Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

viele fragen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: viele fragen

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hi, ich habe einfach mal einige generelle kurze fragen bzw sachen die ich bei mir festgestellt habe und total verunsichert bin, die fragen beziehen sich auf ein ca. 7 wochen altes baby: 1. wie weiß man, dass man genug milch hat 2. wenn man die brust zusammendrückt, muss dann milch kommen?bei mir kommt da leider nichts. 3. wieviel ml muss ein 7 wochen altes kind pro mahlzeit bzw pro tag überhaupt trinken? 4. nasse windeln: ist es wirklich ein beweis, wenn er z.b. 6 nasse windeln pro tag hat, dass er genug bekommt? es mag ja sein, dass die windeln nass sind, aber woher merke ich ob er z.b. 50ml getrunken hat oder 100?? 5. mein sohn hat die brust noch nie von selbst losgelassen, egal wie lange er saugt, das einzige "ende" ist, dass er einschläft 6.die stilleinlagen sind bei mir immer trocken 7. bekommt ein kind, das mit stillhütchen trinkt weniger milch? 8. macht es sinn, milch abzupumpen und das milch in flässchen zu geben, damit man endlich weiß, dass er genug bekommt 9. er ist oft unruhig und "stöhnt" beim trinken, zappelt mit händen und füssen, als ob nix kommt, lege ich ihn falsch an, oder kommt tatsächlich keine milch?oder ist er einfach nur ungeduldig(geht aber während ca. 20min so) 10.kann man pro mahlzeit nur eine brust geben oder muss man wechseln, damit die andere brust auch getrunken wird? oder kann man abwechseln, dh. die brust bei der mahlzeit, die andere bei der nächsten? 11. woran erkennt man, dass ein kind satt ist? 12.muss man schluckgeräusche hören?ich höre sie manchmal aber nur am anfang, dh. die ersten paar minuten. er saugt aber weiter, bis an die schläfen. 13. kann es ein, dass er nur saugt und nichts kommt?wie "sehe" ich ob er wirklich milch trinkt? all diese dinge sind mir unklar. manchmal habe ich das gefühl, es ist massig milch da, wenn er trinkt, läuft es am stillhütchen runter(z.b.) oder ich sehe es seitlich, oder die hälfte des hütchens ist voll mit milch. ein ander mal sehe ich nichts von dem und bin verunsichert. vielen dank für die mühe, all diese fragen zu beantworten.. ´ jenny


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Liebe Jenny, bitte stellen Sie Ihre Fragen in Zukunft einzeln. Ob Ihr Kind gedeiht und genug Milch bekommt, können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Nein, es muss keine Milch kommen, wenn man die Brust drückt. Wichtig ist, dass das Baby Milch bekommt. Statistisch benötigt ein kleines Baby etwa ein Fünftel bis ein Sechstel seines Körpergewichtes an Milchnahrung. Dies sind aber nur statistische Werte, die als Anhaltpunkt dienen können. Es gibt Babys, die mehr brauchen und welche, die mit weniger auskommen. Wichtig ist, dass das Kind gedeiht (siehe oben). Zur Beurteilung der nassen Windeln können Sie auch die nassen Windeln von 24 Stunden sammeln und abwiegen und dieses Gewicht mit den Gewicht der gleichen Menge trockener Windeln vergleichen. Es sollte ein Unterschied von etwa 300 g sein. Weitere Anzeichen für ein gut gedeihendes Kind sind eine gute Hautfarbe und Hautspannung, das Kind ist in seinen Wachphasen lebhaft und neugierig ist und entwickelt sich altersgemäß, es wächst in die Länge und sein Kopfumfang nimmt zu. Es gibt viele Babys, die den ganzen Tag an der Brust verbringen könnten. Stillen bietet nicht nur Nahrung für den Körper, es ist auch Nahrung für die Seele und das sogenannte "non nutritive sucking" hat ebenfalls einen hohen Stellenwert. In wie weit Sie dieses Saugen an der Brust einschränken können, müssen Sie ausprobieren, denn es gibt auch hier (wie meistens) keine festen Regeln und jedes Kind ist anders. Auch wenn die Stilleinlagen trocken sind, bedeutet das nicht, dass Sie zu wenig Milch haben. Das Trinken an der Brust ist für das Baby mit Stillhütchen erheblich anstrengender als ohne Stillhütchen (20 Minuten Trinkzeit mit einem Saughütchen, ergibt die gleiche Menge wie fünf Minuten ohne Stillhütchen). Auch ist die Immunantwort der Brust (das heißt, dass immer genau die Antikörper in der Milch gebildet werden, die das Kind in der aktuellen Situation braucht) mit den Stillhütchen nicht so gut. Warum sollten Sie die Milch extra abpumpen und mit der Flasche geben? Das macht sehr viel mehr Arbeit und Ihr Baby kann saugverwirrt werden und schluss endlich die Brust ganz verweigern. Es gibt viele Babys, die unruhig an der Brust sind. So lange das Baby dabei gedeiht, ist das in Ordnung und zeigt nicht, dass keine Milch kommt. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Eine andere Ursache kann der Schnuller sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann "erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Es gibt keine festen, unumstößlichen Regeln, ob ein Baby immer nur an eine Brust oder immer an beiden Brüsten angelegt werden, zwischen dem Seitenwechsel gewickelt oder nicht gewickelt werden muss. In den ersten Wochen ist es meist empfehlenswert beide Seiten anzubieten, doch es gibt nur eine Möglichkeit festzustellen, was für das jeweilige Baby und seine Mutter die beste Lösung ist: die Frau muss es ausprobieren. Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich Mutter und Kind wohl fühlen. es gibt keine festen, unumstößlichen Regeln, ob ein Baby immer nur an eine Brust oder immer an beiden Brüsten angelegt werden, zwischen dem Seitenwechsel gewickelt oder nicht gewickelt werden muss. In den ersten Wochen ist es meist empfehlenswert beide Seiten anzubieten, doch es gibt nur eine Möglichkeit festzustellen, was für das jeweilige Baby und seine Mutter die beste Lösung ist: die Frau muss es ausprobieren. Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich Mutter und Kind wohl fühlen. Ein Kind ist satt, wenn es zufrieden ist und ausreichend nasse Windeln hat und die anderen Kriterien zeigt. Nicht bei jedem Baby hört man die Schluckgeräusche, aber auch Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Wenn ein Kind keine Milch bekäme, würde es rasant abnehmen und keine nasse Windeln haben, wahrscheinlich würde es auch keinen zufriedenen Eindruck machen. Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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