Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Unendliche Milchstaus

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Unendliche Milchstaus

Mariam Poghosyan

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Hallo Frau Welter, ich habe ein 13 Wochen altes Baby, das voll gestillt wird. Die ersten 3 Wochen hat alles wunderbar geklappt und seit 3 Wochen ist nun der Wurm drin. Auf den beiden Seiten habe ich ständig Milchstaus , zudem plötzlich auftretende stechende Schmerzen (auch zwischen den Stillmahlzeiten) in den Brüsten und schmerzende Brustwarzen (evtl. ein Gefäßkrampf). Die Beschwerden wechseln ständig. Ich habe alles mögliche ausprobiert, was empfohlen wird. Ich habe schon ziemlich viele Forumsbeiträge gelesen, habe auch schon Kontakt zu anderen Stillberaterinnen aufgenommen. Trotzdem komme ich nicht weiter, weil ich mittlerweile alles ausprobiert habe, was von der Hebamme, verschiedenen Stillberaterinnen und dem Arzt empfohlen wird. (Wärme vor dem Stillen, Kälte danach, UV-Licht, Magnesium gegen Gefäßkrämpfen, Verwendung von mehrfach ungesättigten Fettsäuren,Mambiotic auch). Ein Pilz konnte nicht nachgewiesen werden. Auch ist das Kind anscheinend richtig angelegt. Eine Stillberaterin sagte mir, dass bei mir wahrscheinlich Gefäßkrämpfe für die schmerzenden Brustwarzen beim Stillen verantwortlich seien, da weder ein Pilz sichtbar noch nachweisbar ist und die Brustwarzen nach dem Stillen manchmal an einer Stelle weiß sind. Aber ich habe ja zudem auch stechende Schmerzen in der ganzen Brust, vor dem stillen und nach dem stillen. Diese Schmerzen kommen aber in unregelmäßigen Abständen. An manchen Tagen ständig und an anderen gar nicht. Kann dies auch mit den Gefäßkrämpfen zusammenhängen? Ich frage mich auch, ob die Milchstaus mit diesen Beschwerden zusammenhängen. Können die Milchstaus durch Gefäßkrämpfe verursacht werden? Oder falls ich doch einen Pilz in den Milchgängen hätte ... könnte dieser die Milchstaus begünstigen? Ich will ganz gerne weiter stillen aber unter diesen Umständen geht es nicht mehr und vor allem, habe ich Ängste ,dass es für die Brüste gefährlich sein kann. Es wäre nett, wenn Sie zu meinem Problem Stellung nehmen könnten. Mit freundlichen Grüßen Mariam Poghosyan


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Liebe Mariam, puh, du Ärmste, das klingt wirklich nach einer besonders herausfordernden Stillsituation. Nun gehe ich davon aus, dass dich schonmal jemand gesehen hat und dadurch klar ist, dass es nicht an der Stilltechnik liegt, korrekt? Wie wurde eine Pilzinfektion ausgeschlossen? Ist das Zungenbändchen deines Babys untersucht worden, dass es nicht zu kurz ist? Gefäßkrämpfe bessern sich in der Regel durch Magnesium. Das hat bei dir aber nicht geholfen, also sind es vielleicht keine. Sonst ist aber alles ok? Du hast keine tauben Finger, keine Wadenkrämpfe, keine Verdauungsprobleme? Ich vermute, dass du einen Stillprofi brauchst, eine IBCLC. DIese Menschen (es gibt Männer und Frauen) haben in der REgel einen medizinischen Grundberuf und eine sehr gründliche und regelmäßig zertifizierte Stillausbildung, sie können und dürfen daher auch medizinisch beraten und Medikamente verordnen. Leider arbeiten sie nicht wie wir ehrenamtlich, aber möglicherweise kannst du mit deiner Krankenkasse die Dringlichkeit klären und eine Kostenübernahme zugesagt bekommen? IBCLCs findest du hier: https://www.bdl-stillen.de/stillberatungsuche.html Lieben Gruß, Kristina


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und noch ein Nachtrag: Lecithin hast du auch schon probiert?


Fabsi

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Hallo Mariam, ich lese seit längeren regelmäßig hier im Forum, da auch wir einen unglaublich schwierigen Stillstart hatten. Deine Geschichte erinnert mich 1:1 an unsere... Ich bin zwar kein Profi, aber eine Mutter, die genauso gelitten und einfach ALLES ausprobiert hat. Vorweg: Ich stille immer noch, meine Tochter ist jetzt 11 Monate... Wir sind mittlerweile ein super eingespieltes Team ganz ohne Schmerzen oder Probleme. Ich hatte sicher 40 Milchstaus, Stechen in der Brust, extrem schmerzende Brustwarzen (zeitweise so schlimm, dass ich nicht mal ein lockeres Shirt drüber tragen konnte), zwei Brustentzündungen, eine davon mit Antibiotikum behandelt. Lange Zeit sah die Brust von Außen total unauffällig aus, auch die Brustwarze war total normal, so dass z.B. meine Hebamme, Arzt nichts weiter empfehlen konnten; Kind super angelegt etc. Letztendlich hatte ich ne Tiefenentzündung, die quasi lange vor sich hin brodelte, bis sie an die Oberfläche kam und dadurch bedingt chronisch gestaute Milchgänge (wegen dieser latenten Entzündung im Gewebe), die bis zur Brustwarze ausstrahlte. Nachdem ich wirklich alle gängigen Produkte ausprobiert habe, haben mir letztendlich konsequente Retterspitzwickel abwechselnd mit Kühlung der Brust und nur noch Stillen im Vierfüßlerstand zur optimalen Entleerung der Brust geholfen. Auf BH oder sonstiges, was irgendwie die Brust zusätzlich mechanisch hätte reizen können, habe ich dann auch komplett verzichtet. Und irgendwann war alles weg. Heute bin ich wirklich sehr stolz, dass ich durchgehalten haben, auch wenn ich oft kurz vorm Aufgeben stand (wobei das mit den Milchstaus natürlich auch nicht so einfach geklappt hätte). Vielleicht hilft dir mein Beitrag, ich habe mich leider irgendwann sehr alleingelassen gefühlt mit den Problemen. Viele Grüße Fabsi


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