Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

verschiedene Stillfragen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: verschiedene Stillfragen

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Hallo, diese Stillberatung der LLL finde ich ganz toll! Gerade, wenn man nur wenige, eigentlich „einfache“ Fragen hat J Ich stille meine Tochter (fast 4 Monate) voll und insgesamt klappt es auch wieder prima (ist mein zweites Kind). Folgende Fragen treiben mich aber um: 1. Die rechte Brust ist definitiv ihre bevorzugte Brust. Dort fließt die Milch viel schneller – bei der linken Brust dauert es relativ lange, bis ich den Einschuss merke - und entsprechend lieber geht die Kleine auch an diese Seite. Ich möchte aber ungern irgendwann nur noch eine Seite stillen (möchte auf jeden Fall lange stillen, nicht zuletzt weil wir im Herbst eine recht lange Reise vorhaben und nichts übers Stillen geht – sooo praktisch!). Jetzt lege ich sie bei fast jeder Mahlzeit immer zuerst an die „schlechte“ Seite an, auch wenn sie richtig Hunger hat, damit die Brust zur Produktion angeregt wird. Manchmal stille ich auch rechts an, bis ich den Milcheinschuss merke und wechsele dann die Seiten (trotz erstem Unmut meiner Kleinen – sie trinkt dann doch recht gut an der „schlechten“ Seite). Meine Hebamme hat mir angeboten, bei Bedarf auch die linke Brust zu akupunktieren. Haben Sie da Erfahrungen, bringt das wirklich Erfolg? 2. Mit Beikost wollen wir erst mit 6 Monaten starten – ich überlege aber, dann mit Obst zu beginnen, eben weil wir kurz darauf verreisen und ich es praktischer fände, z.B. Bananenbrei selbst zuzubereiten und nichts aufwärmen zu müssen. Zur Kürbissaison würde ich dann enstprechenden Brei kochen und mit diesem Gemüse beginnen. Spricht Ihrer Ansicht nach etwas dagegen, mit Obst zu beginnen? 3. Ein kleines bisschen beunruhigt mich die langsame Zunahme meiner Tochter. Sie hat von der U3 bis zur U4 nur ca. 70g/Woche zugenommen. Mein KiA ist –gottseidank – sehr entspannt diesbezüglich und meint, dass sie definitiv keine Gedeihstörung hätte, sie sieht proper aus und es geht ihr gut – wie wäre eben insgesamt ein eher zierliches Kind (sie ist auch nicht sehr groß). Sie trinkt insgesamt ja auch recht gut (unterschiedliche Abstände, manchmal nachts bis zu 8 Std. Pause, tagsüber dann aber auch mal alle 2 Std. – je nach Laune). Würden Sie das weiter beobachten? Soll ich ihr doch öfter die Brust anbieten, auch wenn sie keine Hungeranzeichen von sich gibt, um die Menge zu steigern? Sie ist ein sehr ruhiges Baby und meckert wirklich nur, wenn Windel voll ist oder wenn sie richtig Hunger hat… Danke für Ihren Rat! Beste Grüße, Frauke


Biggi Welter

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Liebe Frauke, wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere. In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Sie können aber durchaus weiterhin versuchen durch gezieltes Anlegen eine Ausgleich zu schaffen, doch es gibt keine Garantie dafür, dass Sie diesen Ausgleich erreichen werden. Und wie gesagt: wichtig ist die Gesamtmenge und nicht, wie viel Milch eine Brust bildet. Das kosmetische Problem wird sich nach dem Abstillen wieder einigermaßen ausgleichen. Im Prinzip können Sie schon mit Obst beginnen, allerdings gibt es Kinder, die danach das weniger süße Gemüse nicht mehr annehmen. Sie könnten auch Gemüsegläschen anbieten, sie müssen keinesfalls immer warm gemacht werden. Die Gewichtszunahme eines Kindes verlangsamt sich im Laufe der Monate. Die Gewichtszunahme in den ersten drei bis vier Monaten liegt üblicherweise zwischen 113 und 227 Gramm wöchentlich, was zu einer Verdoppelung des Geburtsgewichtes bis zum Alter von fünf bis sechs Monaten führt. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. So lange Ihr Arzt zufrieden ist, besteht kein Grund zur Besorgnis, allerdings können Sie Ihr Baby ruhig öfters anlegen, denn wenn es satt ist, wird es die Brust nicht annehmen. Vermeiden Sie auch Schnuller, da manche Babys so ihr Saugbedürfnis stillen und dann zu wenig an die Brust möchten. LLLiebe Grüße zurück :, sollten Sie noch Fragen haben, bin ich gerne für Sie da, Biggi


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