Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Verzweifelt

Frage: Verzweifelt

Mitglied inaktiv

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Hallo Unsere zweite kleine Tochte ist jetzt grad 8 Monate alt und seit ca zwei Monaten haben wir Stillprobleme, die sich immer mehr zugespitzt haben. Dann leif es zwei Wochen ganz gut, jetzt scheint es wieder von vorne anzufangen und das steh ich nicht nochmal durch. Hauptproblem ist eigentlich , dass sie sich total leicht ablenken lässt und dann nicht mehr weiter trinkt. Was dazu geführt hat, dass ich praktisch nicht mehr weg kann, weil sie sich nur noch allein, ohne Nebengeräusche in ihrem abgedunkelten Zimmer stillen lässt. Das ist zu einer ziemlichen Belastung für uns alle geworden, da die Grosse (knapp 3) da natürlich auch drunter leidet. Ständig wir sie weggeschickt, um alleine zu spielen. Habe auch angefangen zuzufüttern. Mittags 12:30h bekommt sie einen Getreide-Obst-Brei, den sie auch wirklich gut isst. Abends dann um 18Uhr, wenn wir alle warm essen, einen Gemüse-Brei, den sie auch mittlerweile ganz gut isst. Ich stille sie morgens ca gg5Uhr, danach schläft sie nochmal weiter bis ca 7h. dann still ich sie wieder 9:30h, wenn ich sie hinlege und die Grosse im KiGa ist. Da schläft sie dann meistens auch an der Brust ein. Abends still ich sie dann auch nochmal nach dem Brei, ca 19h, wobei sie manchmal einschläft, manchmal nicht. NAchmittags haben wir angefangen ihr eine Flasche zu geben, was erst ein ziemlicher Kampf war, dann hat sie sie ein paar Tage auch gut genommen, jetzt streikt sie wieder. Ich möchte so gern, dass sie die Flasche nimmt, will aber auch nicht brutal abstillen. Mir tun auch die Brustwarzen mittlerweile weh, weilsie jetzt Zähnchen hat. Weiss nicht mehr wie ich vorgehen soll als nächstes. Den Milchbrei scheint sie nicht zu mögen, hab ich ein paar Mal versucht. Ich weiss auch nicht, ob sie genug Flüssigkeit bekommt, da sie nur sehr wenig Wasser oder Tee nebenbei trinkt. Die ganze Situation stresst mich wahnsinnig, wenn ich jedesmal üblergen muss, ob sie nun trinkt oder nicht, wo ich mich zurückziehen kann zum stillen, ob ich überhaupt weg kann.. Sonst ist sie so problemlos und fröhlich! Und das was sie dann tagsüber nicht bekommt, holt sie sich dann naürlich nachts, das merkt man sofort. Hab hier leider bei mir in der Gegend keine Stillberatung gefunden. Vielleicht haben Sie einen Rat? Lieben Gruss, Ruth


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Ruth, das ist wirklich eine ungute Situation und ich kann mir gut vorstellen, dass Sie fix und fertig sind. Einen ultimativen Tipp habe ich leider nicht, denn diese Phase haben viele Kinder und man muss einfach durch. Sie könnten versuchen, tagsüber( wenn Ihr großes Kind Sie nicht kurz entbehren kann) die (evtl. abgepumpte) Milch mit einem Becher zu geben, wenn Ihr Baby die Flasche nicht mag. Es wäre vielleicht sogar sinnvoller, als die Flasche zu geben, denn es kann passieren, dass Ihr Baby dann nicht mehr korrekt an der Brust trinkt und noch mehr streikt. Das Beissen können Sie Ihrem Kind abgewöhnen. Wenn ein Kind Zähne bekommt, dann muss es sich zunächst selbst erst einmal an die "neuen Dinger" in seinem Mund gewöhnen und es muss in manchen Fällen erst lernen, wie es an der Brust trinken kann, ohne dass es diese neuen Zähne in die Brust der Mutter "eingräbt". Zunächst einmal können Sie die Stillpositionen häufig wechseln, damit nicht immer die gleichen Stellen belastet werden und Ihre Brust sich wieder erholen und die wunden Stellen abheilen können. Eventuell können Sie auch etwas hochgereinigtes Wollfett (gibt es unter den Handelsnamen Lanosin, Lansinoh oder Purelan in der Apotheke) dünn auf deine Brustwarzen auftragen, um die Heilung zu unterstützen. Außerdem können Sie Ihrem Baby vermitteln, dass seine derzeitige Trinktechnik Ihnen weh tut. Dabei können Sie so vorgehen, wie bei einem beißenden Baby, bei dem sich die folgenden Strategien bewährt haben: das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen sobald es seine Zähne in Ihre Brust drückt, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bieten Sie dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Sie das Beißen nicht lustig finden (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Außerdem sollten Sie Verbindung zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die sich die Trinktechnik Ihres Kindes einmal ansehen kann. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich hoffe, es ist eine in Ihrer Nähe! Ich wünsche euch bald wieder ein problemloses Stillen. LLLiebe Grüße Biggi


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