Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Verdauungsprobleme

Frage: Verdauungsprobleme

Mitglied inaktiv

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Hallo! Mein Sohn ist 7 Wochen und ich stille voll. Seit der Geburt habe ich Probleme mit der Verdauung. Gibt es ein Abführmittel, das ich nehmen kann? Oder gibt es sonst ein Hausmittel, das mir hilft? Ich trinke 3 Liter am Tag, wenn ich mehr trinke, bekomme ich Probleme mit der Brust (zuviel Milch). danke Petra


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Petra, es kommt immer wieder mal vor, dass es nach einer Geburt zu Problemen mit Darmträgheit kommen kann. Der Darm hat ja plötzlich wieder viel mehr Platz. Wichtig bei Verstopfung (hartem, trockenen Stuhl) ist in jedem Fall die ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Dabei stimmt es nicht, dass eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr die Milchmenge erhöhen würde. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Es gibt auch Abführmittel, die in der Stillzeit eingesetzt werden können, doch vorrangig sollte über eine Umstellung der Ernährung und vielleicht auch mehr Bewegung so wie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr versucht werden, das Problem zu beheben. Zu den Abführmitteln zitiere ich Ihnen aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Laxanzien (Anmerkung: Abführmittel) Erfahrungen. Mehrere Untersuchungen zu den früher als kontraindiziert geltenden und zu den Anthrachinonen gehörenden Sennapräparaten haben erbracht, dass das Risiko, bei gestillten Säuglingen Durchfall auszulösen, offenbar gering ist (Übersicht bei Bennett 1996). Füll- und Quellstoffe wie Leinsamen und Weizenkleie werden nicht resorbiert, Bisacodyl (z.B. Dulcolax, Stadalax) und die osmotischen Mittel wie Laktulose (z.B. Lactofalk) oder salnische Mittel wie Glaubersalz ebenfalls kaum. Gegen die Gabe von Rizinus spricht die Resorptionshemmung fettlöslicher Vitamine, gegen Natriumpicosulfat (z.B. Laxoberal) dessen mögliche drastische Wirkung. Empfehlung für die Praxis: Sollte die Umstellung der Ernährungsgewohnheiten erfolglos bleiben, können Füll- und Quellstoffe, Sennapräparate, Bisacodyl und salinische sowie osmotische Mittel in der Stillzeit genommen werden. Auch einer Veränderung der Darmflora durch Bakterienkulturen (z.B. Kolibakterien) ist erlaubt. Die versehentliche Anwendung eines anderen Laxans erfordert kein Abstillen, sollte aber nicht fortgesetzt werden." Wenden Sie sich am besten an Ihre Ärztin/Arzt, falls Sie ein Abführmittel verwenden wollen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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