Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Vertrauen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Vertrauen

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Als mein kind ca 6 monate war, habe ich auch gedacht, ich müsste jetzte abstillen. Vielleicht kennen sie das: frauen wird von allen erzählt, dies oder jenes müsste ein kind zum zeitpunkt x machen oder eben nicht. Das alles hat mich sehr unter druck gesetzt, verunsichert und so weiter. ich wusste es ja nicht anders und vor allem nicht besser. jetzt fühle ich mich im nachhinein darüber so schlecht, und kann die sache nicht einfach so abhaken, da ich mich oft so fühle, als hätte ich mein kind abgewiesen oder so ähnlich, denn ich habe versucht abzustillen. dies ohne jegliches wirklich wollen, sondern nur weil mir das viele so sagten. eine frau,die ich aus der massage kannte, sagte, sie hätte ihren sohn nachts schreien lassen. sie ist zwar zu ihm rein, hat ihm schnulli angeboten usw . doch brust gab es nicht mehr. so ging es 2 tage, dann war es gut sagte sie. wenn ich das jetzt schreibe und vom jetztigen standpunkt finde ich das schrecklich. ich habe das eben auch versucht. mein kind hat aber so arg geschrien und immer mehr und ganz lange und hätte mit sicherheit die ganze nacht geschrien. nach langer langer zeit, im bettchen geschrien, irgendwann konnte ich es nicht aushalten un doch die brust wieder gegeben. das habe ich ganz oft und mehrmals so versucht. man wird dabei auch selber so gereizt und gemein. immer ganz arg geschrien. oh gott, ich hoffe sie sagen mir jetzt nicht, dass ich da was ganz schlimmes getan habe. so fühle ich mich zumindest. vor allen dingen, weil mein kind ja keine mahlzeiten ersetzt hatte, denn tagsüber kein essen, hat sich also alles nachts von der brust geholt. ich denke jetzt, natürlcih kann ein kind da keine verbindung herstellen, dass es jetzt ja essen soll und es deswegen bekommt die brust nicht mehr, sondern vielmehr wird es doch vielleicht das gefühl von liebesentug bekommen haben. das finde ich voll schlimm. jetzt stille ich weiter, doch diese zeit des verweigerns (und somit vielleicht auch hungern lassen) war ziemlich lange. können sie mir etwas dazu sagen, was mir hoffentlich weiter hilft.


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? Liebe Myrna, das klingt nach einem weißen Häutchen, auch weißes Bläschen genannt. Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Sie sollten warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muss sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (muss unbedingt ärztlich abgeklärt werden, keine Selbstversuche!). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter Von: Liam2005 09.11.2005, 20:13 [ beantworten ] [ zurück ] Betreff: Stillberaterin Hallo aus Berlin, könnten Sie mir eine Stillberaterin in meiner Nähe nennen. Ich wohne in 10713 Berlin. Danke und viele Grüße Liebe Liam2005, In Berlin können Sie sich an eine der folgenden LLL-Stillberaterinnen wenden: Ines Hubert Tel.: 030-64398765 Eleanor Emerson Tel.: 030-40585867 Katrin Purkat Tel.: 033397-62626 Adrienne Tscherniak Tel.: 030-80908507 LLLiebe Grüße Biggi Welter Von: space23 09.11.2005, 21:06 [ beantworten ] [ zurück ] Betreff: Stillen Hallo! Ich wollte fragen, bis wann sie es für geeignet halten, ein Kind zu stillen und ab wann es unbedingt erforderlich ist, dass das kind auch etwas anderes isst. Vor allen Dingen wie ist das mit der Flüssigkeit. Bis wann ist ein kind ausreichend versorgt und was tun, wenn wenig andere Flüssigkeit vom kind angenommen wird. Danke. Liebe Space, Die WHO empfiehlt ausdrücklich für ALLE Kinder eine Stillzeit von bis zu zwei Jahren und darüber hinaus. Die Ernährungsempfehlungen der WHO sind (in englisch) nachzulesen unter www.who.int/chd/publications/newslet/diaglog/9/feeding_young_children.htm . Es steht in der Innocenti Deklaration ausdrücklich, dass diese Empfehlungen für alle Kinder und nicht nur für Kinder in Drittweltländern Anwendung finden. Die amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) empfiehlt ebenfalls eine mindestens einjährige Stillzeit für alle Kinder und darüber hinaus solange Mutter und Kind es wollen. Wenn es also um die Frage geht, wie lange ein Baby voll gestillt werden kann, dann sollte niemals nur der Kalender betrachtet werden, sondern in erster Linie das Kind selbst. Es ist durchaus möglich, ein Baby deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass es dabei zu Mangelerscheinungen kommt, doch die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen und keinesfalls sollte von vorneherein geplant werden, ein Kind acht, neun Monate oder gar ein Jahr ausschließlich zu stillen und ihm die Beikost zu verwehren, wenn es im zweiten Lebenshalbjahr deutlich danach verlangt. Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennen Sie bei einem voll ausgetragenen gesunden Kind an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein). In den ersten sechs Monaten braucht ein Kind in der Regel nichts außer Muttermilch und keine andere Flüssigkeit. Solange ein Kind ab der Einführung der Beikost weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt die Muttermilch, um den Flüssigkeitsbedarf des Kindes zu decken. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee sind nicht notwendig. Ein ganz normaler Becher ist vollkommen ausreichend, es muss kein besonderer Trinklernbecher sein. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, das noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit.Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft ist nicht notwendig. Solange der Urin eines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter Von: space23 09.11.2005, 21:22 [ beantworten ] [ zurück ] Betreff: Vertrauen Als mein kind ca 6 monate war, habe ich auch gedacht, ich müsste jetzte abstillen. Vielleicht kennen sie das: frauen wird von allen erzählt, dies oder jenes müsste ein kind zum zeitpunkt x machen oder eben nicht. Das alles hat mich sehr unter druck gesetzt, verunsichert und so weiter. ich wusste es ja nicht anders und vor allem nicht besser. jetzt fühle ich mich im nachhinein darüber so schlecht, und kann die sache nicht einfach so abhaken, da ich mich oft so fühle, als hätte ich mein kind abgewiesen oder so ähnlich, denn ich habe versucht abzustillen. dies ohne jegliches wirklich wollen, sondern nur weil mir das viele so sagten. eine frau,die ich aus der massage kannte, sagte, sie hätte ihren sohn nachts schreien lassen. sie ist zwar zu ihm rein, hat ihm schnulli angeboten usw . doch brust gab es nicht mehr. so ging es 2 tage, dann war es gut sagte sie. wenn ich das jetzt schreibe und vom jetztigen standpunkt finde ich das schrecklich. ich habe das eben auch versucht. mein kind hat aber so arg geschrien und immer mehr und ganz lange und hätte mit sicherheit die ganze nacht geschrien. nach langer langer zeit, im bettchen geschrien, irgendwann konnte ich es nicht aushalten un doch die brust wieder gegeben. das habe ich ganz oft und mehrmals so versucht. man wird dabei auch selber so gereizt und gemein. immer ganz arg geschrien. oh gott, ich hoffe sie sagen mir jetzt nicht, dass ich da was ganz schlimmes getan habe. so fühle ich mich zumindest. vor allen dingen, weil mein kind ja keine mahlzeiten ersetzt hatte, denn tagsüber kein essen, hat sich also alles nachts von der brust geholt. ich denke jetzt, natürlcih kann ein kind da keine verbindung herstellen, dass es jetzt ja essen soll und es deswegen bekommt die brust nicht mehr, sondern vielmehr wird es doch vielleicht das gefühl von liebesentug bekommen haben. das finde ich voll schlimm. jetzt stille ich weiter, doch diese zeit des verweigerns (und somit vielleicht auch hungern lassen) war ziemlich lange. können sie mir etwas dazu sagen, was mir hoffentlich weiter hilft. Liebe Space, Sie haben aufgrund von Empfehlungen und Ratschlägen gehandelt, die für Sie logisch und sinnvoll klangen und Sie haben das getan, weil es für Sie zu diesem Zeitpunkt richtig schien. Das lässt sich nun nicht mehr ändern und es hat keinen Sinn, dass Sie sich darüber grämen und sich mit diesem Gram die Jetztzeit mit ihrem Kind vergällen. Es gibt einen berühmten Spruch, der auch auf Ihre Situation passt: „Ich habe getan, was ich zu diesem Zeitpunkt für das Beste hielt, hätte ich gewusst, was ich heute weiß, hätte ich anders entschieden, aber ich wusste es nicht anders.“ Sie haben Ihrem Sohn ja nicht bewusst schaden wollen und unsere Kinder sind meist gnädig mit uns und geben uns eine zweite Chance. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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