Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, heute muss ich mal einiges loswerden und außerdem habe ich natürlich auch wieder ein paar Fragen. Zunächst mal: mein kleiner Spatz ist jetzt 6 MOnate und 1 Woche alt - und wird immer noch vollgestillt. Er schläft bei mir im Bett, wird immer in den Schlaf gestillt oder getragen, wird auch sonst ca. 80% des Tages im Tuch oder direkt im Arm getragen und ist ein glückliches und ausgeglichenes Kind mit einer ebensolchen MUtter. Das das so ist, verdanken wir beide nicht zuletzt Deiner Kompetenz, Geduld und Hartnäckigkeit, immer wieder diesselben Ratschläge zu erteilen, zum durchhalten zu ermuntern und gegen den Strom der Zeit zu schwimmen, der uns immer wieder einreden will, man würde die Kinder zu sehr verwöhnen usw. Dafür möchte ich Dir hiermit nochmal in aller Form danken, denn Du hast mir zum Teil bei Wissenslücken geholfen, sehr oft aber einfach auch nur "innerlich den Rücken gestärkt", wenn mal wieder alle anderen mich von meiner LInie und meinem Gefühl abbringen wollten. Meine fast tägliche halbe Stunde hier in Deinem Forum hilft mir dann immer wieder, mich bestätigt zu fühlen und weiterzumachen. VIELEN DANK!!!!!!!!!! Nun ist der kleine Mann aber ja doch (leider?!?) bald soweit, dass wir mal mit ein bisschen Beikost anfangen können - und schon rollt die nächste Fragewelle los: Nachdem mein Mann und ich beide Allergiker sind und ich selbst dabei auch viele Lebensmittelallergien habe, ist es wohl geraten, ziemlich vorsichtig zu sein, nicht? Was sollte ich also vermeiden? Soweit ich es bisher verstanden habe, sind im ersten Jahr Kuhmilch und Milchprodukte, Eier, Honig und Weizen tabu. Richtig? Das heißt aber doch dann auch, dass z.B. kein Zwieback drin ist, oder? Und welche Getreidesorten sind denn dann vielleicht okay, z.B. als Flocken/ Brei o.ä.? Womit würdest Du in meinem Fall anfangen? Gemüse dachte ich zunächst an Kartoffeln, dann Zuccini - und dann fällt mir schon nicht mehr viel ein, denn gegen Karotten bin ich selbst allergisch, also sollte ich da wohl abwarten, oder spielt das keine Rolle? Und so Sachen wie Broccoli oder Blumenkohl - ist das schon geeignet? Dann Obst: leider bin ich gegen jedes Obst außer Bananen, Beeren und Südfrüchten allergisch, also z.B. Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Kirschen usw. Sollte ich dann besser nur bei Banane und im Laufe des Frühjahrs mal ein paar Beeren bleiben? Nun ja, und last but not least: gibt's ein Buch, das Du empfehlen könntest, gerade zum Thema Beikost und Allergien? Ach ja (Du Arme, ich höre Dich schon seufzen...), wie ist es denn mit Brei/ Fingerkost? Würdest Du befürworten, dem Kleinen von Anfang an kleine weiche Stücke zum selberessen zu geben, oder sollte ich lieber erstmal alles pürieren und als Breichen verfüttern? Oder mal so mal so? Nun ja, jetzt habe ich noch ein drittes Thema: ich hatte Dir im Dezember mal von meiner Nachbarin geschrieben, die gerade entbunden hatte und direkt von der Klinik mit Saughütchen und einem 4-Stunden-Stillrhythmus nach Hause kam. Es wollte nichts klappen und auch die nächsten Tage wurden nicht wirklich besser, obwohl ich ihr so gut es ging versuchte, verständlich zu machen, worauf es ankommt, außerdem gab ich die Nummern von zwei Stillberaterinnen in unserer Nähe, die sie leider nie konsultierte. Die Hebamme tat ihr übriges (ist hier bei uns leider nicht so toll...) und schließlich fütterte sie zu und hat jetzt (Kind 6 Wochen alt) komplett abgestillt. Furchtbar schade, aber ich wollte ihr natürlich auch nicht zu massiv in die Suppe spucken, denn sie vertraut natürlich dem "Fachpersonal" eher als mir. Nun habe ich mir schon seit einiger Zeit die Frage gestellt, ob ich selbst vielleicht irgendwann mal LLL-Beraterin werden könnte, denn ich finde es so wichtig was Ihr tut!!! Was müsste ich denn dafür tun/ welche Voraussetzungen muss ich mitbringen? Ich habe mal gehört, man müsste mindestens zwei Kinder lange gestillt haben, stimmt das? Und wie kann man eigentlich ein Krankenhaus auf die Idee bringen, das Zertifikat "stillfreundlich" zu erwerben - stell' Dir vor, in ganz München gibt es kein solches Krankenhaus, dabei sollte man ja meinen, in einer Großstadt wäre das am ehesten zu erreichen?!?? Na, jetzt bin ich Dir aber lange genug auf den Wcker gefallen :-))) Bin gespannt auf Deine Antworten! Herzliche Grüße, Helena
