Mitglied inaktiv
Liebe Kristina, ich muß Dich doch noch mal fragen da mein Mann und ich unterschiedlicher Meinung sind, kann es sein das die Milchmenge von alleine zurück geht und mein Sohn nicht mehr genug Milch bekommt? Er ist wie gesagt drei Monate alt und ist nach dem Stillen öfters noch unruhig und gibt sofort ein Schrei Konzert wenn ich ihn hinlege, trage ich ihn rum ist alles okay. Jetzt meint mein Mann das ich ja vielleicht zu wenig Milch habe, kann das sein das die Milchmenge zurück geht? Er meinte schon ich soll mal abpumpen, dann würden wir ja sehen wie viel raus kommt. Denn wenn ich die Flasche gebe trinkt er knapp 200 ml, das will ich natürlich nicht, mittlerweile bin ich echt verunsichert. Werde aber auf jeden Fall eine Stillberaterin hinzu ziehen. Tausend Dank auch für die Adresse und Deine Mühe!Lg Minnie
Kristina Wrede
Liebe Minnie, lieber Minnie-Mann, nein, die Milchmenge geht nicht einfach so zurück und es gibt viele Gründe, warum ein Baby weint, und meist liegt es NICHT an Hunger. Wenn Euer Kleiner beim Tragen nicht mehr weint, dann ging es ihm tatsächlich um die körperliche Nähe, und das ist ein legitimes und absolut natürliches Bedürfnis aller kleiner Menschen auf dieser Welt. Über die Vorteile des Tragens hat meine Kollegin Denise Both mal folgendes geschrieben, was sicher für Euch interessant sein wird: "Vorteilen des Tragens zu: 1. Das Kind lebt im Kontakt mit der Mutter. Es erfährt Zuwendung einfach nebenbei, es nimmt teil am Leben der Mutter und kann seine Umgebung aus dem gleichen Blickwinkel wie sie erleben. Das Kind ist bei seiner Mutter und gleichzeitig in Sicherheit. Ein Kind auf dem Rücken der Mutter, wenn diese bügelt, reißt kein Bügeleisen herunter. 2. Tragen gibt der Mutter Sicherheit. Tragen verhilft der Mutter zu mehr Sicherheit in der Beziehung zu ihrem Kind, weil sie es spürt. Sie lernt es leichter zu verstehen. Getragene Kinder sind ausgeglichener, weil ihre Bedürfnisse schneller gestillt werden. Das Kind schreit weniger und verringert dadurch das Gefühl der Mutter etwas falsch zu machen. 3. Die Mutter hat Kopf und Hände frei. Mit dem Kind auf dem Rücken, kann die Mutter (wieder) ihrem Alltag nachgehen ohne ständig unterbrochen zu werden oder unruhig auf das Kind zu horchen. "Der Tag wächst wieder zusammen". Viele Dinge die mit dem Kinderwagen unmöglich sind, sind mit dem getragenen Kind kein Problem. 4. Tragen stimuliert das Baby. Durch das Tragen erfährt das Baby eine gute Stimulation für die Verdauung, die Atmung und das Immunsystem, denn das Tragen ist gleichzeitig eine Körpermassage. Auch die Sinne und das Gleichgewicht werden gefördert. 5. Tragen hilft bei Koliken Die Verdauung beim Kind funktioniert am besten, wenn es entspannt und gleichmäßig und tief atmet. Richtiges Atmen verhilft zum richtigen Verdauen, wobei die konstante Außenwärme eine förderliche Rolle spielt. Blähungen und Koliken sind ein Problem für viele Babys und ihre Eltern. Diese quälenden Bauchschmerzen entstehen im Dickdarm, weil übermäßiges Gase gebildet werden. Sie blähen den Darm auf, ähnlich wie einen Luftballon. Das tut weh und schafft Unruhe. Genauso schlimm ist es, wenn durch die Entstehung der Gase Verspannungen entstehen und die Darmbeweglichkeit verhindert wird. Verspannungen im Bauch verhindern die Entspannung des Kindes. Durch das Tragen am Körper lässt sich das Kind beruhigen und es kann tiefer atmen. Die Bauchmassage bringt dem Kind Erleichterung und die Wärme lindert und löst die seelische und körperliche Anspannung. 6. Im Tragetuch ist das Baby den Abgasen weniger ausgesetzt. Messungen haben ergeben, dass die durch Kraftfahrzeuge verursachte Schadstoffkonzentration in der Luft in Kinderwagenhöhe (ganz besonders bei Buggys) höher ist als in der Höhe eines Erwachsenen. Getragene Kinder bekommen daher weniger Schadstoffe ab." (Mehr über die Vorteile des Tragens findet Ihr hier im Forum unter dem Suchwort "Tragen im Tragetuch"). Abpumpen ist leider KEINE gute Möglichkeit "nachzuschauen, wieviel Milch da ist", denn das Baby schafft es viel effizienter, die Milch aus der Brust zu holen. Keine Technik hat das bisher zu 100% nachahmen können. Damit die Milch fließen kann, muss der Milchspendereflex ausgelöst werden und nicht jeder Frau gelingt das auf Anhieb an der Pumpe, erst recht nicht, wenn sie "unter Beobachtung" steht. :-) Also lasst das lieber... Solange Euer Baby genug nasse Windeln hat und "ordentlich" zunimmt, also etwa 113 Gramm pro Woche oder mehr, braucht Ihr Euch keine Sorgen machen, dass er nicht genug Milch bekommt. Herzlichen Gruß, Kristina
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