Mitglied inaktiv
... und tu's nun doch. Javan ist 8 Wochen alt, wird voll gestillt und hat bisher sehr gut zugenommen. Nun bin ich allerdings seit gut einer Woche richtig krank (Stirnhöhlenvereiterung mit Fieber), dazu kommen die sommerlichen Temperaturen, die sich hier in unserer Dachwohnung zu recht tropischen ausweiten. Seit ein paar Tagen hat er nicht mehr die 5 - 6 nassen Windeln, die er eigentlich haben sollte. Mindestens eine davon ist nach meinem Empfinden zu trocken. Heute abend, als er wirklich nur noch am Schreien war und auch durch nichts zu veranlassen war, anzudocken, hab ich ihm aus reiner Verzweiflung Tee gemacht - und er hat prompt fast 80 ml weggezogen und danach auch nochmal aus der Brust. Da er ohnehin bei den Temperaturen fast ständig an der Brust hängt, hab ich keine Ahnung, wie ich die Milchmenge steigern soll :( Irgendwelche Tips?
Liebe Caz, auch wenn dein Kind viel tee getrunken hat, bedeutet das nicht, dass es unbedingt Hunger hatte. Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen (da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen), sondern auch zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Bei Fieber braucht die Mutter eventuell zusätzliche Flüssigkeit. Die Körperflüssigkeit der Mutter kann durch Fieber verringert werden. Dadurch entsteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, daß sie austrocknet und Verstopfung bekommt. Wir empfehlen stillenden Müttern immer "nach Durst zu trinken" und sich nicht zum Trinken zu zwingen, d.h. sie sollte sich zu jeder Stillmahlzeit ein Getränk mitnehmen. Zuviel Flüssigkeit kann zu verminderter Milchproduktion führen. Wenn die Flüssigkeitszufuhr zu hoch ist, kann das den Milchspenderreflex (ausgelöst durch Oxytocin) stören und die Milchproduktion gegenteilig beeinflussen. Die Milchproduktion kann durch häufigeres Anlegen gesteigert werden. Häufig heißt, 8 12x stillen innerhalb von 24 Stunden. Wenn die Milchproduktion zu gering ist, und das Kind nicht ausreichend zunimmt, benötigt es auch eine Nachtmahlzeit. Ist die Gewichtszunahme zufriedenstellend, kann nach Bedarf gestillt werden. Ruf doch einfach einmal bei einer Stillberaterin in deiner Nähe an und lass dich direkt und persönlich beraten, wie Du nun in Anbetracht deiner Situation am besten vorgehen kannst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi
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