? Liebe Helena, fangen wir von hinten an:-) Stillfreundliche Krankenhäuser gibt es in ganz Deutschland keine 20 und es ist so gut wie unmöglich ein Krankenhaus „von außen" dazu zu bringen, dass es stillfreundlich wird. Das ist meist doch ein längerer Prozess, der auch von den Verantwortlichen dort zumindest mitgetragen werden muss. Du kannst ja mal auf die Seite www.stillfreundlich.de gehen, dort wird genau beschrieben, welcher Weg dazu führt, dass ein Krankenhaus als stillfreundlich zertifiziert werden kann. La Leche Liga-Stillberaterinnen haben eine Tradition, die ihren Ursprung in einer Zeit hat, als Mütter noch selbstverständlich stillten und einander Unterstützung in der Kunst des Stillens gaben. La Leche Liga-Stillberaterinnen sind der tragende Teil einer Organisation die weltweit als Autorität auf dem Gebiet des Stillens anerkannt ist. Heute sind über 9000 LLL-Beraterinnen in über 70 Ländern dieser Erde tätig. Die Publikationen der La Leche Liga International erscheinen in 28 Sprachen. Um den verschiedenen Anforderungen der Mutter-zu-Mutter-Stillberatung gerecht zu werden, ist eigene Still- und Muttererfahrung notwendig. Deshalb gehört zu den Voraussetzungen, dass das älteste Kind mindestens neun Monate alt ist. Eine Bewerberin sollte sich mit den Vorstellungen der La Leche Liga, wie sie im „Handbuch für die stillende Mutter" dargestellt sind, identifizieren. Sie sollte Zeit haben, anderen Müttern ehrenamtlich zu helfen. Alle LLL-Beraterinnen arbeiten ehrenamtlich. Besonders wichtig ist uns, dass die Bewerberin Mutter-Kind-Trennungen in der frühen Entwicklungsphase ihres Kindes weitestgehend vermeidet und ihr Baby im ersten Lebenshalbjahr keine regelmäßige Flaschennahrung erhalten hat. Die Ausbildung der La Leche Liga Stillberaterin beinhaltet einen persönlichen Briefwechsel mit einer Ausbildungsleiterin und ist eng verknüpft mit der Mitarbeit in einer La Leche Liga Stillgruppe, sowie der Betreuung durch deren Stillberaterin. Selbstverständlich wird erwartet, dass sich eine LLL-Beraterin auch nach Abschluss ihrer Ausbildung weiter fortbildet (z.B. durch die Teilnahme an Regional- und Jahrestreffen der LLL). Wenn Du dich eingehender dafür interessierst, solltest Du Kontakt mit einer LLL-Beraterin in Ihrer Nähe aufnehmen. Und nun zur Beikost, ein Thema, über das man endlos schreiben könnte. Ob Brei oder fingergerechte Stückchenkost hängt auch vom Kind ab. Manche Kinder hassen Brei und lieben stückige Nahrung und bei anderen ist es zumindest am Anfang umgekehrt. Da musst Du einfach schauen, was dein Kind dazu sagt. Meiden solltet ihr im gesamten ersten Jahr die stark allergenen Nahrungsmittel. Stark allergene Nahrungsmittel sind: Weizen, Mais, Schweinefleisch, Fisch (auch Schellfisch), Erdnüsse, Tomaten, Zwiebeln, Kohl, Beeren, Nüsse, Gewürze, Zitrusfrüchte und -säfte und Schokolade. Dazu kommen alle Nahrungsmittel, die allergische Reaktionen bei anderen Familienmitgliedern verursachen oder auf die das Baby bereits durch die Muttermilch empfindlich reagiert hat. Sehr viele Kinder kommen gut damit zurecht, wenn als erstes Kartoffel eingeführt wird. Du kannst deinem Kind entweder ein Stück gekochte Kartoffel in die Hand geben oder eine kleine Kartoffel zerdrücken und mit etwas ausgestrichener Muttermilch zu einem Brei verrühren. Danach kann zu der Kartoffel ein Gemüse kommen (Zucchini, Kürbis, Pastinake, Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli...) Dein Kind braucht aber keine große Abwechslung, im Gegenteil: Weniger ist hier mehr. Bei den Getreidesorten ist sicher Reis eine gute Möglichkeit für besonders allergiegefährdete Kinder, Hirse hat einen hohen Eisengehalt und kann auch verwendet werden. Obst muss ebenfalls im ersten Jahr nicht die große Vielfalt sein und Du kannst ja mal mit Banane anfangen und dann überlegen, was bei eurer Familie sonst noch übrig bleibt. Es ist vorteilhaft, jegliches Obst oder Gemüse zunächst gekocht anzubieten und erst dann roh, wenn Du weisst, dass es gekocht gut vertragen wird. Leider kann ich dir hierzu kein Buch empfehlen, das ist eine echte Lücke im Büchermarkt:-( Doch wenn Du dich sowieso für eine Ausbildung zur LLL-Stillberaterin interessierst, dann schau doch mal in die nächstgelegene LLL-Stillgruppe, dort kannst Du dir sicher auch noch einige Anregungen holen. LLLiebe Grüße Biggi
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