wird manchmal immer noch zum Abreiben der Brustwarzen empfohlen) trocknen die Haut aus und machen sie anfälliger für wunde Brustwarzen. Wenn deine Haut sehr trocken ist und auch die Haut der Brustwarzen sehr trocken ist, kannst Du sie ganz sparsam und dünn mit hochgereinigtem Lanolin einreiben (gibt es unter dem Handelsnamen Purelan, Lanosin oder Lansinoh in der Apotheke). Hochgereinigtes Lanolin muss vor dem Stillen nicht abgewaschen werden, aber bitte wirklich nur hauchdünn verwenden. Während der Schwangerschaft bewirken Hormone, dass die Brust sich auf die Stillzeit einstellt. Die Haut wird geschmeidiger und elastischer, um sich der Brustentwicklung anzupassen, während Brustwarzen und Brustwarzenhof sich vergrößern und die schützende Pigmentierung zunimmt. Die Montgomerydrüsen, kleine Erhebungen am Brustwarzenhof, sondern eine pflegende und schützende Substanz ab, die die Brustwarzen und den Brustwarzenhof vor Austrocknung und Abschuppung schützt. Daher ist sind Abhärtungsmaßnahmen wie Rubbeln mit Frotteetüchern und dergleichen nicht sinnvoll, denn dabei würde diese Schutzschicht entfernt. Viele Frauen machen gar nichts zur Vorbereitung, andere finden es angenehm ihre Brust in den letzten Wochen der Schwangerschaft zu massieren. Als Grundregel gilt: sei liebevoll mit deiner Brust und tue nichts, was dir unangenehm ist. Ich wünsche dir eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. Und glaub mir, Schwierigkeiten von früher müssen nicht auch bei diesem Baby wieder auftreten! Lieben Gruß, Kristina


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