Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

unterschiedliche milchmengen...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: unterschiedliche milchmengen...

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hallo ! mein sohn ist 7 wochen alt und wog bei der geburt 3830 gr.pro woche sollten babys doch 110 gr zunehmen.jetzt wiegt er aber schon 5400 gr das ist doch eigentlich zuviel oder?es müssten doch um die 4600 sein? ausserdem trinkt er links immer um die 40 gr und rechts zwischen 150 und 200 gr.er braucht auch für die schlecht seite bis zu 60 min und rechts ca 20 min.er motzt dann auch rum.ich gebe immer nur eine brust im 2-5 stündigen wechsel.was kann ich tun um die milchmenge links zu steigern?die brustwarze tut auch weh,aber nur auf der schlechten seite,da geht es fast nur mit stillhütchen und sie ist auch kleiner.vielen dank!!!!


Biggi Welter

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? Liebe Steffisunflower, da haben Sie etwas gründlich falsch verstanden! Die Gewichtszunahme von 110 g pro Woche ist die Untergrenze dessen, was ein Baby zunehmen soll. In den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 113 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Das ist jedoch nicht so zu verstehen, dass ein Kind immer exakt diese Grammzahlen in einem bestimmten Zeitraum zunehmen muss, denn kaum ein Kind nimmt immer ganz gleichmäßig und wie nach dem Lehrbuch zu, sondern die Kinder nehmen in Schüben zu. Es ist vollkommen normal, dass eine Brust mehr Milch bildet als die andere, denn wir Menschen sind nun mal nicht symmetrisch und außerdem haben Mutter oder Kind auch fast immer eine Lieblingsseite. Es ist auch nicht wichtig, ob eine Brust mehr oder weniger bildet, denn letztlich kommt es nur auf die Gesamtmenge an. Es ist sogar möglich, mit nur einer Brust zu stillen (Zwillinge haben rechnerisch auch nur eine Brust), denn die Produktion kann auch in einer Brust ausreichend angeregt werden. Sie können zwar versuchen, durch vermehrtes Anlegen oder eventuell zusätzliches Abpumpen an der rechten Brust, diese zu mehr Milchbildung anzuregen, aber wie gesagt, letztlich zählt die Gesamtmenge und da ist es fraglich, ob es wirklich notwendig ist, sich diese zusätzliche Mühe zu machen. Da Sie beim Stillen Schmerzen haben, ist jedoch leider davon auszugehen, dass hier ein Saug- und/oder Anlegeproblem vorliegt. Deshalb ist es sinnvoll, wenn Sie sich schnellstmöglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe wenden, die sich anschaut, wie Sie anlegen, wie Ihr Kind an der Brust trinkt und wie die Brust unmittelbar nach dem Anlegen aussieht. Die Kollegin kann Ihnen dann gezielte Tipps geben, dass Sie schmerzfrei stillen können und auch ein paar Hinweise, wie Sie das Ungleichgewicht zwischen den Seiten etwas mildern können. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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